
Durchgespielt
Control
Meines geringen Wissens nach, ist Remedy Entertainment eines, wenn nicht sogar das letzte größere und kommerziell erfolgreiche europäische Entwicklerstudio, deren Wurzeln zurück in die Demo-Szene der Home-Computer-Ära reichen. Bis heute habe ich keines der Spiele dieses Studios probiert. Meine einzige Erinnerung an Remedy geht weit mehr als 20 Jahre zurück, als bei Max Payne Demos, überall dort zu sehen waren, wo man Computer erwerben konnte. Gespielt habe ich auch das nie, dafür war ich zu sehr bei EverQuest gefangen.
Control ist aktuell bei Game Pass zu spielen und ist mit seiner doch recht monochromen Ästhetik, genau nach meinem Geschmack. Dieser Tage vollende ich selten solche Titel, was einfach daran liegt, dass ich die Lust verliere oder die Spielzeiten, einfach zu absurd sind. How long to beat gibt an, Control sei mit 11 Stunden zu schaffen. Eine ziemlich perfekte Zeit nach meinem Rahmen und was soll ich sagen, so ziemlich genau sollte es am Ende auch anschlagen.

Den letzten Titel, den ich vorher durchgespielt habe, war Starfield. Den Artikel dazu habe ich nie veröffentlicht. Was mir hier bei Control wieder bewusst wurde: wie generisch dieser Tage Gameplay-Loops geworden sind, immer auf der Jagd nach einem weiteren Skill-Point, endlos vielen Crafting-Zutaten oder +1 Loot. Egal welches Genre! Bin ich das oder sind es moderne Spiele? Hmm, nein, es müssen diese Titel sein.
Dennoch hatte ich erstaunlich viel Spaß an Control. Zur Ästhetik gesellen sich X-Files und David Lynch Vibes. Alles absolute Bonuspunkte bei mir. Was das Spiel am Ende so gut funktionieren lässt, sind seine Mechanismen und das “Gefühl” in den Action-Szenen. Control ist Power-Fantasy der besten Art. Irgendwann Force-Pushed die Heldin Granaten zurück zu den Schützen, schwebt Kugeln ausweichend und Headshot setzend durch komplette Räume, während angeschlagene Feinde einfach per Mind-Control zu kurzen Helfern werden. Am Ende ist so ziemliche jede Arena ein Scherbenhaufen. All das fühlt sich unglaublich gut und befriedigend an und bringt im Flow der Action Erinnerungen an Fear zurück, einem der absoluten Shooter Legenden der 00er.

Auch bei Fear rückt Plot in den Hintergrund und das Orchestrieren der Action, wird zum Höhepunkt eines bis heute tollen Spielerlebnisses.
Minuspunkte für World-Building via Einsammeln und Lesen von Dokumenten. Das spart enorm Entwicklungsbudget und Zeit, aber dafür bin ich als Spieler einfach zu faul. Wenn ich lesen möchte, nehme ich mir ein Buch zur Hand.
Control gefällt. Daumen hoch und nun warte ich auf die Fortsetzung.
Weil ich grad in 3rd Person Action Stimmung bin und der Titel auch bei Game Pass existiert, folgt in Kürze Resident Evil 2-Remake Eintrag.
0 Kommentare
global $hemingway ?>