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Galaxy Quest

"As long as there is injustice, whenever a Targathian baby cries out, wherever a distress signal sounds among the stars, we'll be there. This fine ship, this fine crew. Never give up... and never surrender."

Galaxy Quest

Galaxy Quest ist Fanfiktion, die eigentlich niemals eine große Studioproduktion hätte werden sollen. Ausbleibender Erfolg an der Kinokasse hat den Film in den letzten Jahren zum absoluten Juwel werden lassen. Wäre Galaxy Quest gut im Kino gelaufen und hätte Sequel and Sequel verschlimmbessert, würde ich jetzt wohl nicht drüber schreiben. So jedoch war und ist Galaxy Quest der beste Star Trek-Film der letzten Jahre, ohne wirklich Star Trek zu sein und mit der Intention sich nicht nur über das Material, sondern auch über die Fans zu amüsieren.

Galaxy Quest ist der Titel einer Science Fiction Serie, die ganz wie die „echte“ Vorlage lange vergessen ist und deren Darsteller sich von Fantreffen zu Fantreffen schleppen, um ihren längst verflogenen Ruhm zu genießen. Der Film orientiert sich hier sehr am Original, was die Dynamik der Figuren betrifft. Alle Stereotypen sind dabei. Der egozentrische Captain, die schöne aber nutzlose Assistentin, der Wissenschaftler, der Quoten-Ausländer und das immer erste Opfer, dass im Film keinen Namen hat, weil es in jeder Episode sowieso immer stirbt. Eines Tages kommen echte Außerirdische auf solch ein Fantreffen. Sie halten die Fiktion für Realität und bitten den Captain der Galaxy Quest um Hilfe. In den folgenden 90 Minuten, müssen sich die Schauspieler dann in der Rolle ihres Lebens beweisen und aus der ehemals amüsanten TV-Fiktion wird dann schnell tödlicher Ernst.

Das Geheimnis des Films ist sein Spagat aus Parodie und Ernsthaftigkeit des Quellmaterials. Auf der einen Seite macht man sich über Star Trek lustig, auf der anderen Seite zollt man dem Einfluss der Serie unglaublichen Respekt und schließlich sind es die fanatischen Fans, die im Film die Welt retten. Die zentrale Idee des Films – aus Fiktion wird Realität – ist so unglaublich smart mit den Figuren der Schauspieler verschmolzen, dass jede Szene praktisch auf zwei Ebenen funktioniert. Die absurde semi-fiktionale Handlung wird voran getrieben und gleichzeitig erfolgt Zitat auf Zitat aus der Vergangenheit der Schauspieler. Der Film setzt voraus, dass man einen Einblick in den Fankanon von Star Trek und Co. hat, aber funktioniert dann umso brillanter.

Das Drehbuch ist so gut, dass es mit drittklassigen Schauspielern und keinem Budget funktionieren würde. Hier aber holt man sich ganz große Namen und eigentlich für diesen Zweck völlig überproduzierte Trickeffekte. Diese Kombination macht Galaxy Quest jetzt schon zum Kult. Alan Rickman ist als Spock-Verschnitt besonders in den Dialogen mit Tim Allen’s Captain eine Welt für sich. Besonders der erste Akt des Films ist so unglaublich gut. Selten zeichnet ein Film so schnell so präzise Bilder seiner vielen Charaktere. Aus einer billigen verhassen und absurden Cathphrase wird am Ende eine Phrase, die selbst Rickmans Figur wieder zu schätzen lernt. Ein völlig zu Unrecht ignorierter Film. Galaxy Quest ist in 10 Jahren zum perfekten Kulttfilm geworden und ganz klar die beste Parodie des Themas Sci-Fi. By Grabthar’s Hammer!

2 Kommentare

Für diesen Eintrag wurden die Kommentare geschlossen.

  • #1
  • Di, 16. März 2010
  • ben_ schrieb:
  • #2
  • Do, 30. Dezember 2010
  • ben_ schrieb: