Immer wieder
Ok. Alien Bluray. Ich hab irgendwann aufgehört zu zählen, wie oft ich den Film geschaut habe, trotzdem noch nie in dieser Pracht. Der Film bleibt einer der schönsten Filme aller Zeiten. Ähnlich wie 2001 scheint jedes einzelne Frame bis ins letzte Detail penibel konstruiert. Ich mag meine Filme in analoger Pracht. Echte Tiefenschärfe und Körnung, verleihen eine handgemachte Ästhetik, die ich sehr schätze. Das Giger Design ist zeitlos. Der Rest des Films schlägt sich auch ziemlich tapfer. Einzig wenn es um Anzeigen und Monitore geht, sieht man Alien das Alter an. Das innere Nostromo Design dagegen sieht noch immer klasse aus.
Ich habe den Film sicher ein paar Jahre nicht gesehen. Ich war überrascht wie langsam er anfangs wirklich ist. Die Geografie des fremdes Schiffs wirkt heute unrealistisch bzw. wenig nachvollziehbar. Ist die Kammer mit den Eiern nun Teil des Schiffs oder nicht? Ich habe ewig übersehen, wie wichtig und brillant die Idee ist, ein Mitglied zum Droiden mit eigener Agenda zu machen. Ohne Ash funktioniert der Film kaum. Dieser kleine Subplot, ist nicht nur für das Franchise so wichtig, sondern auch für den einzelnen Film. Was uns zu den Darstellern und ihren Figuren bringt.
Ich glaube Alien ist ein schönes Argument für einen älteren Artikel. Das Alter der Darsteller macht viel aus. In einem Film bei dem alles außer den Darstellern greifbar ist, macht eine gewisse Glaubwürdigkeit viel aus. Keiner der Darsteller schwächelt. Selbst eine eher nervige Rolle wie Lambert stört nicht wirklich. Die Trickeffekte sind durchwachsen. Besonders der Abschluss der Chestburster Szene, ist heute grenzwertig. Vom Alien selbst sieht man lange Zeit so wenig, dass die Effekte hier besser altern als im Sequel, wo die Gummianzüge der Darsteller im Rhythmus zappeln.
Alien bleibt ein Meisterschule visueller Erzählung. Es ist so ein Film, der einen selbst zum Macher werden lassen möchte. Auf der anderen Seite, kann man es nicht besser machen. Ich glaube auch, dass mit 2001 und Alien die Sci-Fi Ästhetik ihren Zenit überschritten hat. Die technischen Möglichkeiten heute, erlauben zu viel Freiheit, so dass wichtige Werkzeuge vergangener Filme heute nicht mehr so genutzt werden und zu anderen Ergebnissen führen. CGI und virtuelle Kameras erlauben so viel, dass der Fokus für Bildkomposition verkümmert.
Ich bin überzeugt, dass es am Ende doch ein Zufall war, der den Film zu so einer Legende hat werden lassen. Alien hätte durchaus nur einer weiterer schlechter Roger Corman Reißer werden können. Ich bin auch sicher, dass dies kein Generations übergreifender Klassiker werden wird. Für das heutige Auge und Ohr eines jugendlichen Filmfans, ist Alien sicherlich Kino aus einer weniger Synapsen stimulierenden Zeit, drum ist es an Notizen wie dieser, so lange wie möglich den Ruf des Films zu wiederholen.
3 Kommentare
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global $hemingway ?>Ist die Blu-Ray-Version eigentlich der sogenannte Director’s Cut oder die Originalschnittfassung?
Ich hatte das große Glück den Film am letzten Wochenende auf der Leinwand zu sehen – in einer verdammt guterhaltenen 35mm-Kopie. Großartig
Das der Film auch problemlos in der Bedeutungslosigkeit hätten enden können ist mir das erste Mal klar geworden, als ich das Drehbuch gelesen habe, 2000 oder so. Gott … was für ein Drehbuch! Und wie sehr in dem Moment, an dem Tag mein Respekt vor Ridley Scott gewachsen ist!
Ah, die Frage nach den Versionen des Films. Die Bluray Box beinhaltet von allen Filmen jeweils das Original sowie den „Directors“ Cut. Bis auf den 2ten Teil, bevorzuge ich die erste Fassung. Die Cocoon Szene aus Teil 1 verlangsamt das Finale zu sehr, selbst in der reduzierten Version.