
LL Cool J – The FORCE
Wie umgehen mit den älter werdenden Titanen einer Jugendkultur? Hip-Hop wurde neulich als Kultur 50. Seine Akteure sind es auch und bringen noch neue Werke heraus. The FORCE ist großartig und die kreativen Köpfer dahinter über 50. The FORCE gibt mir auch wieder den Glauben an diese Musik zurück. Ja, dieses Album ist nach 2 Tagen des intensiven Anhörens, bei mir sofort ein Klassiker geworden, allerdings ist dies mein völlig subjektives Urteil und ich bin mir sehr sicher, dass dieses Album für jüngere Fans dieses Genres belanglos sein dürfte.
Es gibt so einige legendäre unveröffentlichte Alben im Hip-Hop, denen ich seit Jahren erfolglos entgegenfiebere. Detox von Dr. Dre., das Kollaborationsalbum von DMX und Malice (The Clipse) und eben auch Zulu von Q-Tip, einem der kreativen Schwergewichte von A Tribe called Quest und nebenbei als Solo-Künstler und Produzent erfolgreich.

Diese Single ist jetzt eher eine Schwäche des Albums, wenn es nach mir geht.
Ich bin mir sehr sicher, dass The FORCE ein recycelter Zulu Release ist. Bis auf einen Song hat Q-Tip alle Lieder produziert und was man hier hört, ist Balsam für meine von Trap-Beats und Reggaeton-gequälte Hip-Hop Seele. Musikalisch ist dieses Album das Beste, was ich seit Jahren gehört habe und natürlich schwingt hier viel Nostalgie mit. Aber es sind nicht nur die Produktionen. Es ist ziemlich absurd, wie markant, wie auf den Punkt, wie artikuliert ein LL Cool J nach 40 Jahren klingt.
Insgesamt bricht The FORCE mit vielen (modernen) Regeln und wirkt so noch klassischer. Es gibt kaum einen Song mit einer klassischen Hook. Es ist mehr Rap denn Pop. Ich liebe das, denn so puristische Alben sind selten geworden. Das Album startet gemächlich und endet am mächtig, mit dem einzigen Song eines anderen Produzenten.

Es gibt wenige Gastauftritte eines Eminem, die nicht seinen Gastgeber überschatten. Murdergram Deux demonstriert zwei Dinge: Eminem zieht die Handbremse an, wenn er möchte und respektiert einen LL Cool J der mit 56 Jahren, energetischer klingt als mit 16.
Lieblingstrack? Post Modern. Kurz dahinter Black Code Suite mit einem Genre Wechsel mitten im Track. The Vow ist purstes Genre mit Gastauftritten, deren Namen auf meiner Liste landen. Proclivities Beat klang vor 10, 20, 30 Jahren futuristisch und heute ebenso.
Was ist das Geheimnis dieses Werks? ”To elevate the culture”. Hier sorgt sich jemand um etwas, was viele nicht mehr wollen oder können. Beide Daumen hoch und eine Freundenträne vergießend für The FORCE. Was für eine Überraschung.
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