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Weltmeister der Ausreden
  • Wed, 09. January 2013
  • 5 Kommentare

Weltmeister der Ausreden

Da ich momentan irgendwie an der Überarbeitung des Weblogs verzweifle, möchte mich ich mir in Form von Text, zu einem völlig anderen Thema etwas Luft verschaffen. Es gibt da diesen gesellschaftlichen Trend, der mich jeden Tag vor Apotheken kotzen lässt. Was bitte ist aus der deutschen Tugend geworden, einfach mal Fehler anzuerkennen und diese als Chance für später zu sehen und nicht gleich als virtuellen Totschlag?

Es kommt mir heute so vor, als ob keiner für nichts mehr verantwortlich ist. Fehler? Sowas machen immer nur andere. Wenn ein Großprojekt scheitert, sind es äußere, unvorhersehbare Faktoren. Wenn eine Fußballmannschaft verliert ist es der fehlende Teamgeist. Wenn die Partei stirbt, neuerdings mal eben “Ressentiments gegen den Vorsitzenden”. Wenn der Artikel nicht oder falsch geliefert wird, dann “ein Fehler in unserem System”. Tut mir Leid, aber alles Ausreden einer kranken Gesellschaft, die nicht mehr fähig ist Kritik zu verarbeiten.

Deutschland ist Weltmeister im Ausreden finden, im Suchen nicht personifizierbarer Ursachen. Ich habe das Gefühl, dieser Trend verstärkt sich, je höher man in der Gesellschaft steigt und endet gar in der Millionen schweren Belohnung für globale Vollpfosten, auch bekannt als Abfindung, weil man sich mal wieder “im beiderseitigen Einverständnis” trennt. Ich bin jetzt kein Konflikt suchender Mensch, aber diese panische Angst vor der schon geringsten Art einer persönlichen Auseinandersetzung, ist einfach nur traurig und auch schlecht für eine Gesellschaft.

Wie kann man sowas mögen? Wenn eine einzelne Person versagt, dann schaut man in Deutschland erst mal, wie man dieses Versagen verschönern kann. Wir nennen sowas dann immer noch Leistungsgesellschaft, auch wenn solche Prozesse mit Leistung nichts mehr zu tun haben. Es sei denn die Leistung besteht darin, jeden einzelnen Mitmenschen einen Superstar sein zu lassen. Nicht umsonst haben jene TV-Sendungen einen großen Erfolg, in denen Menschen sich freiwillig zu Unrecht erniedrigen lassen. Ich glaube das ist der Ausgleich, weil eine fundamentale, gesunde, positive Kritik in der heutigen Gesellschaft nicht mehr tolerierbar scheint. Danke den 68ern. Sowas hat man nun davon. Jetzt brauch ich erstmal etwas Ether.

  • Schlagwörter:
  • Deutschland,
  • Rant.

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5 Kommentare

Für diesen Eintrag wurden die Kommentare geschlossen.

  • #1
  • Thu, 10. January 2013
  • Konstantin schrieb:

Ausser, dass Du vermutlich Recht hast bezüglich Ausreden: kann man über Dein Blog-Redesign schon was lesen? schon was sehen? schon was klicken? schon was tappen?

Verzeih mir die Neugier.

Webmaster
  • #2
  • Thu, 10. January 2013
  • chrismue schrieb:

Ich habe eine Test-Seite mal vor einer Weile verlinkt, die mir nun Grundlage für Details ist. Scheint mir derzeit ein Kampf gegen Windmühlen irgendwie, aber ich bin jetzt sehr zuversichtlich. Im Laufe der nächsten Woche möchte ich eigentlich den Schalter auf das neue WordPress Theme umlegen.

  • #3
  • Thu, 10. January 2013
  • Konstantin schrieb:

Sieht sehr vielversprechend aus. Sehr schön für mich vor allem, dass Du der gewachsenen Pixeldichte der letzten Jahre Rechnung trägst.

  • #4
  • Thu, 10. January 2013
  • Konstantin schrieb:

Ha! Das war wohl zu voreilig, mein Lob auf die grössere Schrift. Hab grad erst gemerkt, dass ich den Browser bei Deinem Blog schon auf grössere Schrift eingestellt hatte, und deshalb auch Dein neues Layout grösser erschien.

Trotzdem – freue mich auf’s neue Theme!

  • #5
  • Thu, 10. January 2013
  • Kurz vor Acht - coldheat.de schrieb:

[…] Kon­stan­tin hat mich mit sei­nen Kom­men­ta­ren, dran erin­nert, viel­leicht mal etwas mehr zur Über­ar­bei­tung zu notie­ren, auch wäh­rend des Pro­zes­ses. Wo stehe ich der­zeit? Ich habe mein Grund­ras­ter, eine lange Liste mit klei­nen Details für spä­ter, eine über­sicht­li­che Liste mit Ele­men­ten die kom­plett raus­flie­gen, ein paar Screen­shots und – ganz wich­tig – eine genaue Vor­stel­lung was ich nicht möchte. Was fehlt ist der Rest. […]

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