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World of Warcraft – Ulduar Nerfs und die Folgen
  • Do., 30. April 2009
  • 17 Kommentare

World of Warcraft – Ulduar Nerfs und die Folgen

Die beste Entscheidung die Blizzard je für WoW getroffen hat, war die Größe der Raids von 40 auf 25 Spieler zu reduzieren. Ohne diese Entscheidung wären Raids im aktuellen Szenario für mich unvorstellbar. 25er Raids haben das Endgame für die Masse gerettet. Der aktuelle Schwung an Nerfs (also drastischen Vereinfachen) für Ulduar ist Zeichen für ein ganz tief sitzendes Problem, was Blizzard derzeit nur mit Nerfs kontrollieren kann und welches bei 40er Raids noch viel dramatischere Auswirkung hätte.

Ich bin wieder an dem Punkt, wo ich einen neuen Raid suche. Mittlerweile habe ich mir zwei mögliche Optionen angeschaut und die Unterschiede selbst zwischen Raids gleicher Art (Casual/Hardcore) werden größer und größer und es lässt sich immer auf die kleinste Einheit runterbrechen. Ich bin jetzt kein großartiger Spieler, aber ich bin sehr solide. In allen Raids die ich mir angeschaut habe, komme ich problemlos mit meinem Shaman in die ersten konstant 3 Plätze der DPS-Liste, was weniger über mich und mehr über die Mitspieler aussagt.

WoW ist auf hohem Niveau im Laufe der Jahre weniger transparent geworden. Wer aus seiner Klasse alles rausholen möchte, muss die üblichen externen Quellen studieren. Besonders DPS-Klassen sind hiervon betroffen. Ich habe Spieler gleicher Klasse und ähnlicher Gear gesehen, deren DPS um knapp 1000 variierte. 1000 DPS bei einem einzelnen Spieler. Wer noch nach Gründen für Wipes sucht, findet sich bei solchen Spielern.

Auch der Testserver versagt

Um mal wieder einen schicken Vergleich zu bringen, um vielleicht auch dem Laien das Problem näher zu bringen. WoW Raids sind die Championsleague. Hardcoregilden sind Barcelona und der große Rest ist Bayern München, nur das diese nicht direkt gegeneinander antreten, sondern gegen von Blizzard aufgestellte Hürden. Die einen überspringen diese blind, die anderen stolpern schon beim Anlauf. Die einzige Option nun ist das Niveau runterzuschrauben, da die Werkzeuge fehlen, Spieler besser in ihrer Rolle zu verbessern.

Der Testserver versagt hier auch deshalb, weil dort nur die Barcelona-Gilden spielen und so die Hürden eben für dieses Niveau aufgestellt werden, was den Rest der Spieler hoffnunglos überfordert.

Ulduar war wirklich fair, abgesehen von den offensichtlichen Bugs, aber die reinen Zahlen bei Bossen waren was Spieler gefordert haben: endlich mehr Anspruch als Naxxramas und trotzdem… Ich werde den Raid wechseln, weil mir die Schwierigkeit zu transparent ist. Ich weiß wieso mein Raid versagt, es liegt nicht am zu schweren Bossen, denn wenn alle auf dem Niveau der besten im Raid spielen würde, wären wie in Woche 2 beim letzten Boss und nicht erst beim zweiten gewesen.

sicherlich eine Lehre für MMO#2

Was wir hier sehen zeigt wunderschön eine Ebene dessen, was Spieler in einem MMO als „Schwierigkeit“ bezeichnen. Grundsätzlich gibt es zwei Ebenen: Performance als einzelne Einheit und als Gruppe. Legen Bosse zu viel Fokus auf die einzelne Einheit (einfache DPS-Hürden) kommen die Nerfs recht schnell wie jetzt in Ulduar. Zahlenspiele. Die Grundlagen einzelner Klassen sind so gut/komplex, dass der durchschnittliche Spieler nicht erwarten kann „nur“ vom Spiel alle wichtigen Informationen zu bekommen.

