
John Wick
Der moderne westliche Action-Film steckt für mich in einer sehr seltsamen Situation. Auf der einen Seite dominiert von Mega-Blockhustern basierend auf Comic-Vorlagen, auf der anderen Seite unterrepräsentiert von kleinen Produktionen wie John Wick, immer auf der Suche nach dem großen neuen Franchise. Für mich hat das Genre seinen Zenit seit Jahren verfehlt und muss sich deshalb irgendwie neu erfinden, auch weil die Meister diese Plattform lange hinter sich gelassen haben.
John Wick konzentriert sich auf das Wesentliche. Hier ist der Film so fokussiert, dass er meiner Meinung nach unglaubliches Potential verschenkt. Wer Action sucht, findet sie in großer und unterhaltsamer Menge. Reeves hat hier seinen zweiten Neo entdeckt und funktioniert großartig.

Leider entdeckt man doch schnell aus welcher Ecke die Macher des Films kommen und das sie weniger an tollen Figuren und Geschichten interessiert sind. Der Film platzt gefüllt von interessanten Randfiguren aus allen Nähten, nur leider stehen diese den Action Szenen offenbar mehr im Weg. John Wick wirkt wie was er ist: ein kleiner Action-Film als erstes Werk seiner Macher. Im modernen Kino ganz klar ein Highlight seines Genres, verpasst der Film nur knapp seine Chance zum Klassiker. Großartiges eindimensionales Actionkino, mit Humor, innovativem Geballer und einem schlechten Ende.
3 Kommentare
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global $hemingway ?>Ich hab gestern auch gedacht, was für Figuren, die sich da entwickeln könnten. Danke für den Tipp.
[…] mit Nachvollziehbarkeit zu vereinen. Überdrehtes Chaos, kann jeder. Das Gegenteil nur noch wenige. John Wick ist eine der wenigen. Teil Zwei setzt direkt am Ende des ersten Teils an und die Macher wissen, […]
[…] John Wick weiß wie simpel sein Genre sein kann. Die Hauptdarsteller sind hier niemals Plot und ausgefeilte Dialoge. Atomic Blonde versucht für mich noch zu viel Plot in eine simple Formel zu kippen. Was mir sofort gefällt ist Ort und Zeit des Films. Berlin der 80er sieht man zu selten. Zwar geht man unter in Reizüberflutungsgesmisch aus Neon-Farben und Synthie-Beats, aber davon kann ich eh nicht genug bekommen. […]