Kool Savas – Lan Juks
Mit Jahrgang 81 bin ich die perfekte Zielgruppe gewesen, als Hip-Hop in den frühen 90ern den Weg über den großen Teich fand. Einen kurzen Einblick in meine Fan-Reise hatte ich damals schon beim Illmatic-Eintrag notiert. Neben den großen US-Namen bot der Markt plötzlich mehr und mehr Songtexte, die wir wirklich schnell verstanden. Nach Heidelberg und der Hamburger Schule, schickte sich Berlin an, in wenigen Jahren zu der Hauptstadt des Hip-Hop zu werden. Ein Name dieses Erfolgs? Kool Savas. Plötzlich hielten Kraftausdrücke und vulgäre Sprache Einzug und erfrischten in angenehmer Art und Weise. Zweifellos einer unserer Besten, bis heute, der mit nun mehr als 50 Jahren Reife, mal ein neues Album fertig hat. Lan Juks.
Aufmerksam darauf wurde ich durch das Zitat, er wolle ein “Boombab Album” machen. Boombap markiert zweifellos jenen Stil und jene Epoche, die fast jeder Fan der ersten Stunde als Goldene Ära des Genres betitelt. Wenn ich Komfort-Songs suche, dann ist dies meine erste Wahl. Dementsprechend interessiert war ich an Savas neuem Album.
Herausgekommen ist etwas anderes, wirklich Hörenswertes und erstaunlich Individuelles. Der Haken des Albums sind Jahrzehnte alte unveröffentlichte Aufnahmen, die im Mix aus Alt und Neu funktionieren. Das ist jetzt nicht sooo originell als Idee, aber die Umsetzung ist verdammt gelungen und gerade weil Stimme und Stil des Interpreten sich so verändert haben, entsteht hier eine unterhaltsame Mischung.
Zum Album existieren Hintergrundfilmchen, die ich genießen kann. Ab Minute 8:18 wird altes Material gehört.
Kein Album, was ich endlos oft hören werde, aber gut gemacht, kann ich sehr respektieren. Für Fans deutschen Hip-Hops der frühen Stunde definitiv ein Anhören wert. Daumen hoch.
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