Roger Ebert, 1942-2013
Auch wenn mein Beitrag zum Tod Roger Eberts nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein mag, so muss ich zum Thema was im Blog notieren. Selbst Obama hat sich mittlerweile geäußert. Einfach formuliert, Ebert war nicht nur ein beliebiger Meckerfritze, sondern die Ikone der Filmkritik. Ich habe seinen Namen Ende der 90er in einen IRC-Chat gelesen, als der harte Kern sich penibel über den Episode 1 Trailer aufgeregt hat. Nach dem Lesen vieler seiner Kritiken, war mir schnell klar, wie meisterhaft Ebert das Medium Film kannte und so bewerten konnte. Es ist kein Zufall, dass ich auch Dank ihm irgendwann selbst hier mehr über Filme schreiben musste. Ich war und bin Ebert Fan.
Mit ihm verlieren wir nicht nur die Kritiker Stimme für Filme schlechthin, sondern auch einen handwerklich perfekten Autor. Seine endlos vielen Kritiken werden noch lange Zeit Blaupause für Nachahmer. Keiner davon wird jemals den Status seines Vorbilds erlangen. Es ist kein Zufall, dass sich so viele Websites dem Thema widmen. Viele davon sind spirituelle Söhne und Enkel Roger Eberts. Ich lese immer wieder seine Texte, auch die Bücher sind so lesenswert. Ebert war der beste Beweis, dass man als angesehener Kritiker einfach Zeit und Fähigkeiten braucht. Was ich so mochte, war seine Genreneutralität. Nicht grundlos war auch er jedem Genrefilm gegenüber offen und nicht der typische Kritikerpapst mit erhobener Nasenspitze, der sich mit Schund nicht die Finger schmutzig macht.
Darüber hinaus war er immer seiner Zeit voraus. Das simple Bewertungssystem für die Fernsehsendung, ist selbst heute noch perfekt. Jedes komplexe Zahlensystem verblasst vor dieser so einfachen, wie effektiven Idee.
Am Ende stirbt mit Ebert nicht nur die globale Ikone der Filmkritik, sondern auch die letzte große einzelne Stimme. Kritik findet heute dezentralisiert statt. Keine einzelne Person wird heute mehr so einen Status erreichen wie Ebert es geschafft hat. Ob das gut oder schlecht ist, wird die Zeit zeigen. Es braucht jedoch so große Personen, um eine neue Generation an die Tastaturen zu locken. Nicht grundlos haben so viele Webseiten, teils wirklich tolle Texte zum Tod Roger Eberts geschrieben. Hier verabschiedet sich dann doch überraschend die vielleicht größer Kritikerstimme überhaupt. Ich empfehle jedem Leser sich Eberts Texte und TV-Sendungen anzuschauen.
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