
Moonage Daydream
Dokumentation wie Moonage Daydream sind in der Regel purer Fan-Service, verwaltet vom Nachlass der Künstler, meist um die Realität noch ein Stück zu polieren. Ich bin bis heute nicht der größte Bowie Fan, aber ich kann die Faszination nachvollziehen. Er ist einer von wenigen: der Künstler anderer Künstler. So ziemlich jeder große Pop-Artist meiner Lebenszeit trägt Bowie-Gene im Werk und diese Tatsache ist einzigartig und beeindruckend, selbst für Semi-Fans wie mich.

Moonage Daydream ist sehenswert, soviel kann ich nach dem gestrigen Kinobesuch abkürzen. Es ist aber eine wie der Künstler selbst recht individuell in der Darbietung. Der Film besteht zur einen Hälfte aus Interview- und zu anderen aus Konzert-Ausschnitten der verschiedensten Dekaden des Künstlers. Dabei legt Moonage Daydream aber ganz klar den Fokus auf den Anfang der Kariere und kürzt zum Ende hin brachial ab und die 90er bekommen vielleicht ganze 5 Minuten der Laufzeit.
Hier erlauben sich die Macher eine Freiheit, die ich ganz am Anfang erwähnte und der Konsum diverser Substanzen findet überhaupt keine Präsenz, maximal während eines Interview-Schnippsels in welchem Bowie auf Kinski- oder Falco-Koks-Leveln antwortet. Beängstigend. Audio-visuell ist der Film ein Trip und wahrscheinlich der Ersatz für den Elefanten im Raum.
Was habe ich gelernt? Mir war nicht bewusst wie intensiv Bowie Raucher war. Hier ist zu jeder Sekunde eine Kippe im Bild. Wirklich eine Fenster in eine andere Zeit.
Diese Dokumentation ist gut und sehenswert auch für halbe Fans wie mich. Daumen hoch.
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