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Hollywood 3.0
  • Di, 13. November 2012
  • 2 Kommentare

Hollywood 3.0

Ok. Jetzt kann ich auch darunter einen Schlussstrich ziehen. Die Prometheus Bluray ist ausgeschöpft, das Making-Of ist durch, der Kommentar von Scott ist angehört und die alternativen Szenen sind auch evaluiert. Was fehlte war das erste eigentliche Drehbuch von Spaihts, was seit gestern nun aber auch öffentlich ist und mir den gestrigen Abend versüßt hat. Das Ergebnis ist ernüchternd. Prometheus belohnt nicht wirklich ein zweites Ansehen, ganz im Gegenteil. Umso Augen öffnender ist das wirklich episch lange Making-Of, aber für Film Fanatiker wie mich, perfekt.

Jetzt ist klar, wieso der Film genau so geworden ist: wunderschöne Oberfläche aber irgendwie sehr leer. Ganz offensichtlich gab es bei der Entstehung mehr Spannungen, als angenommen, aber es geht weit über den Austausch des Drehbuch Autoren hinaus. Ich bin beim Anschauen sehr an die Entstehung von Episode 1 erinnert, in der sich ein völlig überforderter George Lucas nur mit Ja-Sagern umgibt, um nach Jahrzehnten ein Franchise zu reaktivieren, dass objektiv schon damals als eigentlicher Film überbewertet war. Prometheus ist ein Megalomaniac Ridley Scott, der einen Film erst designed und anschließend schreiben lässt.

Ich glaube im aktuellen Hollywood Klima, sind echte Klassiker, die Generationen prägen, nicht mehr zu reproduzieren, besonders nicht von der ersten Generation der Blockbuster Macher, zu denen ich Scott zähle. Keiner wagt es ihre Entscheidungen anzuzweifeln. Lindelof scheint nur vom Studio installiert worden zu sein, damit am Ende überhaupt ein Film mit kalkulierbarem Budget möglich ist. Alle Lindelof Änderungen resultieren in einem viel günstiger zu realisierenden Film.

Besonders ironisch sind die Szenen, in denen eine kleine Armee von Grafikern zusammen mit Scott versuchen Gigers perfektes Design abzuwandeln. Vor Jahrzehnten zaubert ein krankes Genie innerhalb kürzester Zeit, eine Optik die noch heute nicht verbessert werden kann und heute scheitert jeder, hier etwas zu verändern, oder zu ergänzen. Interessant ist, dass der ich nenne es mal Albino Faktor des Designs, auch auf alte Giger Konzepte zurückzuführen ist. Seine ersten Facehugger sind praktisch die Kraken im Film. Im Drehbuch von Spaihts wird hier immerhin versucht mehr Logik anzubieten. Die Albinos waren eines von vielen Stadien des Alien als Waffe. Spaihts behält auch die Skala des ersten Teils bei, seine Konstrukteure sind viel größer als im Film. Auch hier war das Budget sicherlich Feder führend bei der Änderung.

Fakt ist aber auch, dass ich die erste Fassung des Drehbuchs lieber sehen würde. Holloway ist kein Idiot und nur Werkzeug für einen Handlungsbogen wie im Film. Der ganze religiöse Winkel fehlt hier und so ist Weyland auch nur an der Technologie interessiert. Vickers „FATHER!“ ist hier nicht existent, sie ist nur ein neuer Carter Burke aus Aliens. Statt nur einer epischen Szene – Med-Pod – enthält das erste Drehbuch ganze drei. Ein Chestburster während einer Liebesszene, David als Trainer eines Facehuggers der für die Protagonistin bestimmt ist und die Med-Pod Szene, in leichter Abwandlung. David ist hier ein völlig anderer Charakter. Nicht besser oder schlechter, einfach anders und mehr Ash als Bishop. Ich denke die große Schwäche der ersten Fassung, ist dieser krampfhafte Versuch, Themen und Motive der ersten beiden Filme, neu zu interpretieren. Es ist schon irgendwie der kleinste gemeinsame Nenner.

So sehr ich den Film dann doch noch mag und mich über eine Fortsetzung freue, die Idee diesem Franchise ein Prequel zu verpassen, ist gescheitert. Prometheus wäre als völlig neuer Ansatz ohne den Balast des Franchise, die bessere Option gewesen. Alien als Franchise ist fertig.

  • Schlagwörter:
  • Alien,
  • Kino,
  • Prometheus,
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  • Ridley Scott,
  • Sci-Fi.

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2 Kommentare

Für diesen Eintrag wurden die Kommentare geschlossen.

  • #1
  • Mi, 14. November 2012
  • ben_ schrieb:

Alien als Franchise war ja schon mit Alien 3 fertig.

Und was den Rest angeht: Ich hab ja die Tage nochmal Danny Boyles „Sunshine“ gesehen. Im Konkrast zu Sunshine werden die Schwächen von Prometheus sehr schmerzhaft deutlich: Ironischer Weise ist David wirklich die einzige Figur, die kein blattgolddünnes Abziehbild eines Menschen ist.

Webmaster
  • #2
  • Mi, 14. November 2012
  • chrismue schrieb:

Sunshine habe ich bis heute nicht gesehen. Irgendwie habe ich bei Boyle nach den Zombie Streifen, den Geschmack nach mehr verloren. War offensichtlich ein Fehler. Sunshine ist sehenswert?

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