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Retrospektive 2022
  • Do., 05. Januar 2023
  • 1 Kommentar

Leicht verspätet möchte ich das vergangene Jahr kurz auch hier rückblickend zusammenfassen.

Retrospektive 2022

Oh verdammt war es das schon mit 2022? Nach einem Blick in den Kalender und Angesichts der Anzahl alle 2022 Retrospektiven in meinem RSS Reader, sieht es ganz so aus. Wie die meisten, hatte auch ich schon bessere Jahre erlebt, aber möchte mich auch nicht zu sehr beschweren. Jammern auf hohem Niveau hätte sicherlich ein alternativer Titel für diesen Text werden können.

Mein Text hier wird glaube ich so eine Mischung aus Gedankenfetzen und Notizen, die mir zu 2022 noch in Erinnerung sind. Eine echte Struktur oder Bestenliste folgt leider nicht.

Fangen wir mal mit ein paar tollen Dingen an. Auch im dritten Corona Jahr war mein Covid-19-Avoidance Wert hoch genug und ich Covid-frei. Das ist toll.

2022 war wenn ich mich recht erinnere grandios bei Obst und Gemüse. Egal was ich das vergangene Jahr gekauft habe, solch eine Qualität hatte ich noch nie?! Da die Deutschen lieber in Geld in den Tank des Autos schmeißen und nicht in die Qualität ihrer Nahrung, landet auf dem nationalen Markt auch nur qualitativ, was unsere Nachbarn verweigern, speziell bei importiertem Obst. Was 2022 aber selbst hier im lokalen Supermarkt als Ananas zu kaufen war, war durchweg ein Genuss.

Im vergangenem Jahr hab ich auch beruflich endlich Unterstützung gefunden. Ach ja, ich glaub das Thema fand hier noch nicht im Weblog statt. 2020 teilte mir mein damaliger Arbeitgeber mit, dass meine Stelle gestrichen wird. Seit 2021 versuche ich nun hier mein Glück und fand im letzten Jahr nach langer Suche endlich vier helfende Hände.

Filme, Filme, Filme

Cineastisch war ich im vergangenem Jahr merklich aktiver als die Jahre zuvor, was nun auch nicht wirklich verwundert. Ich war sehr oft sowohl im Multi-Plex zu den großen neuen Veröffentlichungen, aber umso mehr in kleinen Kinos, zu den alten Schinken. In Erinnerung geblieben sind einige Erlebnisse.

Everything Everywhere All at Once und Maverick sind jetzt keine Deep cuts aber einfach tolles Kino. Beide Filme haben ihre Makel, sind völlig unterschiedlich und repräsentieren beide unterschiedliche Enden des Spektrums abseits der Disney Formel. Maverick ist so antik wie sein 80er Original, EEAAO so subversiv-progressiv Formel-sprengend wie es nur Indie-Kino sein kann.

Ein weiterer 2022 Film den ich noch separat besprechen musst ist The Batman. Zwar mehr Mini-Serie als Film, ist diese neue Version der Vorlage mehr wirkliche Detektiv Geschichte, mehr Noir denn Superhelden Kino. Ich mochte den wirklich sehr.

Das insgesamt beste Kino-Erlebnis des Jahres ist bei mir aber Indiana Jones und der letzte Kreuzzug gewesen. Der brechend volle Saal bestand aus einem gemischten Publikum, Jung und Alt, mal mit Vorwissen zum Film, mal komplett unvorbelastet. In meiner Gruppe gab es jemanden, der den kompletten Film quasi mitsprechen konnte. Ich will jetzt nicht wieder die “Früher war alles besser” Axt zücken, aber diese Filme sind Juwelen, wie wir sie heute nicht mehr bekommen. Allein die Synchro, das ist eine völlig andere Liga und funktioniert eben noch heute bei neuem Publikum. Erstaunlicherweise scheinen auch die größeren Kinos diesen Trend zu sehen, was mich einfach sehr erfreut und mir Zugang ermöglicht Filme im Kino zu sehen, für die ich damals zu jung war.

