Die die Kurzsichtigkeit heutiger Spieleentwickler.
Dedicated Greed
Die Anzeichen für PC-Gaming in den letzten Wochen sind recht düster geworden und ob Zufall oder nicht, es ist ein klarer Trend zu sehen, dass selbst die Wurzeln der Branche mittlerweile lieber leichten Weg in den Markt wählen. Dedicated Server sind spätestens seit letzter Woche jedem engagierten Fan ein Begriff, auch wenn er bisher nicht wusste was es ist. Dedicated Server sind zum Schlagwort geworden, um ein Studio nach ihrer Loyalität zu testen. Jedes aktuelle Interview fragt nun explizit nach Dedicated Server. Was gestern noch selbstverständlich war, ist heute Messlatte für das kommerzielle Gewicht eines Spiels.
Ich werde mich hüten hier kleinlaut zu erklären, wieso dedizierte Server das Konsolenpendant einfach deklassieren, aber es ist nun offensichtlich zum Trend geworden. Es gibt nur einen einzigen Grund und der lautet Geld. Alle großen Titel mit hohen Budgets und Core-Ambitionen werden künftig auf offene Server verzichten, um Spieler in die finanzielle Zange nehmen zu können. Offene Server bedeuten offene Inhalte und so langfristig verlorene Umsätze. Die großen Titel wissen um ihre Marktmacht und das Potential der absolut wichtigen aber winzigen Nische des wirklich harten Kerns. Diese kleine aber wichtige Gruppe, kannibalisiert bisher die Umsätze dieser Titel. Für wettbewerbsorientierte Titel, führte bisher kein Weg am PC vorbei. Wer die Herausforderung sucht, findet sie nur in der PC-Community. Hier findet man aber eben auch endlos viele neue kostenlose Inhalte, die den langen finanziellen Schwanz eines Titels symbolisieren, der endlich wieder direkt in die Hände der Macher gelegt werden soll.
Alle Titel die dem alten besseren Server-Modell die Stange halten, sind Titel mit geringem kommerziellem Gewicht, bzw. solche, die nicht schon zusätzlich kaufbare Inhalte für die nächsten Jahre eingeplant haben. Kleinlaut tarnt man sich als loyaler PC-Entwickler, aber das ist nur vorgeschobene Fassade. Ab einer bestimmen Marktmacht, würden selbst solche Studios ihre Server schließen.
Auf ganz lange Sicht, schade sich das Medium hier selbst. Auch wenn Joe „Halo“ Casual momentan die Zielgruppe ist, diese Kunden liefern keine Ideen, die Entwickler klauen können, wie es seit mehr als 10 Jahren im PC Bereich der Fall ist. Die Konsolifizierung alter PC-Genres führt zu verwässtertem spielerischem Niveau. FPS‘ haben die Handbremse angezogen und präsentieren im Mainstream-Bereich exakt seitdem Zeitpunkt keine Überraschungen mehr, als der PC die Vorreiter-Plattform war. Wer hier keinen Zusammenhang sieht, sollte die Scheuklappen absetzen.
Die Zielgruppe der PC-Spieler ist noch immer eine völlig andere. Anspruchsvoller sei hier hier ein Schlagwort. Dass man es in vielen Fällen nicht geschafft hat, hier mehr Geld rauszuspressen ist schade und zeigt jetzt langsam seine Folgen. Dies ist Mitnichten das Ende der Plattform, aber der PC verliert hiermit eine großen kreativen Teil des Marktes.
Und ich pfeife auf MW2 aber AvP2 ohne offene Server? Die PC-Version hat diese Lizens groß gemacht. Ein heutiger „Horde“ oder „Firefight“-Modus entstammt einem AvP-Mod und plötzlich mag man damit nichts mehr zu tun haben? Fuck that.
3 Kommentare
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global $hemingway ?>Kauf dir doch einfach eine XBOX mit XBOX live und guck dir an wie super das alles funktioniert. Dann brauchst Du dich auch nicht mehr mit Worten wie „Dedizierter Server“ oder dergleichen rum ärgern. Mit PC Spielen hatte ich gerade im Multiplayer permanent Probleme: Disconnects, deutlich bessere oder schlechtere Gegner, geschlossene Server, kein Voicechat den jeder hat, keine Friendslisten usw. Das alles hat die XBOX 360 in XBOX Live gekapselt. Wer da immer noch in der Steinzeit am PC spielen will ist selber schuld. Komm schon, das Ding kostet weit unter 200 EUR.
Ich war einen Mausklick vom Kauf einer PS3 entfernt, weil zugegeben Uncharted 2 als Konsolenspiel ein ziemlich beeindruckendes Erlebnis ist, was ich so nicht auf einem PC bekommen kann. Aber eine Konsole ganz gleich welcher Art, würde nur einen weiteren Platz zwischen verstaubender Dreamcast und PS2 einnehmen. So euphorisch mir Freunde immer wieder von PS360 berichten, so fremd sind mir dortige Communities und nicht etwas, womit ich mir am Abend eine Stunde Zeit füllen möchte. Ich weiß dies sind furchtbare Vorurteile, aber die wenigen Einblicke dich ich in dortige Communities bekommen habe, schrecken mich noch ab. An diesem Punkt ist es für mich auch schwer vorstellbar aktuelle Steam-Freundes-Listen Tschüß zu sagen. So viele Ecken und Kanten PC-Gaming immer auch hat, es formt eine Spielerschaft, mit der ich einfach mehr anfangen kann. Vorgestern hat jemand meinen aktuellen Steam-Namen erkannt und dem richtigen Film zugeordnet. Es folgten 40 Minuten des Dialogs, welche Kömodie der 80er wohl die beste sei, während im Flaschenhals der Gold Rush Map die Fetzen flogen und zwar mit modifizierten TF2-Regeln. Sowas möchte ich ganz lange Zeit nicht missen. Solange ich noch einigermaßen spielerisch an Tastatur und Maus funktioniere, klebe ich an dieser Plattform.
Ok, solche Geschichten passieren bei XBOX Live aber permanent. Es kommt doch immer darauf an, wer auf deiner Friendsliste ist. Ich habe ausschließlich coole Leute auf meiner Friendslist und die kenne ich alle auch im RL. Borderlands ist z.B. als nächstes im 4er Koop dran. Das willst Du nicht auf dem PC spielen denke ich.