Durchgehört
De La Soul – Cabin in the Sky
Gestern gab es ein neues De La Soul Album. Ich hab grad Gänsehaut beim Schreiben dieser Zeilen. Eigentlich könnte mein Fazit damit schon stehen. Manchmal passiert es noch, dass so kleine Dinge wie ein Albumrelease den perfekten Zeitpunkt finden, und um es abzukürzen: Cabin in the Sky ist Balsam für meine aktuelle Seele.
Ich bin Fan der ersten Stunde. Die Band wirkte von Tag eins anders, aber doch irgendwie bekannt. Als in Hip-Hop plötzlich wieder nach Run DMC laut geschrien wurde, waren De La der Gegenentwurf: langsamer, weniger laut, gelassener. Schon damals die bessere Alternative, um das eigene Englisch aufzupolieren. Hier verstand ich selbst mehr, ohne Texte lesen zu müssen.
Mittlerweile ist ein Mitglied der Band verstorben, dieses Album ist der große Nachruf und wirklich jeder Mitwirkende des Albums (ein Who-is-who des Hip-Hops) scheint brachial abzuliefern. Das Ergebnis ist nicht nur ein absolut abwechslungsreiches, umfangreiches und kohärentes Album, es klingt auch noch nach genau diesem schwierigen Spagat aus Retro und Moderne.
Cabin in the Sky ist ein Werk von Veteranen der Kultur, und die alten Männer haben nichts verlernt und wissen ganz genau, was wir Fans hören wollen, denn sie sind alle selbst seit 50 Jahren Fans der Kultur. Das Album ist traurig, zelebriert aber dazwischen das Leben in allen seinen Themen, getrieben von Produktionen, die Samples vieler Dekaden recyclen. Natürlich ist mein Urteil momentan getrübt, denn dieses Werk lässt meine Gedanken gerade in die richtige Richtung flüchten: 70 Minuten Realitätsflucht der besten Sorte.
Daumen hoch für Cabin in the Sky.
Musik ist was Tolles.
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