Film des Tages – Hard Candy

Zweiter Teil des Ellen-Page-Themenabends. Hard Candy hatte ich vor vier Jahren schon mal gesehen und schon damals für grandios befunden. Zwei Sachen lohnen sich dazu ergänzend noch zu erwähnen. Zum einen ist es, trotz der großen Dialoglastigkeit und trotz der eigentlich geringen Handlung ein wirklich kuhler Bilder-Film. Die Kamera zeigt die beiden Kontrahenten oft extrem nah (was ich super finde, das kann Theater nicht, Nähe, wirkliche bildlich Nähe). Gleichzeitig bietet die exzentrisch eingerichtet Szenerie, mit vielen grell-vollfarbig bemalten Wänden reichlich Möglichkeiten für Bilder, die wie gemalt aussehen, fast surreal.
Zum anderen ist der Film ein wirklich spannender Diskurs über das Thema, Missbrauch, Geschlechterkampf und Feminismus. Es ist ja kein Geheimnis, dass das Palasthotel gerade mit der Emma zusammenarbeitet, dabei ist die Beschäftigung mit der feministischen Themenwelt ein willkommener Nebeneffekt. Hard Candy führt an der Stelle sehr schön vor, wie asymetrisch der Geschlechterkrieg geführt wird und wie bigott da von männlicher Seite aus, die Argumentationspfade laufen. Wie wie herrlich der Film das in Geschichte und Bilder umsetzt. Die Klimax des Film, der große Höhepunkt und seine Auflösung, ist im Grunde das Ergebnis des ganzen Diskurses, das einzig Mögliche; die einzige mit Denken zu rechtfertigende Einsicht, zu der schließlich auch der Antagonist kommt.
1 Kommentar
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global $hemingway ?>Irgendwie habe ich Hard Candy immer noch nicht gesehen, bin beim Anschauen der Trailer aber immer an den exzellenten Der Tod und das Mädchen erinnert. Kennst du diesen?