Dosierung
Gestern habe ich bei Google+ einen Screenshot veröffentlicht und bei Ben_ lamentiert, welch schreckliche Ablenkung soziale Webseiten seien. Am Ende kommt heraus, dass auch ich nachgelassen habe, was neue Inhalte im Weblog betrifft. Hierzu möchte ich ein paar Sätze schreiben. Primärer Grund für die geringe Rate neuer Artikel ist mein normales Tagesgeschäfft. Mein derzeitiger Job verlangt dann doch etwas mehr Energie, als der vorherige. Wenn ich am Ende des Tages die Wohnungstür hinter mir schließe, dann sinkt die Motivation für weiteres HTML/CSS/Javaskript in negative Bereiche. Selbst an Wochenende ist es nicht viel besser.
Die Gründe dafür sind (noch) kein Thema für den Blog. Läuft der private Rechner dann mal, dann zum puren Konsum. Das gefällt mir selber wenig, ist aber nun einmal der aktuelle Status. Deshalb mag ich Film des Tages so sehr. Es kostet wenige Minuten und schafft mir selber eine äußerst wertvolle Liste für die Seite. Aktuell ist es auch jene Art Inhalt, die ich selber lesen möchte.
Ein zweiter Grund, ist vielleicht noch entscheindender. Es mag nicht den Anschein machen, aber in vielen aufwändigeren Artikeln, stecken einige Stunden Arbeit. Mein persönlicher Anspruch ist einfach sehr hoch. Wenn mir etwas nicht gefällt, dann verwerfe ich auch mal Artikel, die 90% der Erwartungen erfüllen. Ein kleiner Einblock zum aktuell entstehenden Artikel. Den Text habe ich in drei Sitzungen geschrieben. Mittlerweile ist er mir immer noch zu lang und wird wahrscheinlich nochmal gekürzt werden.
Mehr Zeit frisst die Gestaltung. Der Vorsatz ist immer, etwas wirklich Neues zu schaffen. Entweder geht es von einer festen Idee aus, oder ich muss diese erst finden. Beispiel zwei: es existiert ein quasi fertiger Artikel zu Aliens, aber ich finde einfach kein ordentliches Bildmaterial und so bleibt alles auf Halde liegen. Bei Terminator 2 habe ich nach Bildern und Ideen gesucht. Alles nur so halbwegs zufriedenstellend und das Ergebnis, sind vier völlig verschiedene, praktisch im Browser funktionierende Entwürfe, die bisher alle Sackgassen sind:
Ich glaube nicht, dass ich so schnell hier wieder zur quantitativen Hochform finden werde. Ich blogge nicht über Tagesthemen, über nichts Persönliches und auch nicht mehr über Technologien. Da bleibt am Ende des Tages nicht mehr viel und deshalb, müssen die wenigen Schüsse sitzen. Ein guter Blogartikel ist wie ein lang erwartetes und seltenes Geschenk. Alles andere ist Rauschen und dafür existieren genug Alternativen zu dieser Seite. Weniger ist manchmal auch inhaltlich am Ende mehr. Würde ich gern wieder mehr bloggen? Ja. Werde ich Klasse der Masse opfern? Nein.
3 Kommentare
Für diesen Eintrag wurden die Kommentare geschlossen.
global $hemingway ?>Das klingt fair. Wenn es so ist, warte ich gerne.
Also mal vorne weg: Chris! Zwei Dinge sehe ich da etwas anders.
Erstens: Ich warte nicht auf Artikel von Dir. Ich sitze nicht da und warte. Beim Zahnarzt wartet man. In der Schlange an der Supermarktkasse wartet man. Auf die Zeitung am morgen warten man. Aber ein Blog im Feedreader wartet nicht. Wenn nicht’s passiert, ist das nicht schlimm.
Zweitens: Ich erwarte auch nicht zu jedem Beitrag neues HTML/CSS/JS. Und ich erwarte auch nicht in jedem Artikel eine Hochleistung.Ich schätze schlicht Deine Meinung, auch in kurzer Form. Und allzuoft ist mit Twitter doch zu kurz. Deswegen bin ich da auch kaum noch. Mal schauen, vielleicht hilft ja Google+.
Aber das eine oder andere Thema würde ich hier in etwas länger doch gerne wieder sehen.
Hey Chris,
ich bewundere Deine handgemachten Meisterwerke. Ich würdige Deinen Anspruch. Und dass Du Dich lieber enthältst statt zu verflachen, gehört manchmal Wille dazu. Alles grosse Tugenden.
Trotzdem machen mich Deine Zeilen traurig. Denn auch wenn Du nichts über Dich persönlich schreibst, und auch nicht über Tagesthemen: Ich halte Dich für einen scharfen Denker. Ich lausche gern Deinen Ansichten und Einsichten. Und ich bin sicher, dass Du uns mit Deinen Gedanken grosse Freude bereiten würdest.
Die Gedanken offen zu legen – das muss nicht lang sein. Das muss nicht besonders gestaltet sein. Es muss nur rauf auf’s Netz und zu uns per RSS.
Wenn Du zu K.O. bist nach der Arbeit, kann ich das natürlich sehr gut nachvollziehen. Du sollst nur wissen, dass es im Netz Menschen gibt, die Deine Meinung und Erkenntnisse sehr schätzen.