Content in kleinen Häppchen
Einer der letzten Kommentare, hat den Half-Life 2 Text zurück ins Leben geholt, was mich daran erinnert hat, HF2 nie beendet zu haben, denn auch HF2 war Opfer des legendären Festplatten-Crashs im letzten Jahr. Die geschrottete Platte existiert noch und verrichtet knapp 10 Minuten problemlos ihren Dienst, wenn das Ding nur schön durchgekühlt aus dem Kühlschrank kommt – ja dieser Trick funktioniert wirklich. So kam ich also wieder an die alten HF2 Save-Files, die nebenbei bemerkt riesig sind, früher bestanden komplette Spiele aus einem Bruchteil der Datenmenge heutiger Save-Files. Zweiter Schritt zum Beenden von Half-Life 2, war das Reaktivieren des Steam Accounts, von welchem natürlich keine Login-Daten mehr vorhanden waren. Um die Sache abzukürzen, nach gut 20 Minuten lief HF2 wieder und war nach weiteren 40 Minuten beendet. Die letzten Level in der Zitadelle sind eher mau.
Seit kurzem gibt es nun Half-Life 2 – Episode 1. Episode 1 ist der erste Teil einer geplanten Serie von mehreren Teilen, die wohl episodenhaft eine größere Geschichte erzählen sollen. Der Steam-Download dauerte viel, zu viel, zu viel zu lange, war aber dann irgendwann doch beendet. Geschätzte 1.2 Giga Byte an Daten wandern da auf die Platte. Um aus den alten Fehlern zu lernen, hab ich erstmal die gesamten HF2 Daten gesichert. Für alle die sich Fragen wie das am komfortabelsten geht: den SteamApps Ordner einfach auf externer Festplatte oder wohin auch immer kopieren und gut ist.
Das hier soll kein Episode 1 Review werden, dafür nehme ich mir mehr Zeit. Was ich so interessant finde, ist das Gesamtkonzept, auf diese Art Inhalte zu verkaufen. Sicher mag dieses spezielle Angebot überteuert sein, aber darum soll es hier nicht gehen. Wie lief der Kauf von Episode 1 ab? Nun ja ich bezahle für das, was ich sofort nutzen kann. Ist dieses Kaufen und in kleinen Häppchen Konsumieren, eine Alternative für das jetzige (klassische) Zahlungsmodell für MMOs?
pay per Zone
Wir alle wissen, dass der größte inhaltliche Teil, des kommenden Patches in World of Warcraft, von maximal 4-5% der Spieler benutzt werden kann, die restlichen 95% aber bezahlen dennoch den gleichen Preis. Wie wäre es, Zonen wie Naxxramas einen festen Preis zu verpassen und statt dessen einen viel geringen monatlichen Grundpreis anzusetzen? Würde WoW auf solch einem Zahlungs-Modell basieren, sähen wir kein Naxxramas für einen Bruchteil der Community, sondern ein Naxxramas für die Mehrheit der Spieler. Episode 1 ist bester Casual-FPS Content wenn man dies so bezeichnen möchte. Sicher werden die Hardcore HF-Fans hier und da gelangweilt sein, aber der Durchschnittspieler bekommt sehr unterhaltsame Stunden Half-Life. Valve möchte möglichst viele Exemplate EP1, verkaufen und nicht nur 5% seiner Spielerbasis beschwichtigen.
Wieviel ist eine Zone wert? Wieviel wären die Hardcores bereit für ihre neue Sandbox zu bezahlen? Sind 10,- Euro für ein Naxxramas zuviel? Episode 1 kostet 20,- Dollar und soll laut diverser Reviews 4 bis 6 Stunden effektive Spielzeit bieten. 20,- Dollar für 4 bis 6 Stunden. Wieviel Stunden werden Spieler in Naxxramas verbringen? Sagen wir 5 Stunden pro Raid, für geschätzte 4 bis 5 Monate und wir sind bei gut 100 Stunden.
Was ich dieser Art des Bezahlens für Inhalte mag, ist die simple Tatsache, dass man sich so viel näher am Bedarf der Spieler orientieren muss, als dies offensichtlich jetzt der Fall ist. Logisch ist, dass man ein WoW nicht mehr auf diesen Pfad führen kann, sondern ein MMO speziell um solch ein Bezahl-Modell herum bauen muss. Ich hoffe, dass Episode 1 und ähnliche Versuche wirtschaftlich erfolgreich sein werden, wobei ich bei diesem hohen Preis, mehr als zuversichtlich bin.
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