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Alte Filme neu entdecken – The Thing
  • Mon, 28. September 2020
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Alte Filme neu entdecken – The Thing

Mein mentales Ich braucht momentan etwas Ablenkung, darum grabe ich mich grad durch unveröffentlichte Weblog Einträge, mit dem Versuch der Reanimierung. Ich möchte wieder täglich einen Artikel veröffentlichen. Irgendwie vermisse ich grad so diese kleinen Erfolgserlebnisse, aber dieses Problem kann ich selbst lösen. Los geht’s.

Passend zum heutigen Eintrag, hatte ich vor kurzem wieder The Thing angeschaut. Der Anlass war ein eher unschöner, denn zwei große Namen des Films sind verstorben, haben hier aber mehr als würdig abgeliefert. Drum nun also eine vielleicht neue Kategorie: Alte Filme neu entdecken und diesmal eben The Thing oder auch Das Ding aus einer anderen Welt, ein Film dem ich schon einmal einen Eintrag gewidmet habe.

Meinen ersten Film überhaupt, habe ich auf einem kleinen schwarz-weiß Kofferfernseher geschaut. Mein erster Kinofilm lief in einem Freilichtkino. Revolutionär war auch die VHS, die nach dem x-ten Ausleihen mehr nach Amateur und weniger nach Hollywoodfilm aussah. Heute dagegen ist die Optik des Heimkinos so brilliant, dass viele ältere Film eigentlich niemals für solch eine Darstellung vorbereitet waren. Auf Bluray entdecke ich endlos oft geschaute Filme, plötzlich wieder neu. Die Evolution des Heimkinos zu erleben lobe ich mir. Heute ist das Kinoerlebnis zu Haus, oft dem im eigentlichen Multiplex überlegen, besonders was Bildqualität betrifft. Heimkino hat schon lang den durchschnittlichen falsch kalibrierten Kinoprojektor überholt.

Das Ergebnis: plötzlich Filme in einer Qualität zu erleben, die ich nur vorher von schlechten VHS oder DVD Prints kenne. Das Ding aus einer anderen Welt ist (fast) makellos, selbst oder gerade heute noch. Mittlerweile existieren auch detailiertere Artikel, welche die wahre Entstehung eines Meisterwerks dokumentieren. Offensichtlich können Remakes doch auch besser als ihr Original sein. Mehr noch, der Film wie ich ihn heute kenne und genieße, wurde nach ersten Test-Screenings durch weitere Dreharbeiten vorm dem Untergang gerettet. Was heute oft Garant für mindere cineastische Qualität gilt, hat hier Wunder vollbracht.

Die Catch Light Theorie

Wir schreiben das Jahr 1998. Ein junger Weblog Autor erforscht mit 33k Modem das Internet und findet zu allen seinen Lieblingsfilmen Foren und Channels, wo man sich austauscht, warum Childs oder MacCready am Ende des Films vom Alien ersetzt worden sind oder eben nicht. Es war die Blütezeit des Internets, als man noch gemeinsame Hobbies glorifizierte, statt wilde Verschwörungstheorien um Echsenmenschen zu propagieren. Egal ich schweife ab.

Was ich damit festhalten möchte, ist die Tatsache, dass damals wenig konkrete Antworten auf die “Wer ist das Ding?” Frage zu finden waren. Mittlerweile sind ein paar Jahre vergangen, wir schauen uns 4K Versionen des Films auf Bildschirmen an, die früher Kinoleinwände waren, finden plötzlich neue Details, die sogar von den Machern des Films kommentiert werden. Plötzlich bekommen die IRC Chats von 1999 eine ganz neue Wendung, die das Ansehen des Films auch zum zwanzigsten Male rechtfertigen. Dieser Film, ob Absicht oder nicht, wird nach den folgen Zeilen in den Augen eines Fans noch besser werden. Die heute betitelte Catch Light Theorie ist vom Kamera Papst persönlich unterstrichen und meine Fresse wie genial ist das denn?!

Wenn normalerweise der Augapfel Licht in die Kamera reflektiert, so findet der Effekt bei Charakteren die vom Alien ersetzt worden, nicht statt. Einfach formuliert, findet sich keine Reflexion in den Augen, so ist es das Ding. Woah Noch besser, trotz dieser einfachen Formel, bleibt das Ende weiter offen. WOAH. Fast 40 Jahre nach seiner Veröffentlichung, wirft der Film ein neues Licht auf sich, ohne die große Frage zu beantworten. The Thing war schon vorher einer meiner Lieblingsfilme und schiebt sich nun noch weiter in den Olymp des Mediums.

Der 2020 Winkel

Paranoia und Klaustrophobie – große Themen des Films – sind eigentlich zeitlose Themen. Im Jahr 2020 wirkt der Film allerdings aktueller denn je. Ich weiß noch genau, wie ich im März zur Zeit mit den meisten offenen Fragen, als niemand so wirklich wusste was grad geschieht, die Straßenseite gewechselt habe, wenn mir eine Person entgegen kam. Filme wie The Thing haben mich genau so paranoid gemacht. Ein größeres Lob kann man dem Film eigentlich kaum aussprechen. Auch wenn der Film damals Aids statt Covid-19 als Grundlage nutzte, so bleibt die Unbekannte als Stilmittel im Film ein Werkzeug, dass 2020 mit voller Wucht den Zuschauern ins Gesicht schlägt und einen so alten Schinken plötzlich wieder tagesaktuell macht.

Der Hateful Eight Winkel

Zwar habe ich damals die Verbindung zwischen den beiden Filmen erwähnt, aber mit Auffrischung der Vorlage, wird mir klar, irgendwie ist der Tarantino Film mehr als ein simples Zitat und nicht weit von einem direkten Remake entfernt. Um mich mal selbst zu zitieren:

Von Das Ding aus einer anderen Welt borgt sich der Regisseur nicht nur Hauptdarsteller, Stimmung, Grundkonzept, Musik, nein sogar das Ende. Während The Thing jedoch die Zeit mit außerirdischen Trickeffekten überbrückt, verlässt sich Eight auf Tarantino Dialoge. So gut hat er lange nicht mehr geschrieben. Es ist eine Poesie der Bedrohung, wie ich sie woanders einfach nicht finde.

Dies würde ich heute wieder so schreiben und noch mehr unterstreichen. The Hateful Eight erreicht mehr mit Wörtern, The Thing mit Plot. Beides die gleiche Formel, beides das gleiche Ergebnis, aber der Rechenweg ist unterschiedlich. Für mich ergänzen sich beide Filme zu einem Double-Feature der Extra Klasse. Falls ich mal wieder im größeren Kreis einen Filmabend veranstalten darf, dann diese beiden Klassiker, direkt hintereinander.

  • Schlagwörter:
  • 20s,
  • Horror,
  • Kino,
  • Sci-Fi.

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