
Justin Timberlake – The Forget Tomorrow World Tour Konzert
Vor knapp zwei Monaten fiel ich ein durchaus nicht mehr zu ignorierendes mentales Loch. Keine schöne Situation und die Arbeit daran, wird noch eine Weile anhalten. Dennoch habe ich ein paar grundlegende Dinge in meinem Leben geändert und dazu gehört eben auch mal spontan im Urlaub, ein überteuertes Konzert Ticket eines Boy Band Mitglieds zu erwerben. Ich hatte einfach ne Menge Spaß bei den Pet Shop Boys und Spaß brauche ich momentan.
So saß ich also am vergangenem Dienstag auf meinem Premium-Seating Platz in der Uber Arena in Berlin und wartete auf musikalische Berieselung. Was ich nicht erwartet habe, war die Frage der neben mir sitzenden Person „Weißt du ob dieser Bereich dort unten spezielle Karten sind?“. Sie meinte damit einen Aufbau im Stehbereich der Halle, auf den wir herab schauen konnten. Zu sehen war eine Art Laufsteg mit Treppen und das Ganze wirkte zusätzlich wie ein Bar-Bereich. Ich hatte eine Vermutung, aber keine Ahnung. Was ich in dem Moment nicht wusste, welch positiver Verlauf mit dieser Frage began.
Die erste Stunde des Abends verwirklichte sich DJ Andrew Hypes, beim Anheizen der Masse mit Hilfe zahlreicher Evergreens, deren Bass Sitz und Decke vibrieren ließen. Um 21 Uhr ließ sich der Künstler selbst blicken und liefert zwei solide Stunden polierte Live-Show, die man glaube ich in dieser Kategorie Künstler erwarten kann. Alles durchaus beeindruckend, wenn auch teilweise wirklich zu laut, aus den Boxen der Halle pumpend. Diesmal hatte ich jedoch meinen Ohrschutz dabei, aber selbst damit war es ordentlich laut. Ohne wär ich aufgeschmissen gewesen.
Was mich musikalisch schon wirklich breit grinsen ließ, war die Qualität der Live-Umsetzung seiner Band Tennessee Kids. Die großen Hits von Timberlake sind teilweise doch dominant synthetische Kompositionen aus Sampler & Drum-Machine, also genau mein Ding. Die Live-Versionen konnten sich sehen und hören lassen, ich muss allerdings gestehen, dass ich zu diesem Zeitpunkt schon relativ abgelenkt vom Konzert und mehr fasziniert von der Dame neben wir war.
Wir kamen zu einem angenehmen Dialog und ich wurde das Gefühl nicht los, hier in einem ersten Akt einer romantischen Komödie aus den 80ern zu stecken. Wir groß ist bitte die Chance, dass sich zwei fremde Menschen, unabhängig voneinander, spontan eines der letzten Tickets kaufen, um dann nicht nur direkt neben einander positioniert zu sein, sondern sich auch noch symphatisch finden?
Mein Fazit kann deshalb nur lauten, vier Daumen nach oben.
Der 30. Juli 2024 war ein schöner Tag.
4 Kommentare
global $hemingway ?>Das klingt sehr gut. Insbesondere der letzte Teil. Ich musst aber tatsächlich etwas schmunzeln als mein Feed-Newsletter mir gestern, Dein Konzert-Review gleich über Marcs Review von ACDC zeigte. Wie abgesprochen … 😀
Wir haben uns in der Tat nicht abgesprochen 🙂 aber es wirkt wohl so. Ich laß auch Marc’s Konzert-Bericht und wurde spontan dran erinnert, nach dem Pet Shop Boys Eintrag, auch diesen zu kreieren, einfach weil der zusätzliche Winkel so surreal wirkt.
Ich wünsch euch schon mal alles erdenklich Gute nach dem Auftakt! Und ich hätte mir viel lieber Justin als die Rock-Opas gegeben. Aber das hat man sicherlich rausgelesen. =D Und Gehörschutz ist super wichtig! Trage ich seit meinem ersten Konzert, wo ich keinen hatte.
@Marc vielen Dank!
Ging mir ähnlich, auch weil ich schon nen Tinnitus habe. War dann kurz vorm Covid-Lockdown hier in nem lokalen kleinen Club-Konzert von Everlast und konnte den Trommler noch Tage später „hören“. Seitdem versuche ich allen Freunden, Bekannten diese kleinen Wunder zu empfehlen. Besonders in geschlossenen Räumen verstärkt sich das Problem noch zusätzlich.