Zwo Mark Fünfzich je Loot
War mir unsicher, ob ich diesen Text im Blog aufgreifen soll oder nicht. Die Vorlage ist aber zu gut um ignoriert zu werden. Es geht um das Thema Mikrotransaktionen in MMOs und wie weit diese gehen dürfen. Sony ist bei EverQuest nun offensichtlich soweit, die Grenzen abzutasten:
Here’s some more detailed information about the Dragon Brood Crypt Key that people have been curious about.
The Dragon Brood Crypt Key Loot Card will allow you to redeem the Dragon Brood Crypt key on one character which will offer a quest that tells them where to go and what to do in order to gain access to the dragon’s crypt. For each person that has the key they will be able to bring 5 other players with them to participate.
While in the zone the group will be able to complete the quest that is triggered by this item that concludes with unique rewards for defeating the boss. In addition to the items dropped by the boss, the holder of the key will also be able to choose any item they want from the same loot table. The zone is designed for a group of Level 85 characters, and the items are roughly equivalent power to items that can be found in Korafax group encounters.
Provided that the last steps in this zone are not completed, the key holder can access the zone multiple times with anyone they are grouped with. Individual group members do not have to have a copy of the key to go in with a friend who does.
Once the last step is completed and the final rewards are claimed, the key is consumed and the zone will be inaccessible to the key holder. However, obtaining another key will once again allow the player access to the zone in the same fashion as it was the first time.
While many of you have expressed concern, creating this encounter didn’t take away from developing the expansion, or other live content we have planned. Legends of Norrath is popular with many players, and we’re able to use the resources dedicated to LoN to create extra things like this encounter – things we otherwise wouldn’t have been able to make.
Thank you, Thom Terrazas Producer, EverQuest Team
Einfach fomuliert: SOE bietet erstmals Inhalt der pro Zugang separat zu bezahlen ist und mehr oder weniger direkt über den Umweg eines aufgesetzten Kartenspiels erfolgt. Es existiert ein Spiel Namens Legends of Norrath, dass quasi über allen EverQuest Produkten steht. In den eigentlichen Spielen droppen Karten, die dann hier eingesetzt werden können. Natürlich kann man Karten auch direkt kaufen tja und nun sind jene Karten nun wohl auch Zugang zu exklusiven Inhalten in den eigentlichen MMOs.
Dieses Zeug ist die Zukunft, ob wir es wollen oder nicht, aber selbst ich bin es leid in MMOs einen fixen Monatsbetrag zu zahlen und das lässt sich nun mal nur durch solche Aktionen querfinanzieren. Selbst das kommende Star Wars MMO scheint schon jetzt in der Beta ähnliche Systeme zu installieren. Für neue MMOs wird nur dieser Weg an WoW vorbei in den Markt führen. Die Masse der Spieler wird für keine zwei Abos zahlen und so schnell kündigt niemand sein WoW.
EverQuest ist nun nur einer der ersten westlichen MMOs, die den nächsten Schritt machen: direktes Bezahlen temporärer Inhalte. Selbst WoW bietet eigentlich schon ähnliche Lösungen im Ansatz. Ich habe seit Release mehr als 200,- Euro für zusätzliche unnötigen Dienstleistungen ausgegeben: Server-Transfers, Charaktermodifizierungen, eventuell demnächst Fraktions- bzw. Rassenwechsel. Dies ist ein sehr lukratives Geschäfft für Blizzard, im einzelnen Fall lukrativer als monatliche Gebühren. Man stelle sich vor, gegen Bezahlung könne man in WoW ein Item pro Raidboss bestimmen. Die Masse aktueller Raids würde solche Optionen sofort bezahlen. Hier ist noch riesiges Potential.
Wenn ich mir meine aktuelle Spielzeiten anschaue, dann bin ich solchen Lösungen wie EQ sie nun bietet deutlich weniger abgeneigt als früher. Wenn ich für direkten Zugang zu den tollen Anlagen des Freizeitparks zahlen muss, oder umsonst Zugang erhalte, dann aber auch die langweiligen Attraktionen mitnehmen muss, fiele meine Wahl sicherlich auf die erste Variante. Ich bin überzeugt, dass für sowas ein Markt existiert. Man stelle sich vor: ein MMO nicht als jahrelange Bindung, sondern al sporadisches Erlebnis, gegen Bezahlung. Einmal im Monat bei Ensidia mitraiden. Dafür erählt man gegen Bezahlung einen passenden Charakter, samt Ausrüstung und darf gleich einsteigen.
6 Kommentare
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global $hemingway ?>Yep. So wird es kommen. Habe mir Mittwoch für drei sechzich eine virtuelle Obiwan Tunika gekauft.
Doch noch mal ein Beitrag zum Thema MMORPG 🙂
Also die Microtransactions werden wohl oder übel kommen, allein schon aus dem Grunde, dass sich die Firmen davon mehr Profit versprechen, als es ein Abo-System tut, bei einem Spiel, was nicht der Marktführer ist. Schwerer Satz.
