
Evil Dead Rise
Mein lokales Multiplex Kino, hat mittlerweile mehr als eine Aufführung aktueller Filme im Originalton. Früher meist nur Montags, nun meist auch Sonntags und so läppert sich der Sonntag bei mir zum neuen Kino-Tag. Los ging es eine Woche zuvor mit Evil Dead Rise.
Horror als Genre scheint besonders in der aktuellen Zeit die perfekte Lösung für viele Studios zu sein, denn kaum ein anderes Genre ist so wirtschaftlich produzierbar und populär. Vorgestern habe ich einen 250,- Million Dollar Film gesehen. Dafür könnte man 25 mal Evil Dead Rise kreieren. Absurd.

Dieses Franchise, bei uns unter dem Titel Tanz der Teufel bekannt, hat bei mir eine lange persönliche Geschichte. Tanz der Teufel war ein legendärer, indizierter Film bis Mitte der 90er und wurde auf Filmbörsen unter dem Tisch für horrende Preise gehandelt. Natürlich mussten wir an diesen Film irgendwie rankommen und siehe da plötzlich war eine ganz miese VHS Kopie vorhanden und mit den epischsten Erwartungen, sahen wir einen Film der durchaus seinem Ruf gerecht wurde.
Evil Dead ist heute 40 Jahre alt, massenkompatibel und noch immer legendär. Neue Filme wie Rise unterstreichen die Ambitionen und wirken die ein Test-Ballon für weniger bekannte Kreative. Diese Kombination ist perfekt und so mausert sich dieser winzige Film, zu einem sofortigen Klassiker.
Evil Dead Rise ist handwerklich grandios, bleibt seinen Wurzeln treu und findet dennoch irgendwie einen neuen Winkel. Der Film versprüht einen intensiven Hauch Aliens, gepaart mit allem anderen was man sonst erwartet. Tonal etwas wenig Fokus, ist nach 90 Minuten alles vorbei und bis auf einen etwas zähen ersten Akt, zieht es sich zu keiner Minute.
Daumen hoch für Rise. Muss man definitiv nicht im Kino sehen, aber für Fans dieser Serie fast schon ein Muss.
Etwas verstörend ist die Tatsache, was 40 Jahre später völlig frei im Kino geschaut werden kann, im Vergleich zu dem damals so indizierten ersten Teil. Ob diese massive Etablierung von Gewaltdarstellungen zu begrüßen ist, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Was hier am Ende des Films stattfindet, hätte Mitarbeiter der damaligen Bundesprüfstelle sicherlich zu Stein erstarren lassen.
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