Serien dagegen, da bin ich so ziemlich raus. Raus bin ich auch seit über einem Jahr bei Netflix. Zwei Gründe. Für einen Single-Haushalt ist das 4k-Angebot einfach viel zu teuer oder anders formuliert, ich empfand am Ende nicht mehr den gleichen Wert für mein Geld zu bekommen wie noch Jahre zuvor, was auch an Grund Nummer zwei liegt. Netflix hat mich damals als Kunden gewinnen können, weil sie eben genau diese Filme zeigen konnten, die heute fehlen, die alten Schinken. Nachvollziehbarerweise müssen sie jetzt auf eigene Produktionen setzen und diese Inhalte holen nicht nicht mehr ab. Mein Prime-Video zahle ich weiterhin, auch weil ich hier genau diesen Schund finde. Liebesgrüße aus Fernost? Footballmatch und süße Girls? Ja bitte.

Musikalisch ist 2022 ähnlich repräsentiert. Ich höre weniger und weniger Neues, finde aber Zugang zu alten Werken, die ich bisher aus diversen Gründen verweigert habe. 2022 ist mir Klassik etwas ans Herz gewachsen. Auch weil diverse YouTube Kanäle des Genres Music Appreciation mir Klassik darbieten, wie es bisher kein anderer geschafft hat. Gleiches gilt für viele Alben, deren rein akustische Qualität aus heutiger Sicht surreal erscheint.

Die Bond Songs waren auch letztes Jahr ein treuer Begleiter. Wenn ich nach der Arbeit um die Ecke im Park am Fluß lang spaziere und dabei die Bond Lieder Playlist im Ohr habe, dann ist die Welt gleich eine viel entspanntere. Ähnlich wie meine Entdeckung des Jahres, die mehr Bond Titel ist, als die letzten echten Titel-Songs zusammen. Das gesamte Album ist toll, aber dieser Song … ich sehe sofort ein Maurice Binder Intro:

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Im musikalischem Rahmen möchte ich auch Rick Beato heraus heben. Er hat dieses Jahr große Namen für Interviews gewinnen können und hier erkennt man schnell warum der klassische Journalismus für Themen wie Musik, Film oder Medien jeglicher Art tot ist. Kein Journalist kann mit der Erfahrung und Wissen einer Person wie Beato konkurrieren, der 30 Jahre lang selbst Musik kreiert hat. Für Fans des vollen Spektrums der Musik, ist dieser Kanal Pflicht. Allein das Billy Corgan Interview, ein Gedicht.

Something Something Appreciation

Wie vielleicht im vorherigen Absatz erkennbar. Mein Netflix Ersatz ist YouTube geworden. Die Tiefe und Breite an Formaten ist für mich noch immer unvorstellbar. Was einzelne Menschen heute an Qualität einzelner Nischen produzieren können, wäre so unvorstellbar gewesen vor wenigen Jahren. Zwar mittlerweile dann doch übersättigt, bietet diese Plattform ein Schatz an Retro-Gaming Inhalten und YouTube wird so langsam aber sicher zur Bibliothek für Videospiel Geschichte. Zwei Episoden bleiben mir direkt in Erinnerung. Knapp 2 Stunden über NBA Jam und mehr als 4 Stunden allein zu Virtua Cop, jeweils mit einer Tiefe, wie ich es noch nie gesehen habe. Bemerkenswert und einzigartig, für alle Fans dieser Epoche des Mediums.

Was sonst noch?

Viel gezockt hab ich dieses Jahr leider nicht, Bayonetta 3 muss ich noch vollenden, irgendwie aber fällt nach weniger Zeit schon auf, dass da viel verloren gegangen ist, was die anderen zwei Teile so grandios macht. Hinzu kommt, dass Nintendos Hardware nach einer Frischzellenkur schreit und einfach mit Titeln wie Bayonetta 3 überfordert ist. Ansonsten greife ich leider wie es ein Trend zu werden scheint, immer öfter zu alten Titeln.

