“Sci-fi is dead”
Ridley Scott verkündet „Sci-fi is dead“. Als einer der wohl bekanntesten Kino-Väter des Genres, findet seine Stimme Gehör:
[…] Sir Ridley said that science fiction films were going the way the Western once had. “There’s nothing original. We’ve seen it all before. Been there. Done it,” he said. Asked to pick out examples, he said: “All of them. Yes, all of them.”
Dass solch eine lapidare Aussage jetzt erst Aufmerksamkeit findet, ist schon verwunderlich. Das Sci-fi Genre fing mit Star Wars an zu sterben, als man das Genre dem Wort beraubte und auf die Optik reduzierte. Dreizig Jahre später sind die Massen visuelle gesättigt und plötzlich entdeckt man ein untotes Genre. Nicht wirklich überraschend.
Das letzte große Sci-Fi-Spektakel, welches sich irgendwie neu erfunden hat, war der erste Teil der Matrix-Trilogie – dessen Spätfolge u.a. mittlerweile eine Geschlechtsumwandlung eines der Wachowski-Brüder ist. Welch Ironie diese Meldung beinhaltet ist schon lustig. Heute ist mehr Realität geworden, als sich Sci-Fi-Schreiber je träumen konnten, was eigentlich beweisst, dass Scott nur ausspricht, was eigentlich schon jeder weiß.
weniger ist immer noch mehr
Auch hier wird wieder der Beweis erbracht, das Kreativität durch enge Grenzen positiv beeinflusst wird. Den gleichen Trend sehen wir bei Videospielen, wo sich abgesehen vom Online-Trend wirklich wenig in den letzten 10 Jahren getan hat.
Die wenigen Sci-Fi-Filme, die ich so schnell nicht vergesse, lassen sich noch an zwei Händen abzählen: 2001, Star Wars, Blade Runner, Alien, Terminator, AI, Matrix.
Für das Sci-Fi-Genre wird sich nicht viel ändern, wie werden nur keine neuen Meilensteine mehr im Kino sehen. Spielberg’s noch geheimes drittes Videospiel bei EA, handelt laut Gerüchten von einer klassischen Sci-Fi-Story: Frau reisst 50 Millionen Jahre in der Zeit umher und begleitet anschließend den Spieler als Sidekick. Klingt nach Potential. Ebenfalls sehr hoffen darf man auch auf James Cameron’s Avatar, das zwar sicherlich primär wieder nur über die Optik funktionieren wird, aber dies dann auf höchstem Level.
11 Kommentare
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global $hemingway ?>Ich möchte wenigsten die These aufstellen, dass Ridley Scott damit von einem eigenen Tod ablenken möchte. Denn spätestens seit Black Rain kann amn getrost alles, was er gemacht hat in die Tonne treten.
Ich erinnere mich noch daran, das „Back Hawk Down“ mit „vom Regisseur von Gladiator“ beworben wurde. Das sagt alles.
Ansonsten hat mich dieses Jahr ja sowohl das zitatreiche Sunshine, als auch Children of Men durchaus zu begeistern gewußt und auf 28 Weeks later freue ich mich schon arg.
Große Sprünge sind das aber alles nicht. Ich möchte mich soweit aus dem Fensterlehnen zu behaupten, das liegt nicht zuletzt an der Zukunfts-, Utopie-, Dystopie- und Fantasie-Losigkeit der Gesellschaft.
Scott hat jetzt mit American Gangster was ganz Feines im Kasten. Trailer sieht jedenfalls verdammt gut aus. Aber er hat wirklich nur Gurken in den letzten 10 Jahren produziert. Lese grad mal den IMDB-Eintrag von ihm. Blade Runner, Alien, Thelma & Louise, Gladiator sind Klassiker. Black Rain, Matchstick Men sind wirklich gut. G.I. Jane, Hannibal, Black Hawk Down und Kingdom of Heavens sind absolute Gurken mit technischer Brillianz.
Children of Men war in der Tat beeindruckend, halt in der Kategorie „gut aber schnell vergessen“. Sunshine kann ich leider nichts zu sagen, laß sich aber wie eine Mischung aus 2001 und diesem russischen Film, der nochmal als Cloney-Remake unter dem Titel Solaris ins Kino kam.
Es ist leider nun mal so, dass die Amerikaner die Filmlandschaft prägen und man sich dort nun derzeit noch immer am eigenen Kulturgut Comic bedient, was so ziemlich noch die originellsten Ideen der Amerikaner bietet. Schade, dass die globale Filmlandschaft so einseitig dominiert, besonders in diesem Genre.
Solaris ist ursprünglich ein Roman von Stanislaw Lem welchem die russische Verfilmung noch eher gerecht wird als dieser müde Hollywood-Bunt-CGI-Abklatsch den auch ein Clooney nicht mehr retten konnte.
Filme solche Kalibers vermiss ich in letzter Zeit auch, allerdings unterstütze ich _ben seine These. Die großen Knaller hat Scott seit Gladiator auch nicht mehr auf die Leinwand gebracht. Und gerade Hannibal fand ich sehr enttäuschend.
Für alle die mal wieder einen sehenswerten Sci-Fi Film sich anschauen möchten kann ich Dante01 ans Herz legen.
Der Messiah des Genres scheint District 9 zu sein, auf den man als deutscher Zuschauer noch Monate warten muss… Oktober ist da wohl erst deutscher Start. Mit etwas Glück gibt’s da schon die UK-DVD.
Bei uns läuft District 9 im Rahmen des Fantasie Film Fest nächste Woche. Auch noch als OV. Hurra! Den werd ich mir mit Sicherheit anschauen. Ich freu mich schon seit dem ersten Trailer auf den Film.
Nicht nur D9, auch Moon soll dort schon gezeigt werden. Wer immer das Glück hat, sollte sich beide anschauen.
Oja, Moon schaut auch sehr gut aus (Hier der Trailer), mal sehen ob ich dafür noch eine Karte bekomm.
Heute habe ich District 9 gesehen; Fazit: unbedingt anschauen! Ist sehr, sehr geil geworden!Der deutsche Kinostart ist übrigens wegen der großen Erwartungshaltung vom 22.10. auf den 10.09. vorverlegt worden.In der Kritik von Filmstarts.de (die leider sehr SPOILERT!) habe ich folgenden Satz gelesen:
Das trifft es sehr gut.Irgendwann die kommenden Tage wird es auch ein kleines Review dazu in meinem Blog geben.
Moon habe ich leider selber nicht anschauen können, aber ich habe gehört dass auch der sich sehr lohnt.
Da bin ich anderer Meinung!
Ich glaube kaum, dass Science-Fiction aussterben wird. Es scheint zwar nichts Neues zu kommen, aber ich bin mir sicher, dass es sich schon bald ändern wird!
„In Time“ – nicht das es der perfekte Film ist – aber es ist ein Science Fiction, der beweist, dass es immer noch etwas in diesen Genre zu erzählen gibt!
[…] ist es also. Nach 30 Jahren und eigener Aussage, dass es bei Sci-Fi nichts Neues zu erzählen gäbe, wagt sich ein reifer Ridley Scott zurück zu den eigenen Wurzeln. Prometheus […]