
Snoop Dogg – Missionary
Beat Tapes. Ein Relikt vergangener Tage und meinerseits in den frühen 2000ern das Ziel auf diversen FTP Servers und später auch Torrent-Seiten und während ich diesen Text schreibe, läuft Missionary als Instrumental über den Kopfhörer und macht dieses Album zum vielleicht beste respektive modernsten Beat Tape der letzten Jahre, aber vielleicht einen Schritt zurück.
Wie ich schon an anderer Stelle mal notiert habe, höre ich weniger Künstler und mehr Produzenten. Zwar war ich für The Chronic zu jung, aber 2001 kam zu einem perfekten Zeitpunkt meines Lebens und hat einen Eindruck hinterlassen, der mich mein gesamtes Leben begleiten wird. 2001 ist eine Referenz, um neues Audio-Equipment zu testen. Egal ob man dieses Genre mag oder nicht, rein handwerklich, rein technisch ist 2001 surreal und markiert für mich bis heute Premium Hip-Hop Sound einer anderen Liga. Von da an war ich gefesselt und hörte mir alle Produktionen des Produzenten Dr. Dre an.

Es ist schwierig zu beschreiben, warum und wie, aber ich versuche mal den Vergleich mit einem Gericht. Produktionen dieser Art klingen nicht nur lupenrein, sondern trotz ihrer vielen Elemente, ist jedes einzelne klinisch rein hörbar und isolierbar, um am Ende doch als vollständige Synergie aller einzelnen Zutaten zu funktionieren. Daran kann ich mich bis heute nicht satt hören, im Gegenteil, moderne Musik komprimiert sich viel zu sehr, schon in der Produktionsphase.
Missionary ist also eines von den wenigen kompletten Alben des Produzenten. Viele haben und werden wir nicht mehr bekommen, allein deshalb war meine Vorfreude immens groß. Ich habe mir das Album dann zu Weihnachten dediziert im Auto angehört, um dann doch etwas enttäuscht gewesen zu sein und das hat sich bis heute nicht wirklich geändert, denn als Snoop Dogg Album, als „reguläres“ Album ist es nur ok.

Mein Lieblingsstück des Albums.
Dann allerdings, habe ich mir die Instrumental Fassung angehört … und was soll ich sagen, wiedermal Produktion einer anderen Zeit, leicht modernisiert, meist mit Wechsel des Beats innerhalb eines Songs, ganz wie bei den Beat Tapes damals. Um es abzukürzen, Missionary in der Instrumental Version ist schon jetzt Standard meiner Playlisten und klingt qualitativ genau wie ich es gesucht habe. Sonically (was man mir als schalltechnisch übersetzt, wie grandios ist das denn), gibt es nicht viel Besseres als das Niveau dieses Albums.
Beide Daumen hoch für die Instrumentals.
Einen Daumen hoch für die normale Albumfassung.
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