Logo coldheat - Weblog von Christian Mücke

  • Wer ich bin
  • Archiv
  • Layouts
  • Impressum
Digitale Werkzeuge und Filmästhetik
  • Do., 20. November 2025
  • 1 Kommentar

Digitale Werkzeuge und Filmästhetik

Mein Konsum von Video-Inhalten besteht eigentlich so gefühlt seit 3 Jahren primär aus YouTube. Auch wenn mir das selbst nicht so gefällt, es ist die einzige Quelle für genau das, was mich abholt: tiefe, fundierte Einblicke in Nischen, gemacht von einzelnen Personen aus purer Motivation, genau das zu kreieren, was sie selbst sehen möchten, aber niemand sonst es anbietet: Mikro-Kultur, schon eher Nano-Kultur.

Gestern habe ich wieder so ein Video vorgeschlagen bekommen. Why Movies Just Don’t Feel „Real“ Anymore und das hat mich dazu bewogen, den heutigen Text zu notieren. Als jemand, der seit vielen Dekaden sehr viele Filme gesehen hat, ist die moderne Bildästhetik von Kinos wirklich ein „Problem“.

Anfang der 2000er, vielleicht war es genau auch das Jahr 2000? Die brandneue Episode 1 DVD war frisch importiert aus UK im Briefkasten und ich hab mir vorm Film, das Making of angeschaut. Ich finde bis heute, einer der besten Einblicke aller Zeiten mit einer mir bis heute hängengebliebenen Schlüsselszene, in der dank digitalem Schnitt Optionen zur Verfügung stehen, um vorherige Entscheidungen zu verändern.

Ich selbst finde die Optik der meisten modernen Filme, einen absoluten Rückschritt im Vergleich zu vorherigen Dekaden. Das Video illustriert das sehr gut. Ich bin nicht gegen technologischen Fortschritt. Gleichwohl sind es für mich zwei Perspektiven, die hier in vielen Formen der Unterhaltung Einzug fanden, Grund, darüber zu sprechen.

Video placeholder image
Video Abspielen

Die unbegrenzten Möglichkeiten heutiger Werkzeuge, praktisch jede Entscheidung zu revidieren, verwässern die so essenzielle Fähigkeit im kreativen Prozess, eine Entscheidung zu treffen. Hier konditioniert sich eine Unsicherheit heran, die keine fortschreitende Qualität hervorbringen kann. Strg+Z ist Fehlervermeidung, aber eben auch Vermeidung, aus Fehlern zu lernen, was mich zu Punkt zwei bringt.

Das sehe ich besonders auch im Berufsleben seit langer Zeit und in so ziemlich allen Situationen, in denen Expertise stattfinden sollte. Hier spricht wahrscheinlich der alte Mann aus mir, aber ich finde weiterhin, dass es essenziell ist für egal welche Fähigkeit, egal welche Expertise, Hobby oder Interesse: Das Aufarbeiten von Grundlagen lässt sich nicht ersetzen. Im Falle des Aufhänger-Themas: Wer heute modernen Film kreiert und die Grundlagen von Licht, Kontrast und Komposition nicht kennt, dem fehlen einfach essenzielle Werkzeuge. Man kann dies nicht von Technologie abstrahieren lassen. Also, man schon, aber das Ergebnis spricht dann für sich.

Die Bildästhetik von Filmen hat sich immer verändert, aber was heute zu sehen ist, sind 20 Jahre Abstraktion von Grundlagenwissen, basierend auf digitalen Werkzeugen. Nicht überall, und das Video zeigt auch beeindruckende Beispiele für moderne, bestechende Optik, aber der Durchschnitt wirkt weniger versiert, als Filme aus der Vergangenheit, trotz unendlicher Möglichkeiten.

  • Schlagwörter:
  • 20s,
  • Kino.

Zum gleichen Thema

  • Horror is dead
    Horror is dead
  • Justin Timberlake – The Forget Tomorrow World Tour Konzert
    Justin Timberlake – The Forget Tomorrow World Tour Konzert
  • Besser geht's nicht
    Besser geht's nicht
  • land of the not so dead
    land of the not so dead
  • Häppchen Konsum
    Häppchen Konsum
  • Resident Evil Village
    Resident Evil Village

1 Kommentar

  • #1
  • Do., 20. November 2025
  • Hulot schrieb:

Überwältigendes Video, danke für die Empfehlung! Und die Einschätzung des alten Mannes teile ich.

Kommentar schreiben

HTML ist in Kommentaren zugelassen. Erlaubt sind die HTML-Tags: <a>, <i>, <p>, <strong>, <em>, <ul>, <ol>, <li>, <blockquote>.

CC © 2025 C.Mücke < UberBlogr Webring > Datenschutzerklärung Zurück zum Seitenanfang