Die Google Reader Situation
Nach acht Jahren stellt Google also den Reader ein. Ich bin einer der „wenigen“ Nutzer, für die das Internet praktisch nur aus meiner Feed-Liste im Reader besteht. Ich kann mich nicht mal erinnern, welche Lösung ich vor dem Reader benutzt habe. Fakt ist, dass das beste Produkt seiner Art, der Firmen-Philosophie weichen muss, die eben nicht das gute Produkt, respektive die Wertschöpfung priorisiert. Ja ja, irgendwann kann ich dann auch bei Google+ meine Feeds lesen, genauso wie ich auf meinem Telefon Filme schauen kann, trotzdem gehe ich dafür lieber ins Kino und trotzdem wünschte ich mir, Reader würde weiter bestehen.
Ich war bisher immer ein großer Google Verteidiger, aber diesmal überschreiten sie eine persönliche Grenze, und berauben mich meines primären Werkzeugs zum Konsumieren diverser Inhalte. Es gibt keine bessere Art und Weise so viel Inhalt so effektiv zu scannen, zu lesen, zu speichern, weiter zugeben wie Google Reader es bisher beherrscht. Hier geht es nicht um RSS als Technologie, hier geht es um mein Internet.
Ich bin noch in der Verdrängungsphase. Ich kann noch nicht glauben, dass der Google Reader in wenigen Wochen Geschichte sein soll. Klar wird es Alternativen geben. Klar kann ich mal meine Feed-Liste aufräumen, aber klar ist auch, dass ich eine perfekte Art zu Lesen, anpassen muss. Besser wird es sicher nicht und das stößt mir sehr sauer auf, besonders in Bezug auf andere Google Produkte.
Der Weg ist klar und ich kann ihn auch in gewisser Weise durchaus nachvollziehen, aber so strikt dem Reader die Luft abzudrücken, ist eine ganz miese Art und Weise. Ich werde sicher nicht bei G+ demnächst Feeds verwalten. Reader als Erlebnis, als Produkt ist perfekt für mich. Die Google Reader Situation ist Augen öffnend. Vielleicht doch mal weniger Google Produkte nutzen?! Ich verzichte lieber auf die Google Suche als auf den Reader.
5 Kommentare
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global $hemingway ?>Ein paar Klicks zum Thema und ich finde einen Artikel zu „Knol“ und denke „was habe ich wichtiges von Google schon wieder verpasst.“ Produkte von Google haben mir eine zu kurze Lebensspanne um sich daran zu gewöhnen.
Also ich war ganz früh Reader nutzer und acht Jahre sind für eine Webapplikation schon ein episches Alter. Auch darum ist diese Entscheidung umso lächerlicher. Nach der Suche war Reader für viele intensive Nutzer die Google Applikation schlechthin. Tja, war halt…
Ich weiss. Und gerade Google lässt ausgereifte wie auch experimentelle Produkte für meinen Geschmack zu „leicht“ sterben. Ich weiss nicht warum so ein Produkt überhaupt beendet werden muss. Setzt das jetzt riesige Ressourcen frei oder hilft dem Unternehmen wirtschaftlich zu überleben? Stimmt solche Entscheidungen in der geführten Art sind lächerlich und mies.
Witzig ist doch, dass wir alle zu den wenigen Nutzern zählen… So viele Hits wie dieses Werkzeug bekommen haben muss, dass kann doch niemand wenig nennen?
Die Zahlen sind rein vorgeschobenes Argument, denn die Warheit sieht ganz anders aus.