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Videospiele die mich als Spieler geprägt haben
  • Fr., 19. Dezember 2025
  • 2 Kommentare

Videospiele die mich als Spieler geprägt haben

Unsicher, ob ich nicht schon über einige der Titel hier im Weblog geschrieben habe, wollte ich einen dedizierten Eintrag fertigstellen, der seit vielen Jahren nur als Entwurf existierte. Es geht um meine Karriere als Video- und Computerspieler, den Lebenslauf des Zockens. Die Titel auf ein paar wenige zu begrenzen, ist schwierig genug, und gefühlt ist so eine eindeutige Auswahl recht schnell wieder obsolet, aber als Momentaufnahme dienen nun mal die folgenden Titel, die meine Synapsen als junger Videospieler für immer veränderten.

Maniac Mansion

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Oh, Maniac Mansion. Ich habe schon ein paar Mal hier über den Titel geschrieben. Vielleicht ist es mein emotionaler Status der letzten Wochen, aber ich verspüre eine ganz genaue Situation mit diesem Titel. Ich sitze allein in meinem Kinderzimmer. Es muss ein grauer Herbst- oder Wintersonntag sein. Das Zimmer ist recht dunkel und mein Commodore 64 bespielt den Junost-TV und das Intro des Spiels erstrahlt mein viel zu sensibles Ich. Ich habe sogar einen Geruch in der Nase, allein bei der Vorstellung, denn die Technik von damals hatte einen markanten Geruch. Sowohl das Fernsehgerät, als auch der Computer. In diesem Moment wurde ich zum Regisseur meines eigenen Animationsfilms. So fühlte sich dieses Spiel an. Es dauerte viele Tage, aber irgendwann hatte ich Sandy aus ihrem Kellergefängnis befreit. Maniac Mansion ist mehr als die Summe seiner Einzelteile, es ist ein Spiel, dass Narrativ ins Zentrum des Spaßes rückt, ohne dabei die Interaktion zu verlieren.

Sid Meier’s Pirates!

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Piraten waren eigentlich immer cool. Auch schon damals und Sid Meier’s Pirates! war dann am Ende mein erstes Open-World-Spiel, bevor das Genre existierte. Das Spiel hat keine feste Struktur und ist weniger lineare Progression und mehr Spielwiese, Sammlung von Mini-Spielen. Diese Mischung aus vielen unterschiedlichen Segmenten war jetzt nicht neu, aber Pirates! Ausführung war anderen überlegen. Was mich als zu junger Spieler damals auch überfordert hat, denn das Spiel kann jeden Moment abrupt enden und es hat dies nie wirklich gut zu kommunizieren gewusst. Jahre später sollte ein anderer Titel diesen kleinen Winkel für mich unvergesslich werden lassen. Pirates! jedoch habe ich viele Stunden gespielt, ohne wahrscheinlich jemals einen Fortschritt erzielt zu haben.

Die Bitmap Brothers Spiele

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Hier kann ich keinen einzelnen Titel wählen und es sind jetzt auch nicht die besten Spiele aller Zeiten, aber The Bitmap Brothers haben Werke kreiert, die sofort herausstachen und Stil hatten, bevor andere Studios das Wort nur buchstabieren konnten. Xenon, Speedball, The Chaos Engine, Gods. Was alle Titel eint, ist die Kombination aus makelloser, einzigartiger Präsentation, in Kombination mit besser und besser werdendem Gameplay. Speedball 2 und The Chaos Engine haben wir im Freundeskreis endlos oft gespielt, bis NBA Jam diese abgelöst hat. Den grafischen Stil dieses Studios finde ich noch heute so markant, so gut, und ich gebe es zu, hier ganz oft dreist vor vielen Jahren kopiert zu haben. The Bitmap Brothers standen und stehen für mich bis heute für eine herausragende Präsentation, die sich einfach vom Rest abheben konnte und eben nicht nur Oberfläche war, wie bei so vielen anderen Wettbewerbern.

Dune 2

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Wieviele Stunden ich in diesen Titel gesteckt habe, möchte ich nicht wissen. Erst spielte ich Dune 2 auf dem Amiga, dann später auf einem gebrauchten, schlechten Schlepptop in Koffergröße mit einem superlangsamen LCD-Display, wo selbst der Game Boy besser wirkte. Dune 2 gilt als der Erstling des Echtzeitstrategie-Genres. Auch wenn es da noch frühere Titel gab, kreierte Dune 2 die Schablone mit vielen Einheiten und Ressourcen-Management. Ach, und die Sprachausgabe! Für mich war dieser Titel so wundervoll, weil man recht einfach nur mit Geduld gewinnen und die CPU einfach aushungern konnte, bis sie in späteren Missionen schummelte und Ressourcen aus dem Nichts kreierte. Dieses Spiel war sowas wie die interaktiv gewordene Sandkasten-Schlacht mit ganz vielen kleinen Spielzeugen.

Zelda Link’s Awakening

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Lange Zeit war Link’s Awakening meine erste und letzte Zelda Erfahrung. Irgendwie hat mich diese Serie nie so gereizt, aber auf dem Game Boy gab es zu diesem Zeitpunkt irgendwie nichts Besseres. Und was für ein Einstieg das war! Gilt Link’s Awakening bis heute als ein Exot des Franchise, aber auch als eines der besten Zelda und Game Boy Spiele. Ich weiß noch genau, wie gefesselt ich war, vom Design der Dungeons und der Item-Progression. Zwar hatte das Metroid 2 auch schon etabliert für mich, aber dieses Zelda bot so viel mehr Details, die das Spielerleben einfacher machten. Vor ein paar Monaten sah ich eine sehenswerte Dokumentation über die Entstehung dieses Titels. Link’s Awakening ist das Ergebnis von Nintendos, eher unerfahrenen Entwicklern, die einfach mal machen zu lassen, ohne groß mit der Peitsche dahinterzustehen, ist fast schon ein glücklicher Unfall. Bis heute ein unglaublich tolles kleines Spiel.

