Retrospektive 2016
Ein paar Notizen noch, bevor das Jahr auch dann endgültig zu den Akten gelegt wird. 2016 hab ich auch ziemlich gut gegessen und getrunken. Gut heißt hier leider nicht gleich gesund. Einfach nur qualitativ besser, als in den letzten Jahren, was sowohl auf die eigene als auch die Küche außerhalb der eigenen vier Wände zutrifft. Die eigene Küche hat 2016 einen Sprung nach vorn gemacht. Auch wenn wahrscheinlich noch immer zu viel Fleisch dabei ist, aber mein Repertoire hat sich angenehm erweitert. Eine Rolle dabei spielen auch tolle Seiten zum Thema, allen voran Serious Eats. Negativer Randeffekt hier? Sobald man selbst solide kochen kann, merkt man mehr und mehr wie durchschnittlich teilweise selbst die Speisen in überdurchschnittlich teuren Restaurants doch so sind. Die Gastrokultur hierzulande ist mal einen eigenen Eintrag wert.
Ich durfte zum ersten mal Wachtel essen. Sehr lecker. Ich durfte leider auch Magenwand probieren. Wird sicher nicht meine Leibspeise. Überhaupt hat mir ein neuer Kollege mehr Zugang zur Asiatischen Küche ermöglicht. Er selbst verbringt mehrere Monate dort und weiß einfach mal mehr über das Kulinarische Bescheid als man selbst. Ein negativer Randeffekt? Küche, die man vorher regelmäßig „genossen“ hat, ist 2016 dann kein Thema mehr gewesen.
Selbst die flüßige Nahrung war 2016 abgefahren. In Boston und Umgebung existieren unzählige Mikrobrauereien und eine Braukultur, die man sich hier nur wünschen kann. Wahrscheinlich darf man deren Produkte hier nicht als Bier bezeichnen, aber was für krasse Experimente. Bananenbrot Bier? Schinken Bier? Manches Daumen hoch, manches auch eher nicht. Bier im zweistelligen Promille Bereich kommt bei mir nicht in Frage. Ansonsten hab ich hier lokal auch eine Bar gefunden, die einen extrem guten White Russian anbietet. Was für ein Genuss. Bekommt man selbst so niemals hin. Insgesamt sollte ich in 2017 aber mal mehr Pausen beim Konsum einlegen.
Musik in 2016 wird bei mir glaub ich lange Zeit mit nur einem Album in Verbindung stehen, auch wenn es mehr gab. Das neue und letzte Tribe Album ist einfach mal großartig und steht leider in Verbindung mit dem Tod eines der Mitglieder, was es leider zum Spontanen Klassiker gemacht hat. Selbst das neue De La Soul Album war und ist gut. Beide Alben haben mein persönliches Lieblingsgenre wieder nach Musik klingen lassen und weniger als runterprogrammierte Rhythmen.
Gespielt habe ich in diesem Jahr wenig Berichtenswertes. Hearthstone ist mein Wohlfühl Titel auch in 2016 geblieben. Warum weiß ich selbst nicht so genau. Blizzards neues Overwatch dagegen wurde gekauft, 2 Stunden probiert und dann deinstalliert. Tolles Spiel – zu Recht oft Spiel des Jahres – aber ohne feste Mitspieler nichts für mich. X-Com 2 ist dagegen super, aber im Vergleich zum ersten Teil, habe ich deutlich weniger Zeit damit verbracht. Spiele finden bei mir irgendwie weniger und weniger statt. Schaue ich was 2017 kommen soll, finde ich noch nichts, wo ich sagen würde. „Das kaufe ich sicher!“ VR würde ich gern mal probieren, aber selbst da ist mir die Erstinvestition für das aktuelle Angebot an Software zu hoch und im schlimmsten Fall hat man 1500,- € dafür ausgegeben, dass einem schlecht wird. Mal schauen, vielleicht muss ich mir mal wieder eine Konsole kaufen, aber mit Blick auf die Spielpreise dort wird mir auch anders. Bei Steam kann ich Fehlkäufe einfach zurückgeben (beste Verbesserung seit Jahren und leider viel genutzt von mir), was eben bei Overwatch nicht ging und 40,- € für zwei Stunden „Geht So“ Unterhaltung ist mir etwas zu viel. Da fällt mir grad was ein. Her Story habe ich glaub ich dieses Jahr „gespielt“ und fand es großartig, auch wenn ich es nicht als Spiel bezeichnen würde.
Filmisch fand ich dieses Jahr etwas schwach. Leider gehe ich auch weniger und weniger ins Kino. Netflix und Co. machen dem Kino als Medium bei mir mehr als Konkurrenz und wenn dann mal was tolles läuft, finde ich Idiot einen Grund den Film verpasst zu haben. Wie gern wollte ich Toni Erdmann sehen. Lief hier mehr als 10 Wochen und ich war nicht drin. Ganz ehrlich? Die Black Mirror Episode San Junipero würd ich jetzt wirklich als bestes gesehenes fiktionales Erlebnis bezeichnen. Noch was in Erinnerung geblieben? Ebenfalls bei Netflix zu finden, eine Dokumentation über einen Motivationstrainer / Life Coach mit dem Titel Tony Robbins: I am not your Guru. Selten so unglaubliche Manipulation gesehen. Nichts für Zartbesaitete. Ich fand es sehenswert.
1 Kommentar
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global $hemingway ?>Ah, ach … sehr interessant. Joha hat ja irgendwann mal zu mir gesagt Essen sei der Sex des Alters und seither fühle ich mich immer ein wenig komisch, wenn ich mich selber mehr für Essen und Kochen interessieren, aber was soll man machen … trotzdem oder gerade deswegen: Weitere Ausführungen wären allerherzlichst willkommen! Das gäbe auch dem Blog Titel hier eine völlig neue Dimension! :]