
Tonspur August 2024
Tonspur 2013 ist jetzt schon eine Weile her. Ich bin beim Stöbern wieder darauf gestoßen und möchte mehr als 10 Jahre später mal einen zweiten Eintrag der Kategorie kreieren, primär, weil ich die letzten Monate überdurchschnittlich viel Musik konsumiert habe und nicht jedes Fundstück einen separaten Eintrag rechtfertigt. Hier nun also die Tonspur für den August 2024.
TLC – Hey Hey Hey Hey

Mein Wissen zu TLC hatte bisher einige Lücken und diese muss ich einfach endlich mal füllen. Vom ersten Tag an war ich ein Fan. TLC waren ein rundum gelungenes Konzept, ganz klar kreiert als Pop-Produkt, aber in einer Qualität und in einer gewissen Nische, die bis heute ihresgleichen sucht.
Das Album 3D zählt insgesamt zu den schwächeren der Gruppe. Aus heutiger Sicht relativiert sich diese Aussage etwas und Hey Hey Hey Hey ist ein solider Pop-Song, welcher nicht plakativer den Sound der damaligen Zeit widerspiegeln könnte.
Rage Against The Machine – Born of a Broken Man

Kleiner Stimmungswechsel von Seifenblasen-Pop, zu einem der schwersten Rage Stücke. Wieso haben wir eigentlich nicht mindestens ein Dutzend Rage Kopien bekommen, oder wieso wurde daraus dieses furchtbare Genre Nu Metal?
Jedoch Born of a Broken Man zeigt warum, weniger ist dann doch immer mehr und so einfach lässt sich diese Mischung eben nicht re-produzieren. Eines meiner absoluten Lieblingslieder dieser Band.
Ginuwine – What’s So Different?

Ich spule mehr als 20 Jahre zurück. Torrents sind der neue heiße Scheiß und ersetzen über Nacht unsere damaligen FTP-Tauschbörsen. Jemand Nettes weist mich auf ein Beat-Tape von Timbaland hin, schon damals meine musikalische Ambrosia. Viele Stücke davon waren mir bekannt, einige jedoch nicht. Eines der unbekannten Instrumentals ist What’s So Different?.
Ich habe noch viele Jahre gebraucht, um endlich Titel und Interpret herauszufinden. Diese Produktion ist der Prototyp dieses Produzenten zu dieser Zeit. Der Beat ist eigentlich mindestens 3 unterschiedliche und wir haben das Gimick-Sample, in diesem Fall mal kein Baby sondern Godzilla. Wer immer die Blaupause für Timbalands Justin Timberlake Werke sucht, hier ist sie.
Stieber Twins – Malaria

Stieber Twins waren als Künstler immer knapp hinter der Speerspitze des Deutschen Hip-Hops positioniert. Sie waren jedoch ganz früh im Hintergrund, sowas wie die Botschafter dieser Sub-Kultur hier in Deutschland und lange bevor es das Genre in die Verkaufscharts brachte, waren diese beiden schon Jahre unterwegs und bauten ein Netzwerk und ja auch ein Geschäft darum auf. Malaria ist smart und borgt sich zwei der besten Vertreter aus. Heraus kommt ein Brett, das noch heute regelmäßig bei allen Fans der frühen Stunde läuft.
Lawrence – I’m confident that I’m insecure

Lawrence kannte ich bis vor wenigen Wochen nicht. Dann traten Sie live hier in Jena auf und spielten ihr aktuelles Album Family Business. Der Auftritt hier war der letzte ihrer Europa-Tour, dementsprechend haben Sie noch mal alles gegeben. Anschließend war ich sofort ein Fan.
Lawrence sind Geschwister aus Brooklyn samt toller Band, die musikalisch auch mal wieder in der Zeit zurückgehen und sich primär Black Music Genres der Vergangenheit bedienen, ohne den Eindruck einer Culture Vulture zu hinterlassen. Dieses Thema will ich hier auch nicht besprechen. Musik kannibalisiert sich immer selbst. Heraus kommt einfach gute Laune-Musik, Hand gemacht, mit einer Front-Frau, die wirklich sofort herauszuhören ist und die eine unglaubliche Bühnenpräsenz mitbringt.
George Michael – A Different Corner

Vielleicht mal ein Thema wert, aber diese Tür will ich noch nicht aufmachen. Meiner Meinung nach war das Gatekeeping in Form von traditionellem, kontrollierten Vertrieb der Plattenfirmen Pre-Internet, maßgeblich dafür verantwortlich, dass Jahrhundert-Talente wie George Michael Mainstream Erfolg finden konnten. Nicht nur, dass dieser Song großartig ist, diese Performance ist noch besser. Und klar, solche Talente wird es noch heute geben, aber sie finden keinen Zugang mehr zu Hörern wie mir. Wie schade.
Carly Simon – Nobody Does It Better

Zugegeben Bond Titelsongs sind für mich einfacher Köder. Mit Ausnahme der Madonna Katastrophe, genieße ich alle regelmäßig. Nobody Does It Better jedoch? Das ist pure Liebe seit der ersten Note und was für ein Glück, denn der Film zum Song, ist heute für viele der beste Film der Roger Moore Ära, die, wie ich ja schon oft notiert habe, für mich die beliebteste, weil prägendste ist.
Ich habe mal eine Dokumentation zu den Songs dieses Franchise gesehen. Wenn ich mich recht erinnere, ist Nobody Does It Better der erste Titelsong, bei dem Bond-Komponist John Barry nicht involviert war. Hier haben wir ein Lied, das mir für alle Ewigkeiten gute Laune bereiten wird.
3 Kommentare
global $hemingway ?>Grandios Janis-Joplin-Vibes bei Lawrence und grossartiges Video. Danke für den Tipp. Make my day.
Nachdem ich das Album rauf und runter gehört und einen Haufen Videos geschaut habe … Clyde erinnert mich ein wenig an John Belushi. Liegt natürlich auch ein bisken an der Musik
Freut mich, dass es dir gefällt 🙂 wenn du die Chance hast, die mal live zu sehen, nimm diese wahr. War live noch mehr beeindruckt, was heutzutage selten geworden ist.