Plants vs Zombies
Dies ist mein Versuch, die aktuelle Müdigkeit durch die erste Konzentration des Tages zu bekämpfen. Oh Gott das klingt genau so schlecht, wie erwartet, aber schön der Reihe nach.
Der Vorteil ohne festen Spielplan in WoW ist die plötzlich neu entdeckte zusätzliche Zeit. Ein gutes Stück davon fließt aktuell in die Neugestaltung dieser Seite und es läuft ziemlich gut. Gegen 22 Uhr gestern wollte ich aber mal wieder kurz abschalten und weniger mit CSS-Code und mehr in virtuellen Welten spielen. Erstmal habe ich Steam alle Updates laden lassen und gemerkt, wie lange einiges dort brach lag. Ich wollte Team Fortress 2 spielen, aber meine alten Stammserver waren offline oder völlig neu angelegt, also musste ich mir was Neues suchen. Erstaunlich ist, dass immer noch neue Server für dieses Spiel erscheinen. Erschreckend ist, wie weit unten das Niveau einiger Spieler ist. Ich habe keine Lust 9 von 10 Spieler im Voice-Chat zu ignorieren, nur weil sie im schlimmsten Deutsch/Englisch jede Aktion von sich kommentieren müssen. Eigentlich dachte ich, dies sei typisches Verhalten der Konsolenspieler, aber weit gefehlt. Für TF2 muss ich erstmal wieder gute Server finden, dafür fehlte mir gestern aber die Geduld. Also was anderes gespielt. Und was?
Plants vs Zombies
Gestern erschien Plants vs Zombies und wird zum Start zum halben Preis bei Steam verkauft. Für 9,99 Euro erhält man digitales Crack. PvZ ist das neueste Spiel von Popcap, der vielleicht größten Erfolgsgeschichte der letzten 5 Jahre, was das Medium Videospiel betrifft.
PvZ ist Popcap’s Version des Tower-Defense-Genre, ein als „neu“ geltendes Genre, was jedoch in dieser Form seit der 8-Bit Ära existiert, mit dem Browserspiel Desktop Tower Defense aber erst populär wurde. PvZ war 3 Jahre in Entwicklung insofern darf jeder selbst deuten, ob erst der Hype um dieses Genre, oder die Idee für PvZ vorhanden war.
Worum geht’s? Es bricht wieder mal die Zombie-Apokalypse aus. Unser Protagonist ist ein Hausbesitzer und muss dem Ansturm der untoten Horde widerstehen, die um ins Haus zu kommen, durch den Vorgarten spazieren müssen. Wieso also nicht die Pflanzen im Garten als Verteididung nutzen? Die Idee ist simpel wie das Genre allgemein. Der Spieler muss durch das Platzieren von eigenen Objekten, feindliche Objekte daran hindern ihr fest definiertes Ziel zu erreichen. Jedes Tower-Defense-Game basiert auf diesem Prinzip.
PvZ hat ein paar eigene „neue“ Regeln. Zum einen ist das Spielfeld sehr limitiert und in Felder aufgeteilt. Das Spiel bleibt dadurch zu jeder Zeit sehr übersichtlich. Gleichzeitig gilt es eine Ressource zu verwalten, die benötigt wird um neue Einheiten zu bauen äh zu „pflanzen“. Das Spiel verläuft einfach. Die Zombies strömen von der rechten Seite des Screens und dürfen die linke Seite nicht erreichen. Man wählt eine Pflanze und plaziert sie auf dem Feld. Pflanzen/Einheiten erfüllen verschiedene Funktionen. Sonnenblumen sind Generatoren für die Ressource. Erbsengemüse dient als Kanone. Erdnuss als Blockade usw. Insgesamt gibt es wohl über 40 verschiedene Einheiten, die das Spiel einzeln nach jedem Level einführt und im folgenden Level gleich eingesetzt werden muss. Das ist Gamedesign aus dem Bilderbuch.
Es existiert ein grobes Schere-Stein-Papier-Prinzip bei Einheiten. Der Spieler sieht vor Beginn jedes Levels kurz welche Zombies er aufhalten muss und darf anschließend die passenden Einheiten wählen. Auch hier ergibt sich erstaunliche Vielfalt bei Strategie und viele Kombinationen von Einheiten funktionieren wirklich sehr gut.
