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Pulling a Roger Ebert
  • Fr., 17. Oktober 2008
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Pulling a Roger Ebert

Movie critic-Papst Roger Ebert scheint derzeit über allem zu stehen und kommt mit purem Gold daher. Jetzt hier nicht weiterlesen sondern erstmal dieses übersichtliche Review zum Film True Loved genießen. Es lohnt sich.

Ok fertig? Wie genial bitte ist dieser Text geworden? Wer keine Lust zum Lesen hat (und hier somit eigentlich auch deplaziert ist) dem gebe ich die Zusammenfassung. Man liest also ein wirklich ernsthaft wirkendes und intelligent strukturiertes Review, um in den letzten Zeilen dann dies hier vorgesetzt zu bekommen:

Full disclosure. I lifted the words „San Francisco to conservative suburbia with her lesbian mothers“ straight from the plot summary on IMDb.com, because I stopped watching the movie at the 00:08.05 point. IMDb is also where I found out about Bruce Vilanch’s dual role. I never did see the lesbian mothers or my friend Bruce. For „Tru Loved,“ the handwriting was on the wall. The returns were in. The case was closed. You know I’m right. Or tell me I’m wrong.

Q. How can you give a one-star rating to a movie you didn’t sit through?

A. The rating only applies to the first eight minutes. After that, you’re on your own.

Wieder einmal ist bewiesen, dass Verisse zu 99 Prozent unterhaltsamer sind, als irgendwelche Lobeshymnen. Lob klingt immer gleich, ein Veriss dagegen erfordert viel mehr. In seinem Blog geht die Geschichte zu diesem Review weiter:

If you reached the end of my „Tru Loved“ review, you found that I stopped watching at about eight minutes. How did this discovery make you feel? My editor, a wise and expert woman who has saved my ass many times over more than 20 years, was horrified.

She e-mailed me: „Just got down to the part where you mention that you watched ONLY eight minutes of this movie. I don’t blame you but do you really want to open that door? I fear your admission will start people wondering whether this is a regular practice. Of course it’s not but you don’t want to raise those suspicions. The alternative: take out those grafs. Or I could kill the review and we could try to find a substitute. Your original review is clever and well-written but I think morally dishonest because you conceal your MO until the very end.“

Dieses Review ist in der Tat der clerverste Text, den ich seit langer Zeit lesen durfte. Es ist wie ein kleiner Film in sich, mit einem klassischen „Luke, i am your father!“-Ende, mit dem Tyler-Durden-Twist und einem Cliffhanger. Alles in einem.

Statt als erfahrener Schreiber auch über die neuen Möglichkeiten zu jammern („No one reads the internet!“) sehen wir hier jemanden, der es exzellent versteht das Medium Internet für sich zu nutzen und so eine Leserschaft bekommt, die mit keinem anderen Medium zu erreichen wäre. Wer einen Blick in die Kommentare dieses Blogs wirft, erkennt schnell, dass jeder Autor oder jede Plattform auch im Internet immer die Leser bekommt, die es verdient. So strittig wie das Thema auch ist (und dieses Review ist wirklich grenzwertig im Sinne seiner Aufgabe), so gut sind auch die Kommentare dazu. Kein „You suck!“ statt dessen gepflegte Argumentation.

  • Schlagwörter:
  • Kino,
  • Review,
  • Roger Ebert.

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