Ich bin zwar kein Raidleiter (Gott bewahre), aber ich bin oft Berater der Raidleitung. Ich kann nur sagen woran es liegt, aber einfach 20% mehr Raid-DPS aus dem Hut zaubern liegt nicht in meiner Macht. Ich möchte kein Leiter bei solch einem Raid sein. Die einzig wahre Lösung, wäre alle Underperformer auszutauschen, aber wie bringt man dass Spielern bei, die fast Jahre mit einem Spielen und wo schnell fähigen Ersatz finden? Ein Ding der Unmöglichkeit, das weiß auch Blizzard und nerfed einfach die Bosse, um Druck aus der Community zu nehmen.

Hier gibt’s für alle kommenden MMOs was zu lernen. Wer solche spielerischen Lücken zwischen Hardcore und Casual vermeiden möchte, darf sein Spielsystem nicht so anspruchsvoll gestalten wie WoW es im Laufe der Jahre gemacht hat. Alle die sagen WoW besitze keine Spieltiefe und keinen Anspruch, haben keinen Schimmer, wie detailiert die Mechaniken im Endgame wirklich sind. Für die Masse der Spieler, sind die Grundlagen definitiv zu detailiert.

„Wer soll dein Herzblatt sein?“

Ich suche somit offiziell wieder einen Raid für meinen Shaman. Zwei maximal drei Raids pro Woche sind akzeptabel, wobei mir das Wochenende heilig und somit frei von Raids ist. Es sollte auch vom Setup irgendwie sinnvoll sein. Nichts gegen nette Mitspieler, aber 6 Shaman im Raid, wovon nur einer ein Heiler ist, ist langfristig zu ineffizient. Da fällt mir wieder ein, wie „toll“ ich es finde einen neuen Raid zu finden. Nichts gegen fokussierteres Spielen, aber seitenlange Anträge ausfüllen, hat nichts mit einem Spiel zu tun.

  • Schlagwörter:
  • Raid,
  • Shaman,
  • Ulduar,
  • World of Warcraft.

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17 Kommentare

Für diesen Eintrag wurden die Kommentare geschlossen.

  • #1
  • Do., 30. April 2009
  • Thalur schrieb:

Da kann ich Dir nur voll zustimmen. In PuGs war das schon in Naxx bei bestimmten Bossen deutlich (Thaddius), in Ulduar noch viel mehr: Tanks sind meist ok, Heiler sind gut genug, aber die DDs einfach zu schlecht. Wobei der Unterschied in meiner Erfahrung bei ähnlichem Gear oft sogar bis zu 2k beträgt (3k vs. 5k). Ich denke, der Grund ist, dass fast alle DD Klassen im Vergleich zu BC deutlich komplizierter geworden sind. Das Combat-System war dasselbe, aber das bekommen die meisten noch auf die Reihe (wieviel Hit brauche ich, welcher Wert ist am besten etc.). Unterschiede gab es auch zu BC, aber halt nicht so große. Die meisten DDs waren 1-Tasten Chars, und da kann man eben nicht soviel falsch machen. Heute reichen schon leicht falsche Rotationen, um 1000 dps zu verlieren.

Nur: was soll da jetzt die Lehre für kommende Spiele sein? Nur noch 1-Tasten Chars machen? Wenn ich heute mal wieder Diablo 2 bzw. LOD auspacke, dann wird mir das schnell langweilig weil man immer nur dieselbe Fähigkeit anwendet und keine Abwechslung dabei ist. Dagegen ist das solo Questen mit meinem kleinen Priester sehr abwechslungsreich, 5-6 Spells werden dauerhaft genutzt (von „Rotation“ zu sprechen wäre aber übertrieben). Würde ein MMO#2 nicht viele Anhänger verlieren, wenn die spielerische Tiefe komplett rausgenommen wird?

