Web Typografie mit Typekit
Typekit ist ein weiterer ambitionierter Versuch mehr Schriften als Arial und Georgia auf einer Website zu bieten. Seit einigen Tage ich ich einen Trial Account, weshalb ich davon ausgehe, dass Typekit kurz vor einem offiziellen Release steht. Was ich bisher gesehen und getestet habe gefällt, ist aber nicht die gottgleiche Lösung, die sich einige wohl hiervon versprechen. Bisherige Lösungen sind entweder nicht verlässlich genug (@font-face) oder zum umständlich in der Nutzung (sFIR, Cufon). Typekit möchte beide Schwächen ausbügeln und es gelingt im auch. Die Verwaltung und Einbindung der Schriften, könnte einfacher nicht sein, insofern hat man die Ziele eigentlich schon erreicht.
Auf meiner Test-Seite bekommt man einen Eindruck von Optik und Funktion Typekits. Man bekommt von der Seite ein Javaskript-Schnipsel, der im Kopf einer Seite platziert wird. Dies ist die einzige Zeile-Code, die man schreiben muss. Wahl der Schriften und Zuordnung zu jeweiligen HTML-Tags oder CSS-Klassen, findet auf der Typekit-Seite statt:
Es ist so einfach wie es sich liest. Typekit bietet verschiedene Account-Varianten. Diese unterscheiden sich in Preis, Anzahl nutzbarer Fonts, Bandbreite, Anzahl einzusetzender Websites und Anzahl einzusetzbarer Fonts pro Website. Die Preise sind aktuell wohl noch reduziert, wobei ich davon ausgehe, dass es dabei bleiben wird. Es sind faire Preise. Nicht billig aber auch kein Wucher. Gibt es überhaupt was anzukreiden?
Nun Typekit scheint, eine komfortable Lösung für ein dann doch winziges Problem. Es ist ein tolles neues Werkzeug, mit dem sich aber auch weiterhin ohne arbeiten lässt. Trotzdem sollte es ein populäres Angebot werden, einfach weil die Integration so einfach ist.
Ich halte mich noch fern von Typekit. Gründe dafür sind schnell aufgezählt. Typekit ist eine externe Plattform. Wenn deren Server mal down sind, bezahlt man für einen nicht nutzbaren Service. Ich habe meine Schriften lieber direkt auf meinem Server. Mit @font-face hat man langfristig die bessere Lösung. Typekit geht den 100% legalen Weg der Lizensierung, aber es ist kein Geheimnis, dass es zu jeder kommerziellen Schrift, eine kostenlose Alternative gibt. Für den winzigen elitären Kreis der Designer mag Typekit ideal sein, für die restlichen 99% tut es auch die Arial statt der Helvetica.
Persönlich mag ich die bessere Dynamik der bisherigen Lösungen für Schrifteinbettung abseit der sicheren Fonts. Ich möchte auf Basis individueller Seiten Schriften austauschen und hierfür ist Typekit eher weniger gedacht. Wer seitenweit alle H2s in Helvetica setzen möchte, der braucht Typekit. Wer es nur auf ausgewählten wenigen Seiten ändern möchte, braucht Typekit nicht.
Abwarten und Tee trinken lautet meine Devise auch hier. Momentan fehlt mir sowieso ein sinnvoller Einsatz für Typekit, allerdings halte ich den Blick aber doch langfristig mehr auf @font-face gerichtet. Ich bin aber überzeugt, dass es für diese Lösung einen Markt gibt und wünsche Typekit viel Erfolg. Mehr als die üblichen Webfonts zu sehen, kann nur ein Schritt nach vorn sein und Typekit bietet dafür jetzt die einfachste und sicherste Lösung.
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