The Untouchables
2009 assoziieren wir mit dem Begriff Blog nur noch Linklisten, zu Heimvideos, in denen Katzen vom Schrank springen, Vorstellungen neuer Produkte oder endlos hohe TextwĂ€nde zu jedem noch so kleinen Nischenthema. Was irgendwie weniger und weniger mit dem Begriff Blog in Verbindung gebracht wird, ist die persönliche Schilderung wildfremder Menschen ĂŒber ihr Dasein und zwar ĂŒber die Beschreibung ihres FrĂŒhstĂŒcksbrotes hinausgehend.
Von wahren persönlichen Seiten bin ich immer noch groĂer Fan, auch wenn es 2009 immer schwieriger wird echte und gute Beispiele zu finden. Zu sehr bin ich auf falsche Alter-Egos fixiert, die sich schnell als verzweifelter Ausguss eines ADS-Patienten entpuppen. Selten, ganz selten spĂŒlt der Strom an Links aber immer wieder kleine Perlen an die OberflĂ€che. Ich möchte niemanden vom Wert solcher Texte ĂŒberzeugen, aber davon, dass hier jemand schon nach ganz wenigen Texten einen echten Eindruck hinterlassen kann. Es geht fĂŒr mich nicht darum mit möglichst ausgetĂŒftelter und feingeschliffener Sprache, ĂŒber sich zu jammern oder gar aus der eigenen Person eine sprachliche Karrikatur werden zu lassen, sondern beim Schreiben eigene BestĂ€tigung zu bekommen, auf die man vielleicht an anderer Stelle vergeblich wartet. Damit unbekannte Leser ein paar Minuten pro Woche zu unterhalten, ist nur ein positiver Randeffekt und Grund dieses Eintrags.
In Zeiten, in denen 140 Zeichen lange Texte als heiliger Gral angesehen werden, sind es eben jene Beispiele, die mehr als aus der Masse heraus ragen. Ein guter, ehrlicher und persönlicher textlicher Output ist heute mehr denn je die Ausnahme. WÀhrend die Masse der Nutzer ihre Profile in irgendwelchen sozialen Netzwerken zu formen und zu bestÀtigen versucht, welche in ein paar Jahren sowieso im Nirvana des Netzes versinken werden, bleiben einfache Texte dieser Art zeitlos (gut).
Richtig einfach punkten solche Beispiele bei mir, wenn ich persönliche Parallelen finde und wenn der Gesamteindruck nicht zu direkt in die Fresse schlĂ€gt. Ein Fehler, den zu viele Alter-Ego-Blogs begehen. Eine simple ErwĂ€hnung von A League of Their Own zaubert mir ein Schmunzeln ins Gesicht. „There’s no crying in baseball.“.
Dies soll ein Aufruf sein, rein blogtechnisch auch heute immer wieder mal ĂŒber den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen, ansonsten ĂŒbersieht man zahlreiche textliche SchĂ€tze im Internet.
7 Kommentare
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global $hemingway ?>Danke fĂŒr den Hinweis auf diese Perle. Du hast recht es ist verblĂŒffend wie „hier jemand schon nach ganz wenigen Texten einen echten Eindruck hinterlassen kann.“.
Der Blog wandert erstmal zu den Favoriten. Ich habe auch so einen (zweiten) Blog mit persönlichen Dingen, teilweise noch um einiges persönlicher, aber irgendwie bin ich einfach zu gehemmt um mein innerstes der Welt zugÀnglich zu machen, auch wenn es vermutlich kaum jemand liest.
Jetzt bin ich ein bisschen rot vor Verlegenheit. Dankeschön.
[Mal schauen, wer hier so nett ĂŒber meinen Blog geschrieben hat…]
GruĂ aus der nordhessischen Provinz
Ich weiss, der Internet-Explorer ist nicht doll, aber der aktuelle sollte die Seite wenigstens einigermassen darstellen. Entschuldige jetzt bitte die dreiste Sprache, aber ich möchte mir von Dir und auch keinem anderen stĂ€ndig diesen Chrome aufschwatzen lassen. Solltest du weiterhin, wie auf dieser Seite, die Ansicht, bzw. das Lesen erschweren, so verlierst du einen eigentlich interessierten Leser. Zudem möchte ich auch loswerden, dass dein neues Layout Mist ist. Und zwar empfinde ich es als unĂŒbersichtlich. Ich wĂŒnsche Dir, dass du vielleicht auch wieder zu deinen frĂŒheren Blogs zurĂŒckfindest und deine nette HP nicht zu einer kleinen Runde fĂŒr Bekannte verkommt.
Sorry fĂŒr den langen Text und Kritik, aber das hatte sich jetzt schon seit lĂ€ngerem bei mir angesammelt und ich denke eine ehrliche Meinung ist besser als keine.
