Rogue One: A Star Wars Story
Wo anfangen? Mein Fazit zu Episode 7 damals war vielleicht etwas verfrüht. Nach dem zweiten Anschauen fiele ein heutiges Urteil etwas gemildert aus. Mit diesem Nachgeschmack habe ich mich zu Rogue One in den Kinsosessel gesetzt und schon auf dem Heimweg war ich enttäuscht vom ersten Spin-Off Film des Star Wars Franchise.
Prequels haben es immer schwer. Als Zuschauer weiß ich vorher wie es endet. Plot jedoch, ist das geringste Problem des Films. Ehrlich gesagt allein auf dem Papier, lässt der Film auf echtes Potential hoffen. Ein Das Dreckige Dutzend im Star Wars Universum? Bin dabei. Allerdings stammt das Ganze aus dem Hause Disney und damit bin ich als Zuschauer fasst schon raus.
Man kennt als gelernter Franchise Seher die Disney und ja auch schon die komplette Hollywood Formel für solche Action-Adventure Filme. Man eröffnet mit einem Flashback um dem Protagonisten Kontext, Motiv und Konflikt zu geben. Es folgt das „Getting the band together“ Segment mit anschließendem Intro zum zweiten Akt (schneller Erfolg sofort begleitet vom scheinbar hoffnunglosem Stillstand) und dem großen Finale, ganz in Star Wars Tradition Zwischenschnitte zweier Sequenzen. Es stellt sich raus, Rogue One folgt der Formel zu 115%. Soweit alles gut.
Wo der Film versagt ist die Grundlage: Charaktere. Alle, wirklich alle Figuren im Film sind langweilig. Hier haben wir einen Star Wars Film, der selbst seine Ikone Darth Vader zur Lachnummer werden lässt. Die Story hat zwei Autoren, das Drehbuch zwei mehr. Sowas geht selten gut, besonders wenn einer der Autoren ehemaliger Videospiele Journalist ist und man sich zeitweise wie in Knights of the Old Republic vorkommt, nur eben im schlechterem zweiten Teil.
Keine Frage, Rogue One ist großartig gemachtes Handwerk, aber völlig seelenlos. Die Hauptdarstellerin schaut den ganzen Film so verwundert, wie ich es als Zuschauer getan habe. Eine der großen Fragen des Films allgemein ist die Verwendung pur von Computern generierten Schauspielern. Spätestens hier befinde ich mich dann wieder in einem Computerspiel und wer hätte es gedacht, auch 2016 erreicht die Tricktechnik die echte Schauspielkunst bei weitem nicht.
Gibt es was Tolles? Visuell glänzt der Film. Aus Sicht des Designs, bedient sich der Film seiner großen Kopie Warhammer 40k mehr als subtil. Irgendwie passt es. Ansonsten fühlt sich der Film optisch und auch im Plot sehr nach Rückkehr der Jedi Ritter an. Death Troopers sind eine großartige Ergänzung. Überhaupt wirkt das Finale allein für eine optische Identität bombastisch. All das täuscht jedoch nicht über die Leere bei Figuren und Plot hinweg. Wie kann man einen Film über den Diebstahl der Todesstern Pläne machen, ohne das seine Protagonisten diesen betreten? Sehr seltsam.
Für Hardcore Star Wars Nerds sicher ein toller Fanservice. Für mich als jemand der mehr und mehr vom Franchise abrückt ein echt durchschnittlicher Action Film.
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