
Vertikale Mikro-Dramen
Habe gestern gelernt, es gibt ein neues Unterhaltungsformat: eine Art Kurz-Fiktion, gezielt gemacht fĂĽr den Smartphone-Konsum. Als ich zum ersten Mal, ich glaube, es war vor vielen Jahren in einer Londoner U-Bahn, eine Person sah, die einen Kinofilm auf ihrem Smartphone sah, starb ein kleiner Teil in mir.
Ich versuche nun wirklich, mit der Zeit zu gehen, aber beim Anschauen dieses Beispiel Microdramas, hielt ich keine 2 Minuten durch, und mir ist die Ironie bewusst, denn als der Film damals von der Leinwand auf die 12-Zoll-Bildröhre wanderte, haben sich sicher genauso viele Menschen darüber echauffiert wie ich jetzt gerade.
Was sich für mich logisch erschließt, aber was ich pur aus Ästhetik ablehne, ist das Bildformat. 16:9 als Bildformat kommt nicht grundlos ins Medium. Es basiert auf einer angenehmen Darstellung zweier Gesichter in einem Bild. Wenn indessen dank Ergonomie moderner Smartphones das Format gedreht wird, ist es für mich schwer, das als adäquates Neues zu akzeptieren, wenn solch essenzielle Grundlagen von Bildkomposition über Bord geworfen werden.
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