MfG Keupi
Diese Seite ist seit ĂŒber 2 Jahren „eine kleine Runde fĂŒr Bekannte“, zumindestens zeigen mir dass die Besucherzahlen. Es gibt exakt zwei Arten von Besuchern, wie wohl bei 99% aller Seiten. Stammleser und Besucher die von Google kommen. Meine Zielgruppe sind die Ersteren und auch hier sprechen die Zahlen eine eindeutige Sprache. Filtert man fĂŒr diese Seite alle Google-Besucher raus, verschwindet Internet Explorer und Auflösungen < 1280px im einstelligen Prozentbereich. Die EinschrĂ€nkungen und der zusĂ€tzliche Aufwand, den IE immer mit sich bringt, werde ich fĂŒr <10% der Leser auf keinen Fall mehr akzeptieren, besonders nicht, wenn es einfach bessere Alternativen gibt. Ich habe nichts gegen Chrome, Firefox oder Opera, einfach weil es Produkte gleicher QualitĂ€t sind. FĂŒr IE trifft dies nicht zu und die Zahlen global sprechen einfach BĂ€nde und unterstreichen meine Haltung: IE ist auf dem RĂŒckzug und zwar mit beachtlichem Tempo. Wenn Microsoft es mal schafft, im Browserbereich ein konkurrenzfĂ€higes Produkt zu bieten, kann man das Thema wieder aufnehmen, bis dahin ist IE fĂŒr diese Seite kein Thema. FĂŒr den interessierten Leser, der seinen IE so mag und darauf nicht verzichten möchte, gibt es schlieĂlich mit dem RSS-Feed eine Alternative, in der alles schön lesbar bleibt.
Gestaltung ist subjektiv und was dem einen gefĂ€llt, mag der andere nicht. Das ist ok. Mit Blick auf die letzten Jahre, hat dieser Blog seine Linie doch ziemlich eingehalten. Die letzte Gestaltung, die wirklich radikal anders ist, liegt viele Jahre zurĂŒck. Seitdem lĂ€uft es ziemlich sturr darauf hinaus, was aktuell zu sehen ist.
Was ich wirklich als Argument gelten lasse ist die thematische Ausrichtung. Es ist kein Geheimnis, dass dieser Blog mit World of Warcraft populĂ€r geworden ist. 7 von 10 Google-Suchen die hierher fĂŒhren, basieren auf WoW Themen. Die 3 restlichen Anfragen teilen sich CSS/Webdesign- und Film-Artikel. WoW mag als Thema zwar immer noch populĂ€r sein, aber thematisch drehe ich mich dabei zu sehr im Kreis. So nötig habe ich die Besucher- und Kommentarzahlen nicht, dass ich mich noch an populistische Artikel klammern mĂŒsste. Das mag fĂŒr andere funktionieren, ist mir aber der Zeit nicht wĂŒrdig. Sporadische WoW-Artikel bleiben immer ein Thema, aber endlose Zahlenspiele und tiefgehende Analysen sind nicht mehr drin, auch weil sich das Spiel massiv verĂ€ndert hat und meiner Meinung nach kaum mehr AngriffsflĂ€che fĂŒr gute Themen bietet. Als Produkt ist WoW zu gut geworden. Nur grobe MĂ€ngel lassen sich bloggen. Lobeshymnen werden langweilig mit der Zeit.
Ich finde es schade Leser zu verlieren. Als ich aufgehört habe tĂ€glich ĂŒber WoW zu bloggen, konnte ich regelrecht tĂ€glich die schwindenden Leser sehen, aber dieser Blog existiert seit dem ersten Tag nicht fĂŒr Leserzahlen. Wer mit dem Zeug hier was anfangen kann: toll. Falls nicht werde ich mich deshalb nicht umbringen oder gar massiv von meiner Linie abbringen lassen. Klingt furchtbar nach „Friss oder Stirb“ und das ist es effektiv auch. FĂŒr Besucherzahlen verbiegen werde ich mich auf dieser Seite nicht mehr.
Erstmal sorry dafĂŒr, dass ich die Kommentarfunktion fĂŒr ĂŒbergeordnete Kritik missbrauche.
Und auch Danke fĂŒr deine sehr ausfĂŒhrliche Antwort. Letzten Endes hast du Recht, dass du die Themen in deinem Blog bestimmen kannst und auch kann ich deine Entscheidung bezĂŒglich WoW nachvollziehen, da sich im Moment dort nichts wirklich erreignet, bzw. es zu berichten gibt. Nichtsdestotrotz werde ich deine Querdenkereien zu Everquest und anderen MMORPGs vermissen, ich habe sie immer mit sehr viel Hingabe verfolgt und mich auf Neuigkeiten gefreut, auch weil vieles hypothetisch und theoretisch war.