Mein Wunsch wäre, dass die Qualität der Spiele nicht drunter leidet. Browserspiele und Free-to-play empfinde ich zumeist als Rückschritt.
Idee wird sein, dass man kurzfristig mal ein anderes Game spielen kann und eine Koexistens jenseits von WoW möglich wird. Persönlich finde ich die bisherigen aus WoW bekannten Microtranactions wie Charumbenennung, Äusseres ändern, Serverwechsel, sogar Rassen- u. Fraktionswechsel in Ordnung. Beim Loot hört es meiner Meinung nach aber auf. Vor allem bei den von Dir genannten Preisen. Ich hoffe das sich so etwas nicht durchsetzt.
Eventuell wäre ich aber bereit, ein MMORPG nach Ingamezeit zu bezahlen. Warum nicht ? Wer viel spielt zahlt meinetwegen bis zu 15€. Wer gar nicht spielt nichts, bzw. 1€ Grundgebühr. Dieses Prinzip dürfte allerdings schon dann scheitern, solange der Marktführer sein altes Abomodel behält.
Schau an, die Debug ist fast genauso schnell wie Du!
Es bleibt aber immer ein Unterschied zwischen purer zu bezahlender Kosmetik – wie im Fall von Ben_’s Tunika oder Battlefield Heroes – und echten Inhalten. Während Kosmetik 100% Abzocke ist, wandern in echten Inhalt schon zu bezahlende Arbeitsstunden von Design, Art und Testing. Was wir bisher an F2P bzw. diesen WoW-Clones sehen, sind kurzgedachte Projekte, die von den puren Masse zu leben versuchen. Sicher mag es Spieler geben, die in solche Spiele von WoW wechseln, aber von jenen kann man nicht langfristig leben. Jene Spieler wie mich, die finanziell die zu schlachtende Kuh des Marktes sind, lockt man nicht von schlechten Kopien vom Original weg. Es braucht auch bei kostenlosen Produkten echte Substanz. Niemand spielt kostenlosen MMO Schrott, dafür ist Zeit zu kostbar geworden.
WoW’s Asien-Bezahlmodell in westliche Gefilde zu exportieren, also direkt für gespielte Zeit abzurechnen, würde das Spiel finanziell stagnieren lassen. Es ist ein offenes Geheimnis, dass der westliche Markt neue WoW-Inhalte finanziert und um noch genauer zu sein, der Euro-Markt. Ohne monatliche Gebühren, ließe sich der Wasserkopf WoW’s einfach nicht finanzieren. Die Mehrheit der Spieler pumpt eben keine 40 Stunden pro Woche in das Spiel. Da würden Blizzard sehr großen monatliche Gelder wegbrechen, die einfach notwendig sind, um ein Projekt dieser Größe für 24 Monate voraus zu planen und nichts anderes scheint Blizzard seit Launch zu machen. Blizzard hat für dieses Projekt allein mehr Service-Mitarbeiter zu bezahlen, als komplette Publisher des Mediums insgesamt Leute beschäftigen.
Abos bringen immer noch eine Sicherheit mit sich, die einfach zu wertvoll ist und Abos sind nicht nur Zugangs- sondern auch Abgangshürde. Einfach nicht mehr einzuloggen ist eine Sache. Explizit seinen Account zu kündigen eine andere.
Ich für meinen Fall ziehe einen Hybrid aus RMT und Abogebühren jeder anderen Lösung vor. Best of both Worlds.
Lustig. Deinen letzten Kommentar könnten man so in Teilen auch in die Payed-Content-Debatte der Online Zeitungen einhängen, wenn man die Produktnamen austauscht.
Was meine Tunika angeht: He! Abzocke schließt ja ein, dass ich das mich hab abzocken lassen und es nicht erkannt habe. Mir war der Spaß aber eben 3,60 Euro wert und ich fühl mich auch nicht übervorteilt. Gut, die künstliche Verknappung ist albern, aber so what?
Es zeigt v.a. dass Spieler wie ich bereit sind für jeden Scheiß Geld auszugeben. 🙂
Abzocke heißt hier nur, dass man für etwas bezahlt, was dem Produzenten praktisch keine Kosten verursacht, was explizit bei Konsolen akzeptiert wird, weil man es nicht anders kennt. Es ist nicht dein Fehler, dort bezahlt zu haben, sondern MS Fehler, LucasArts dafür eine Lizens zahlen zu müssen.
Gewisse Angebote sind auch bei WoW pure Abzocke, die ich gern bezahlt habe. Und noch eine Analogie zum Payed-Content: Wert definiert sich immer, über den gezahlten Preis. Niemand wird im Internet für einen einzelnen Artikel zahlen, aber für die virtuellen Strumpfbänder seines Avatars zahlt man gern.