Gegessen hab ich glaube ich recht gut in 2022 und Dank Heimarbeit auch mehr selbst gekocht als jemals zuvor. Die größte Küchenerkenntnis in 2022, war ein erfolgreicher Versuch, Kimchi auch ohne Mehl-Slurry erfolgreich zu meistern. Überhaupt Kohl in jeglicher Form war letztes Jahr ein großes kulinarisches Thema. Seitdem ist meist Spitzkohl ein Dauergast im Kühlschrank. Veganer oder Vegetarier bin ich aber auch in 2022 nicht geworden.

Bücher waren leider ein zu geringes Thema. Ich habe Dutzende Bücher angefangen, aber irgendwie wenige bis zum Ende gelesen. Einzig während des kleinen Urlaubs an der Ostsee dieses Jahr. Gelesen habe ich eine gesunde Mischung aus Sachbüchern, Biografien. The Coaching Habit und Quiet sind mir definitiv am meisten in Erinnerung geblieben.

2022 plus 1

Was kommt dieses Jahr? Bin kein Freund großer Vorsätze und Pläne. Kleine Schritte sind für mich realistischer. Erst einmal muss ich wieder richtig gesund und fit werden. Vom Weihnachtsmann gab es ein ordentliche Erkältung, die ich bis heute nicht vollständig überwunden habe. Ähnlich geht es einer Fußverletzung, die nun 6 Wochen her ist. Die 10.000 Schritte sind kein Problem mehr, aber ab und zu merke ich noch ein leichtes Ziehen.

Auch wenn ich glücklicherweise nicht darauf achten muss, habe ich angefangen meine Finanzen sehr detailiert zu verfolgen. Ich musste die letzten zehn Jahre den Euro nicht rumdrehen und werde dies auch sicherlich nicht die nächsten, aber ich möchte einfach mehr über einzelne Ausgaben wissen, auch weil ich nach einer wohnlichen Veränderung suche und diese wird definitiv teurer werden.

Habe mit einigen Leute im letzten Jahr angefangen nun wieder regelmäßig, so alle zwei oder vier Wochen mal virtuell zu Quatschen. Einige davon lesen sicher hier auch diesen Eintrag und wissen wer gemeint ist. 🙂 Dies möchte ich definitiv beibehalten und noch weiter ausbauen.

Wholesome Feelgoods

Abschließen möchte ich diesen Artikel mit einer Auswahl an Inhalten, die ich im Laufe des Jahres 2022 irgendwann gesehen habe und für wertvoll betiteln möchte. Beim Zusammenstellen der Liste fällt mir ein gemeinsames Thema auf. Alles Künstlerinnen und Künstler in der zweiten Hälfte ihrer Karriere und irgendwie emotional zurück schauend, aus ganz unterschiedlichen Gründen.

The Princess Bride recently turned 35 years old. So grateful to have been a part of that piece and to everyone who had a hand in making it come to life. pic.twitter.com/rgPEhxRzY4

— Mandy Patinkin (@PatinkinMandy) September 29, 2022

Michelle Yeoh über einige ihrer populären Rollen mit dem Schlüsselmoment ab Minute 16:40.

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Ab Minute 31:30 berichtet Jim Carrey über sein Verhältnis zur Filmkritik, vom Verriss seines ersten Films bis zur Sondersendung nach The Truman Show.

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Wofür möchte Jamie Lee Curtis in Erinnerung bleiben? Film, Bücher? Ab Minute 25:27 gibt es ihre Antwort, die ergreifender nicht sein könnte.

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Allen Lesenden wünsche ich hiermit leicht verzögert, aber noch im Rahmen, ein gesundes, erfolgreiches und entspanntes Jahr 2023.

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  • Kino,
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1 Kommentar

  • #1
  • Fr., 06. Januar 2023
  • ben_ schrieb:

Ich hatte mehrfach Gänsehaut beim Lesen (und Hören / Zuschaue). Danke für’s Aufschreiben und alles, alles Gute für 2023

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