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von fiktional langweiliger Jugend

von fiktional langweiliger Jugend

Sehe gerade diese ersten Bilder von einem kommenden Michael Caine Film. Caine spielt darin einen ex-Marine, der plötzlich wieder aktiv wird. Michael Caine ist 76 Jahre alt. Diese Bilder sind in meinen Augen fazsinierender, als irgendwelche Promo-Shots großer aktueller Actionproduktionen, in denen Hauptakteure wie halbe Kinder wirken und die Welt retten sollen.

Hier ist einer von vielen Gründen, wieso modernes Pop-Kino bei mir nicht mehr funktioniert: Hollywoods Jugendwahn bietet keine Substanz mehr. Diese Woche kommt mit Star Trek ein weiterer Versuch in die Kinos, ein altes Franchise wieder aufleben zu lassen. Ich finde dieser Film passt perfekt zum Thema.

Star Trek ist mit Figuren erfolgreich geworden, die praktisch schon seit der ersten Stunde besonders auch optisch Erfahrung ausstrahlten. Leonard Nimoy sah schon vor 40 Jahren wie heute aus. Dieser Ansatz der Serie, wurde später auch zu seinem Schicksal, als man die Akteure wirklich im Rentenalter auf die Brücke der Entersprise stellte.

Der neue Ansatz lautet deshalb, die Geschichte von hinten aufzuarbeiten. Jeder kennt mittlerweile den Trailer, aber so sehr ich mich auch anstrenge, dieses Franchise hat mich vollständig verloren, auch weil man am typischen Trend festhält und wieder jugendliche Halbstarke zu Helden macht. Mir ist bewusst, dass die Macher keine andere Chance haben, aber als Fan der alten Filme und Folgen, wird man mich hier nicht neu ködern können.

Während der Nacht vom Samstag zum Sonntag liefen wieder die uralten Folgen von Star Trek im TV. Selbst heute kann ich damit mehr anfangen, als mit aktuellen Produktionen und das liegt besonders eben auch an der Optik der Figuren.

In einer Gesellschafft die immer älter wird, sollte man auch irgendwann aufhören, immer jüngere Akteure zu modernen Helden zu machen. So toll Figuren auch geschrieben sein mögen, so entscheidend ist einfach die Optik. Während es früher üblich war, dass Schauspieler deutlich älter als ihre gespielten Figuren waren, so wirkt es für mich heute umgekehrt. Hinzu kommt, dass es ganz wenige wirkliche Schauspieler gibt, die konsequent über Jahrzente mit ihren Rollen altern, so wie es in den 70ern, 80ern und teils 90ern noch der Fall war. Schauspieler altern heute nicht mehr, sondern verschwinden im Nichts oder enden als mimikfreies künstliches Etwas. Furchtbar.

Besonders mein geliebtes Genre-Kino leidet hier und statt wirklich greifbarer Figuren, findet man mehr und mehr ahlglatte Oberflächen, die vielleicht auf Postern und Trailern funktionieren mag, aber im Laufe des Films mehr und mehr zur eindimensionalen Karrikatur wird. Gebt mir mehr alte und greifbare Figuren und nicht diese künstlich auf Hochglanz polierten leeren Hüllen. Alter und Erfahrung ist Substanz, ist Unterhaltung, ist interessanter.

7 Kommentare

Für diesen Eintrag wurden die Kommentare geschlossen.

  • #1
  • Di, 05. Mai 2009
  • ben_ schrieb:
Webmaster
  • #3
  • Di, 05. Mai 2009
  • ben_ schrieb:
  • #4
  • Mi, 06. Mai 2009
  • Theopontus schrieb:
Webmaster