Film des Tages – Wir sind die Nacht
Ein Deutscher Vampir-Film. Praktischer Weise zahlt das gleich auf die Konten zwei meiner guten Vorsätze für diese Jahr ein. Und auch wenn das schlimmes erahnen läßt muss man doch sagen: Das Ergebnis ist besser als ich erwartet hätte.
„Wir sind die Nacht“ kann mit dem explizit deutschen Setting dem Genre durchaus etwas hinzufügen und hat überdies noch eine wirklich neue Idee dabei. Der Film spielt und Berlin und da dürfen Anleihen an Preußens Glanz und Gloria ebenso wenig fehlen, wie Vampire in den Wilden 20ern und Loveparade- und Rave-Anspielungen. Die Vampir-Rave-Idee war in Blade I schon in Perfektion zu sehen, aber etwas Zitat kann nicht schaden. Das ganze wird noch deutscher durch eine leicht tatortesque Polizist-Mädchen-von-der-Straße-Nebengeschichte, funktioniert aber weitestgehend. Ebenso wie die meisten Special-Effekts, die für eine deutsche Produktion bemerkenswert professionell wirken.
Was eine wirklich lustige Idee war, die leider nicht weiter ausgebaut wurde, was, dass es keine männlichen Vampire gibt. Die haben sich alle gegenseitig umgebracht, haben aus Dummheit den Löffel abgegeben und der Rest wurde von den weiblichen Vampire ausgelöscht. Vampir-Feminismus. Schöne Idee.
Wenn man vorher weiß, worauf man sich einläßt, ist es ein oker Film,der als Unternehmung deutlich katastrophaler hätte ausgehen können. Nett. Mehr leider nicht. Aber immerhin eines der schönsten Zitate den Genres kann der Film für sich reklamieren: Nachdem die Polizei den Vampirinnen auf die Spur kam, ihnen ein SEK ins Hotel geschickt hat und die Damen spektakulär fliehen mussten ist Vampirmama Nina Hoss ziemlich sauer und kreisch reichlich rum, weil sie denkt, dass sie von ihrer neuen Straßengöre verraten wurde. Die antwortet mit einer Gegenfrage, was sie denn glaube würden, ob das nächtliche Morden nicht auffallen würde, woraufhin die dritte Vampirin in der Runde zustimmt: „Im Aufräumen waren wir noch nie gut.“
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