Street Fighter 2

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Was soll ich noch über Street Fighter 2 schreiben? Ich verbinde nicht nur, das Spiel an sich, sondern mehr die Erfahrungen um das Spiel herum. Zwar hatten wir keine Spielhalle in meiner damaligen Heimatstadt, aber es gab die Verkaufskioske für die Super Nintendo und später Mega Drive Versionen des Spiels. Diese wurden schnell zu den legalen „Spielhallen“ der Halbstarken der Stadt. Man stellte sich in der Reihe an und durfte dann gegen jene Halbstarken zocken, die ihre Runde zuvor gewonnen hatten. War man gut, spielte man für Stunden. War man ich, war nach einem Spiel meist schon Schluss. Dieses Spiel, hat mir das Kompetitive des Hobbys nähergebracht. Das Lernen von Fähigkeiten in einem Spiel, die Idee, dass man mit der Zeit besser wird, und dass genau dieser Prozess Spaß bedeuten kann. Ich habe mir das Spiel nie leisten können, aber es mehrfach für ein Wochenende ausgeliehen, um dann besser zu werden und in der Reihe des Schams vielleicht mal eine Runde zu bestehen. Genau ein einziges Mal ist mir das damals gelungen.

XCOM

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XCOM, bei uns damals unter dem Titel UFO – Enemy Unknown bekannt, hat hier schon seinen eigenen Artikel. Wenn man mir die Frage stellt, welches einzelne Spiel, nimmst du mit auf die Insel? Es gibt nur eine Antwort: XCOM. Ich hab es neulich mal wieder probiert, zu spielen. Brutal, aber es ist ähnlich wie Dune 2, ein Titel, den ich geliebt habe, weil man trotz der Schwierigkeit als Spieler genug Optionen hat, mit Ausdauer und Vorsicht zu gewinnen. Was XCOM heute wie damals für mich heraushebt, ist natürlich sein Setting, aber primär dieser Mix aus Genres und eine endlose Variation an Maps, die zusätzlich komplett zerstörbar sind. Das war damals völlig neu für mich. Umgebungsgrafik, die veränderbar ist, und das in einem Detailgrad, der weit seiner Zeit voraus war. XCOM bietet endlose Vielfalt, mit einem brutalen Start und einer dann massiven Power-Fantasie. Hat man als Spieler die kritischen Phasen überstanden, belohnt das Spiel dies mit Gegnern, die schnell nicht mehr den Hauch einer Chance haben. Dieses Crescendo bleibt mir ewig im Herzen.

EverQuest

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Kommen wir zum Spiel der Schande. EverQuest hat mich mein Studium gekostet. Es war in diesem Moment das Zentrum meines Alltags. Ich spielte vorher in einer coolen Gruppe Phantasy Star Online auf der Dreamcast. Eines Tages schrieb jemand, ob ich nicht diesen anderen PC-Titel probieren mag. Der Rest ist Geschichte, wie man so formuliert. EverQuest waren für mich vier völlig neue, überwältigende Erfahrungen auf einmal. Es war ein Spiel mit Hunderten Mitspielern. Es war ein hochkomplexes RPG und das alles in einer für damalige Verhältnisse ungeahnt komplexen virtuellen 3D-Welt. Am Ende war es auch ein Sozialexperiment.

Ich hatte die intensivste Zeit als Spieler bei EverQuest und da mit tiefen Tälern und ungeahnten Höhen. Aus heutiger Sicht kaum vorstellbar, war der Titel genau wegen seiner brutalen Lernkurve und dem Zwang eines Mehrspieler-Ansatzes so prägnant. Hinzu kam die Online-Welt, außerhalb des Spiels. Dutzende Seiten und Foren, das Spiel nach dem Spiel. EverQuest bediente hier leider meinen Persönlichkeitstyp, möglichst viele Informationen zu sammeln, um dann ein Problem lösen zu können. Als dann noch das UI konfigurierbar wurde, war ich gänzlich verloren und spielte ungelogen teilweise 12 und mehr Stunden an einem Tag, was das Spiel absurderweise auch belohnte, oder sogar erforderte.

Es ist schwierig, den Zenit dieses Spiels heute zu erklären, aber der Erfolg von Titeln wie Elden Ring lässt mich grinsen, denn auch wenn ich heute sowas nicht mehr spielen mag, hat die Formel dieser Souls-Spiele mehr mit EverQuest zu tun, als viele glauben. EverQuest schaffte wie kein anderes Spiel, ein Gefühl des Stolzes, der Errungenschaft zu kreieren, für selbst kleine Fortschritte. Es gab Gegenstände im Spiel, die erforderten Wochen der Planung mit Dutzenden helfenden Mitspielern. Das ist heute unvorstellbar und auch gut so, aber damals? Surreal.

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  • Gaming,
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  • PC Games.

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2 Kommentare

  • #1
  • Fr., 19. Dezember 2025
  • Patric schrieb:

Pirates war schon echt genial. Ich hatte zwar nie einen wirklichen Plan, Spaß gemacht hat’s trotzdem.

  • #2
  • Sa., 20. Dezember 2025
  • Konstantin schrieb:

Unglaublich, aber auch nicht verwunderlich, bei wie vielen Deiner Spiele ich einfach nur ja und amen sagen will. Mindestens die Hälfte waren auch meine Ikonen. Beide Daumen hoch.

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