
Ende eines Kino-Franchise?
Mission: Impossible – The Final Reckoning
30 Jahre später geht mit The Final Reckoning ein Franchise dem Ende seiner ersten Kino-Inkarnation entgegen oder alles nur ein Marketing-Trick, um treue Zuschauer wie mich ins Kino zu locken. Und egal welche Option davon ist dieser Film sehenswert? Auf die Schnelle fällt mir kein Kino-Franchise ein, was mich mein Leben lang so begleitet hat, wie Mission: Impossible. Ich habe jeden Film im Kino gesehen, mal mehr und mal weniger beeindruckt. The Final Reckoning wird jetzt eher im hinteren Drittel meiner persönlichen Rangliste landen, soviel sei schon mal notiert.
Nach dem Ansehen bleibt ein komischer Nachgeschmack. Getreu dem Trend solch reifer Franchises, gräbt auch The Final Reckoning seine alten Wurzeln noch einmal aus und versucht das Unmögliche, nämlich viele gekapselte Puzzle-Narrative, zu einem großen Motiv zusammenzufügen oder wie ich es modern formuliere zu “Rise of Skywalkern” und das gelingt selten.

Eine für mich weitere Falle die das Bond-Franchise in einer sehr ähnlichen Situation doch besser berücksichtigt hat, ist Scale. No Time to Die war ein doch kleinerer Film als seine Vorgänger. Final Reckoning dagegen glaubt sich bei allem überbieten zu müssen und mutiert so für mich zu seiner konfusen Masse, die es zu keiner Minute schafft, sich zu fokussieren. Gleiches gilt für seine toll inszenierten, imposanten Action-Szenen. Das ist nie mies, aber wirkt einfach zu sehr gewollt, zu sehr gezwungen und wie ein “und dann …”, “und dann …” Film. Man merkt seinen Machern an, dass man hier über die Jahre doch das Pulver verschossen hat und nun kreativ doch eher auf dem Zahnfleisch ins Ziel kriecht.
Mission: Impossible – The Final Reckoning ist kein schlechter Film, dafür sind seine vielen Darstellerinnen und Darsteller einfach zu gut und tragen selbst krampfhaft geschriebene Zeilen sehenswert vor, aber am Ende ist das Drehbuch einfach eine Nummer zu groß für seine Autoren. Weniger wäre wie immer mehr gewesen. Sauer stößt auch auf, dass sie sich dem ach so angesagten Thema KI als Antagonist widmen, mit geschätzten 5 Minuten der Recherche dazu. Das Hirn muss man hier so früh und so derbe ausschalten, wie glaube ich noch nie bei diesem Franchise.
Dieses Franchise war im Kino fast die gesamte Zeit seiner Existenz die bessere James Bond Alternative, aber dieser Film markiert jetzt eher eine Kapitulation seiner kreativen Köpfe, die inzwischen wirklich mal eine Pause benötigen.
Für Fans und Anhängern des großen Spektakel Kinos gibt es noch grad so einen Daumen nach oben, aber objektiv muss ich hier eher den Daumen nach unten notieren.
2 Kommentare
global $hemingway ?>Hat mir viel Spaß gemacht. Muss man im Kino gesehen haben.
Absolut, besonders wenn man die vorherigen Filme mochte, was bei mir der Fall ist. Was ich auch sicherlich kalkuliert aber dennoch toll fand, war dieses kleine Intro des Hauptdarstellers vor dem Film. So einfach, aber wirkungsvoll.