Vor jedem Level muss man sich ein festes Set an Einheiten auswählen, wobei im Verlauf des Spiels auch der Umfang des Sets erweitert wird. Es gibt zwei grundsätzliche Ebenen im Spiel, dargestellt durch den Tag und Nacht Zyklus. Nachts gibt es keine natürliche Sonne dafür funktionieren hier Pilze als völlig neuer Typ Einheiten, die jedoch tagsüber nicht einsetzbar sind. Insgesamt baut das Spiel im Verlauf eine ziemlich umfangreiche Struktur auf, die ein normales „Casual“-Game schnell deklassiert.
es kann so einfach sein
PvZ wäre vor 5 Jahren von den Medien völlig ignoriert worden. Heute reisst man sich drum Popcap-Vorabversionen zu bekommen. PvZ erzielt bisher mit die höchsten Wertungen des Jahres. Dies ist ein echtes Spiel, was nicht mehr zu sein versucht, als was es ist. Es besitzt keinen aufgesetzten Kunstanspruch, möchte keine Geschichte erzählen oder das Rad neu erfinden. Es ist einzig ein Zeitvertreib auf höchstem Niveau. Es ist kein Zufall mehr, was Popcap hier liefert.
Was das Spiel jetzt schon zum Klassiker macht ist seine Präsentation und die Sorgfalt mit der hier gearbeitet wird. Das Spiel bietet einige der besten Zeilen Text, die man diese Jahr in einem Spiel lesen durfte. PvZ ist einfach sehr lustig und das unterstreicht die Präsentation. Alles im Spiel ist furchtbar niedlich animiert, auch die Zombies. Spätestens wenn der Michael Jackson Zombie seine untote Tänzerriege aus den Gräbern holt und einen Moonwalk hinlegt, während Erbsen auf sie schießen, muss man dem Charm dieses Spiels einfach erliegen.
Gibt es was zu kritisieren? Kleinigkeiten. Wünschenswert wäre ein Indikator beim Platzieren von Pflanzen. Zwar ist das Spielfeld in Felder aufgeteilt, die aber nicht eindeutig sichtbar sind. Möchte man den Zombies direkt eine Pflanze vor die Füße stellen, sieht man nicht eindeutig genug, welches Feld gerade besetzt ist. PvZ ist nicht wirklich schwer und es wird noch einfacher für Min-Max-Spieler wie mich. Besonders die Wallnuss ist ziemlich imba ;P
Dieses Spiel wird in den nächsten Jahren auf ziemlich jeder Plattform zu spielen sein. Es ist uneingeschränkt zu empfehlen, egal für welchen Spielertyp. In diesem Jahr habe ich bisher nichts Besseres gesehen. Wer seinen Hardcore-Stolz einfach mal bei Seite stellt und mal wieder sehen möchte, wie einfach und effektiv ein gutes Spiel sein kann, dem sei Plants vs Zombies ans Herz gelegt. Und jetzt lasst uns bitte die Begriffe Casual- und Hardcore-Gamer ausmerzen. PvZ zeigt, dass Qualität sich nicht einordnen lässt und überfall funktioniert.
8 Kommentare
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global $hemingway ?>Steam gibt’s noch nicht für’n Mac, oder?
Nein und davon ist auch nicht auszugehen. Dafür gibt es aber Parallels und Bootcamp, die zumindestens für solche kleinen Sachen wunderbar funktionieren. Wenn auch das keine Alternative ist: dieses Spiel sollte relativ schnell als Flash-Version im Netz anspielbar sein und ich denke mal da kommt auch zügig eine iPhone/iPod-Touch Version. Ich wollte nur nicht mehr warten, da der Preis ok ist und mir gestern etliche Leute von der Demo vorgeschwärmt haben. 🙂
Gerade auf der im Video verlinkten Webseite gesehen: PvZ gibt’s auch für’n Mac, aber der Download-Link zeigt auf die Exe. Na toll.
Mac-Gaming at its finest. Demo-Version für Mac wäre schon echt überraschend. Denke mal das vollständige Produkt (seltsamerweise ohne Aktionspreis wie bei Steam) ist keine EXE. Würde ich es nach dem Spielen für 20,- Euro kaufen? Definitiv, aber ohne Demo wäre ich sehr skeptisch des Preises wegen. Verständlich, dass man vorher probieren möchte. Dumme Sache.
Öhm. Nö- Eigentlich würde ich es auch auf der Stelle kaufen. Aber der Naziproxy verhindert Spontankäufe. Ich war ja schon von Geodefense für den Ipod total angefixt.
Wurde wieder viel zu spät gestern, dank PvZ. Mittlerweile sind ein paar Mini-Games freigeschaltet und viele neue EInheiten erspielt. Die Mini-Games sind noch besser als der eigentliche Story-Modus. Besonders die Puzzle-Spiele sind so verdammt gut. Ein neuer Kritikpunkt lautet aber, dass es zu viele Pflanzentypen im Spiel gibt, welche praktisch die gleiche Funktion erfüllen und sich nur minimal unterscheiden.
Mac! Mac! Mac!
http://www.popcap.com/games/mac/pvz/
Ich lade direkt die Demo 😀
Wollte nur mal sagen dass es möglich ist Pilze bei Tag einzusetzen hierfür braucht man eine kafeebohne die 75 Sonne kostet diese wird dann auf den Pilz gesetztAnsonsten Super Bericht Ach ja und…!!!!!!!!!PvZ ROCKT!!!!!!!!!!