
Nicht durchgespielt
Indiana Jones and the Great Circle
Als großer Indiana Jones und Videospiel-Fan ist die Auswahl an Werken, doch eher reduziert. Mein letztes Indy Spiel war das großartige von Factor 5 kreierte Indiana Jones’ Greatest Adventures auf dem Super Nintendo. Die Ankündigung eines neuen Spiels aus den Händen der Wolfenstein und Riddick Spiele war sehr vielversprechend und so war ich mehr als gespannt drauf.
Nach geschätzten 70 % Fortschritt des Main-Plots, habe ich dann nach ein paar Wochen Pause aufgegeben. Indiana Jones and the Great Circle ist ein tolles Spiel, aber wie schon oft hier notiert, es trifft nicht wirklich meinen Geschmack. Erst einmal bleibe ich dabei, Nahkampf in der First-Person-Perspektive fühlt sich für mich nie toll an. Es ist immer ein Krampf. Zugegeben, das Spiel möchte mehr ein Schleichen und Vermeiden von Gegnern sein, aber mein Hass für diese Spielmechaniken ist bekannt und so erlaubt der Titel recht offensichtlich, mit einem leichten Schwierigkeitsgrad, diese Mechanik zu ignorieren. Dann allerdings verprügelt man teilweise Dutzende Nazis in Folge.

Hinzukommt, wenn man eine solche Ikone einer Figur zu 90 % des Spiels „versteckt“, wirkt dies für mich einfach falsch. Ein Perspektivenwechsel stünde dem Titel mehr als gut, zumal die Macher nicht vermeiden konnten, dies für wenige Situationen im Spiel auch einzusetzen. Diese Silhouette ist einfach zu markant. Eine optionale 3rd-Person-Perspektive fände ich gut.
Die wirklich tollen Phasen des Titels sind seine Rätsel, die Spaß machen und organisch wirken und nicht nach der Pixel-Jagd vergangener Zeiten. Das Spiel sieht toll aus und orientiert seine Ästhetik brachial an den Drew Struzan Poster seiner Filmvorlagen. Das Spiel klingt noch besser als es aussieht. Hier hat jemand Geld gehabt und Sorgfalt an den Tag gelegt, und nach wenigen Minuten dachte ich wirklich, Harrison Ford zu hören. Wirklich alle Stimmen sind ein Erlebnis, auch besonders die der Antagonisten.
Zwei kleine Details muss ich notieren. Bemerkenswert sind die nicht existierenden beziehungsweise unglaublich gut versteckten Ladezeiten zwischen den Abschnitten. Was mir dagegen wieder und wieder nicht gefällt, sind Zwischensequenzen mit 60 Bildern pro Sekunde. Es hat einen Grund, wieso Kino bis heute seine 24-FPS-Ästhetik nicht abgelegt hat.
Objektiv kann ich wenig kritisieren, dies ist ein tolles Spiel, welches mich einfach verloren hat. Ich bin mir sicher, hier werden wir noch mehr sehen und irgendwo stecken hier ein paar Änderungen drin, die mir ein potenzielles Sequel noch näher bringen könnten. Bonuspunkte für ein Skorpion-Tower-Defense-Mini-Spiel im Spiel der lustigen Art. Ich musste wirklich laut lachen.
Daumen hoch für Indiana Jones and the Great Circle dem wahrscheinlich besten Simulator zum Verprügeln von Nazis.
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