
Battle Royale
2000 war jetzt nicht mein bestes Jahr. Wenn ich mich richtig erinnere, war dies die intensivste Zeit meiner EverQuest Phase. Viel mehr außer diesem Spiel fand damals als Medienkonsum nicht statt. War ne geile Zeit, aber irgendwie habe ich vieles verpasst, darunter auch den heutigen Film des Tages der für viele zu den besten Filmen dieser Dekade zählt.
Ich weiß auch noch genau, wie viele Stimmen mich dazu bringen wollten, diesen Filmen zu schauen. Zugegeben mein Zugang zum japanischen Kino war und ist etwas eingeschränkt. Klar ist das ein Fehler, aber so bin ich nun mal. Außer Godzilla ist kleiner anstößiger respektive anzüglicher Genres, existiert bisher für mich nicht. Eine Tunnelblick, den Battle Royale nun etwas weiten möchte.

Als ich neulich einer weiteren Person diesen Film empfehlen musste bekam ich zu hören, “Ein Film in dem sich Schüler gegenseitig töten. Aha” Ehrlich gesagt rückte der eigentliche Plot des Film für mich relativ schnell in den Hintergrund, auch weil sich dieser Ruf weit vorm Anschauen verbreitet hat. Viel mehr fiel mir auch, wie unterschiedlich heute meine Perspektive auf das Medium ist.
Battle Royale ist der vielleicht kompakteste Film den ich seit Ewigkeiten gesehen habe. Der Film erwählt in zwei Stunden, was heute eine Serie in sicherlich mindestens einer Staffel erzählen würde. Als jemand der genau aus diesem Grund kein Serien-Fan ist, habe ich mich sofort in Battle Royale verguckt. Dieser Film verschwendet keine Minute. Irre beeindruckend und der für mich kürzeste zwei Stunden Film überhaupt.
Gleiches gilt für die Mikro-Geschichten. Bei so vielen Figuren bedient sich der Film natürlich dem Stilmittel der Rückblende und hier und da bekommt der Zuschauer etwas Kontext bevor eine Figur direkt danach abtreten muss. Vielleicht ein zu einfacher Trick, aber besonders eine Szene wird mir lange in Erinnerung bleiben, einfach weil diese in wenigen Sekunden ganz viel transportiert. Das ist Kino aus Meisterhand.
Bevor ich hier zu viel lobe, muss man schon sagen, dass der Film oberflächlich zu exotisch wirken kann. Ist halt doch Japanisches Kino mit ganz klarer Identität und das polarisiert sicherlich. Gleiches gilt für das Ende, da brilliert Battle Royale für meinen Geschmack nicht.
Mir hat’s enorm gefallen und ich habe diesen Film sicherlich nicht zum letzten mal gesehen. Beide Daumen hoch für Battle Royale.
1 Kommentar
global $hemingway ?>[…] Battle Royal trifft auf Hostel mit einem massiven politischem Unterton. Fertig ist The Hunt ein relativ untergegangener kleine Genrefilm, der Pandemie-Phase. Als er dann für lau vor ein paar Monaten im Streaming Angebot meiner Wahl verfügbar war, hab ich die Gelegenheit genutzt und nicht bereut. 90 Minuten Filme sind selten geworden, allein diese Länge lässt mich mittlerweile oft schon zum Zuschauer werden. […]