  • #2
  • Do., 30. April 2009
  • Anna schrieb:

aber 6 Shaman im Raid, wovon nur einer ein Heiler ist, ist langfristig zu ineffizient

Hey, es waren 2 Heiler…

Naja, wirst schon was finden 🙂

Webmaster
  • #3
  • Do., 30. April 2009
  • chrismue schrieb:

@Thalur: Ich habe keine Ahnung wie man es vermeiden möchte ein weder zu flaches noch zu tiefes Spielsystem zu bieten. Vieles würde sich vermeiden lassen, wenn Blizzard im Spiel einige Dinge besser erklären würden. Was sind die Statuswerte? Was bewirken sie? Wieviel von Wert-X brauche ich eigentlich? Der Rest ist Abstimmung der Anforderungen für Spieler. Durch Heroics kommt man mit 2k DPS, Naxxramas kann man mit 3k schaffen. Ulduar Version 1.0? 4K DPS Minimum selbst für die ersten Bosse. Kein Wunder, dass man jetzt nachträglich die Zahlen ändern muss, zumindestens für jene Spieler, die sich immer am Boden der DPS Grenze durch das Spiel wühlen.

Es ist ein uraltes System für Player-Feedback bei DPS-Klassen. Tanks haben Aggro, Heiler haben Lebensbalken als Zeichen dafür, dass sie richtig spielen. DPS-Klassen? Haben maximal kryptische Zahlenkombinationen externer Addons. DPS-Klassen müssten im Kern anders gestaltet werden, was nicht einfach sein dürfte.

@Anna: Ich neige zu Übertreibungen. Weißt doch ;P Mal ernsthaft. Sofern ich nichts auf die Schnelle finde, werde ich sicher keine Energie damit verschwenden, lange was zu Suchen und somit bei deinem Raid bleiben. 6 Shaman hin oder her. Besser als 6 Paladine ist es alle mal 😉

  • #4
  • Do., 30. April 2009
  • ben_ schrieb:

@Nico: Dieser Artikel ist nichts für Dich!

  • #5
  • Do., 30. April 2009
  • Nico schrieb:

@ben_ Diesen Text bitte an den Anfang des Artikels platzieren. Danke.

  • #6
  • Do., 30. April 2009
  • Marc schrieb:
Um mal wieder einen schicken Vergleich zu bringen, um vielleicht auch dem Laien das Problem näher zu bringen.

Von Fussball habe ich genau so viel Ahnung wie von Autos: Nämlich gar keine. BTW: Wann kommt WoW endlich für XBOX Live?

  • #7
  • Do., 30. April 2009
  • ben_ schrieb:

@Coldheat: Ha! Ich hab mehr Erkunds- und Berufserfolge als Du. Das freut mich ein bisschen. Ich bin doch nicht überall der Letzte.

Webmaster
  • #8
  • Do., 30. April 2009
  • chrismue schrieb:

@ben_ Achievements in Videospielen sind wie…. ach ne der Vergleich wäre politisch zu inkorrekt und @Marc ich habe gelesen der XBOX-Port für WoW soll am gleichen Tag erscheinen, an dem die Schweine keine Grippe mehr haben, sondern fliegen 😉

PS. Ich muss mehr Teaser-Bilder mit Eddie Munster machen.

  • #9
  • Do., 30. April 2009
  • da_mcd schrieb:

Guter Artikel und meiner Ansicht nach das Problem präzise benannt.Ich war mit meiner Gilde einmal in Ulduar(10er) und nach dem ersten Boss hat nichts mehr geklappt, simpler DPS-Mangel und Fehler/Unaufmerksamkeit bei Razorscale. Den Rest haben wir dann nicht mehr probiert.

Die Frustration hat sich ziemlich breitgemacht bei uns 3 DDs, die genug Schaden machten. Aber was will man zu einem Schattenpriester sagen, der 1,6k-DMG mit T7,5 macht, aber schon seit 1 1/2 Jahren in der Gilde ist?

  • #10
  • Do., 30. April 2009
  • Søren schrieb:

Hah. Gut, dass ich WoW hinter mir gelassen habe und zurückgekehrt bin zu meinen Wurzeln.. tabellenbasierte, rein numerische Browsergames. Bzw. genau eins: Planetarion.

