
Berlin Calling
Drogenfilm Nummer 3 im aktuellen Themenprogramm des kleinen 35mm Kinos um die Ecke, ist also Berlin Calling. Sally und Jonas aus Stromberg in einer lokalisierten Einer flog über das Kuckucksnest Imitation. So habe ich Berlin Calling nach dem Anschauen abgespeichert.
Weitere Notiz: ich weiß nicht mehr, wann genau dieser Trend begann. Ich glaube, mit The Office und Bourne-Filmen dominierte die Handheld-Kamera für alle Szenen und infizierte als Stilmittel plötzlich jede Serie und Film. Das Ergebnis sind statische Dialoge, verwackelt gefilmt oder cineastisches Kryptonit meinerseits. Bis heute hat sich dieser Stil leider gehalten, allerdings deutlich weniger verbreitet als zur Zeit des heutigen Film des Tages.

Thematisch ist Berlin Calling jetzt nicht so mein Thema, das muss ich gestehen. Musikalisch ist dieses Genre für meine Ohren zu monoton. Ich bilde mir ein, mit etwas Übung, bekomme ich das auch zusammengeklickt. Soviel dazu. Lustig finde ich den Film heute, als Zeitfenster in eine Musikindustrie in den letzten Zügen ihres klassischen Label-Konstrukts. Existieren überhaupt noch Musikmagazine?!
Nichtsdestotrotz respektiere ich diese Kultur sehr und finde, dieser Film transportiert seine visiertes Milieu ziemlich unterhaltsam. Hinzu kommt, dass es in typisch deutscher Filmtradition eine der trockensten und präzisesten 3-Akt-Strukturen, die ich seit Langen gesehen habe. Gute, langweilige Präzision. Minuspunkte für den Versuch, eine der besten Bösewichte der Filmgeschichte zu replizieren. Niemand topt Nurse Ratched!
Berlin Calling bekommt, gerade weil es ein solider aber unspektakulärer Film ist, von mir den Daumen nach oben.
2 Kommentare
global $hemingway ?>Jap Daumen hoch geht nach über 10 Jahren immer noch. Solides Werk der in Deutschland zu wenig Anerkennung bekommen hat. Gibt auch ein solides Making-Of auf Youtube.
Absolute kleine Überraschung meinerseits, habe nichts erwartet und einen sehenswert Film präsentiert bekommen, der weder wie viele lokale Produktionen peinlich noch lächerlich ist.