Das erinnert mich aber auch ein bisschen an Rockgruppen oder Ballermannstars, die erfolgreich sind und dann auf einmal âguteâ Musik machen wollen und sich wundern, dass es nicht mehr klappt. Der Vergleich hinkt, aber ich wollte ihn dennoch mal einwerfen. đ
Noch mal kurz zum Thema Chrome und Browser. Ich selbst bin kein Freund des IE. Auf der Arbeit muss ich mit einem Anno IE irgendwas arbeiten und akzeptiere sogar deine eingebauten EinschrÀnkungen. Auf dem HomePC nutze ich Firefox und bin sehr zufrieden. Auf meinem Laptop habe ich einen aktuellen IE installiert.
Wenn den Browser, den ich nutze, die HP nicht darstellen kann oder die Elemente nicht richtig ordnet, sprich irgendetwas falsch lĂ€uft, so bin ich, bzw. mein Browser dafĂŒr verantwortlich. Wenn ich aber Werbeeinblendungen, bzw. AussperrungsĂ€hnliche Fenster und Verblendungen sehe empfinde ich das als Nötigung !!! Ich möchte auf einem Schwarz-Weiss-Fernseher genauso das 1.te und 2.te sehen dĂŒrfen wie alle anderen, wenn ich keine Farbe habe mein Ding, aber ich kann und darf es und kein Anbieter blendet mir ein, dieses Programm wird nur in bunt ausgestrahlt, gehen Sie mal in den Saturn. Das Beispiel hinkt gewaltig, aber ich mag es einfach partout nicht, wenn mir jemand etwas aufzwingen mag.
Mir ist zudem bewusst, dass eine, sprich meine Meinung Dir herzlich egal sein kann, da wir uns ja noch nicht einmal persönlich kennen. Ich möchte aber anmerken, dass jemanden, dem etwas egal ist, sich nicht zu einem derart langen Text hinreiĂen lĂ€sst. Von daher werde ich dich im Web weiter verfolgen und hoffe, dass du auch meine Argumentation in einigen Punkten nachvollziehen kannst.
MfG Keupi
Zum Thema IE: Ich hab das einfach mal getestet, und muss Keupi schon recht geben. Der IE 8, der hier installiert ist, stellt die Seite optimal dar (zumindest Hauptseite und Artikel, Rest hab ich nicht getestet), und das einzige Problem ist das eingeblendete Fenster. Vielleicht wĂŒrde es ja reichen, einen „Close“ Button einzubauen…
(IE 8.0.6001.18813 64-bit Edition)
Meine Haltung bei Kritik ist einfach. Wer angemessen kritisiert, bekommt eine angemessene Antwort. Wer nur schreibt „Deine Seite ist Dreck.“ der wird in der Blacklist von Akismet landen. IE habe ich hier im Wechsel zur neuen Gestaltung recht stiefmĂŒtterlich behandelt. Mittlerweile gibt es drei Versionen und auch hier wieder eine Kritik meinerseits. Jeder andere Browser meldet dem Nutzer automatisch Updates und zwingt so indirekt zum Update. FrĂŒhe IEs dagegen liegen wie ein schlechtes Essen im Magen des Rechners. Defakto mĂŒsste ich tatsĂ€chlich drei Anpassungen fĂŒr IE vornehmen, was eine Illusion ist.
Soweit ich es getestet habe, ist ab Version 7 wenig falsch dargestellt. Im Gegenteil, es war ein ziemlicher Krampf, die Startseite IE7 kompatibel zu machen. Mal schauen was man hier eventuell eleganter lösen kann, was den IE Hinweis betrifft. FĂŒr IE7 hat er sich eigentlich ĂŒberholt.
Ein Ende des Tunnel ist aber absehbar, was die Browsersituation betrifft. Webkit legt hier einfach in den letzten Monaten ein Tempo vor, dass kaum jemand mehr ignorieren können wird und hat nun schon zwei fĂŒhrende Produkte im Markt positioniert (Safari und Chrome). Nur eine Frage der Zeit, bis wir hier einen echten Standard fĂŒr eine Browser-Engine haben. HTML5 sollte man beide Daumen drĂŒcken, denn Microsoft muss sich bewegen, wenn HTML5 breite Anwendung auf populĂ€ren Seiten findet.
FĂŒr mehr MMO HĂ€ppchen hab ich schon Lust und auch sicher die Zeit, nur möchte ich die Artikel nicht mehr auf die Startseite nehmen. 400 Wörter zum letzten EverQuest Patch ist die Nische, der Nische in der Nische. Ich schaue mal, was ich bei den Randnotizen Ă€ndern kann. Damit landet sowas im Feed und ist etwas ausfĂŒhrlicher, aber definitiv kein Inhalt der ersten Ebene. Irgendwie kein Zufall, dass ich ĂŒber die aktuelle Loot-Card-Instanz in EverQuest diese Woche mal erwĂ€hnen wollte. Ziemlich abgefahren was da nicht endlos theoretisch durchgefasselt, sondern einfach umgesetzt wird.