Im direkten Vergleich zu WoW:Zeitaufwand: höherSchlafdefizit: höherAggressionsaufbau gegenüber Mitspielern: gleichvisuelle Ästhetik: wie ExcelKosten: wenigerCasual möglich: neinQuestsystem: ein WitzStats Balance: höchstens zufälligSpaßfaktor: proportional zum persönlichen Masochismuspotenzial

..alles in allem war’s eine gute Entscheidung.

Webmaster
  • #11
  • Fr., 01. Mai 2009
  • chrismue schrieb:

Das spielerische Valium schlechthin. Kostenlos. Wunderschön. Völlig frei von Mitspielern und trotzdem eines der besten Spiele, die ich in den letzten 12 Monaten gesehen habe. Eigentlich sollte es über The Hunter schon längst einen eigenen Eintrag geben.

  • #12
  • Mo., 04. Mai 2009
  • Take schrieb:

hust auf welchem server treibt sich der Schamane noch ´mal gleich rum…?

Webmaster
  • #13
  • Mo., 04. Mai 2009
  • chrismue schrieb:

Den Server erkennt man jeweils im Armory-Profil, oder um es abzukürzen Zirkel des Cenarius. 🙂

  • #14
  • Mo., 04. Mai 2009
  • Take schrieb:

schon klar, aber Büro mit krassem content-blocker^^

x-realm in Deine alte Heimat?

Webmaster
  • #15
  • Mo., 04. Mai 2009
  • chrismue schrieb:

Bin unsicher, ob X-Realm die richtige Entscheidung ist, weil auf dem Zirkel einige Mitspieler verweilen werden, die ich so schnell nicht einfach so zurücklassen möchte. Auf der anderen Seite, scheint die Nachfrage auf anderen Servern dann doch größer als aktuell auf dem Zirkel. Ein erster Blick in die suchenden Zirkel-Raids war eher ernüchternd. Ein Raid wäre vom Setup perfekt, ist mir aber zu Hardcore – sorry, diese Zeiten sind vorbei. Auch wenn ich gern mal wieder First-Kills des Servers sammeln würde. Andere Raids stapeln ihre Shaman derart heftig, dass ich mich frage, wie sie neue Spieler halten wollen.

  • #16
  • Mo., 04. Mai 2009
  • Anna schrieb:
Bin unsicher, ob X-Realm die richtige Entscheidung ist

Denk da erst gar nicht dran…

Webmaster
  • #17
  • Mi., 13. Mai 2009
  • chrismue schrieb:

Kurzes Update zum Thema. Habe erstmal bei einem neuen Raid angeheuert und es ist wie erwartet eine völlig andere Welt. Mein Shaman schafft es bisher definitiv nicht mehr in die Top-5 der DPS-Charts. Ich sehe da seit Monaten erstmals wieder echte DPS-Klassen. Ich habe schon jetzt mehr von Ulduar gesehen, als vorher. Das Raidklima ist sehr angenehm, weil ruhig selbst in den wirklich engsten Situationen. Kein Rumgeschreie im Voice-Chat und kein panisches Reagieren im Spiel. Durchweg ist da sehr viel Ordnung zu erkennen.

Schlicht genial sind die Live-Logs der Raiddaten, bei denen man erstmal erkennt wie weit dieses Genre in den letzten 10 Jahren gekommen ist. Während wir raiden ist die Leistung des Raids online zu sehen, so dass gestern Mitglieder „live“ dabei sein konnten, ohne im Spiel zu sein. Noch ist der Dienst kostenlos, aber sicherlich nicht für die Ewigkeiten. Mir ist unklar, wieso Blizzard selbst nicht solche Lösungen bietet und Dritte erst daran verdienen müssen.

Soviel zum Positiven. Negatives? Hier wird zeitlich mehr gefordert, als ich mittlerweile in WoW zu investieren bereit bin. Mal schauen ob sie mich mit meiner geringen Aktivität langfristig behalten wollen.

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