auf der Suche nach dem heiligen CMS
Mein Serverproblem dieser Seite, scheint sich nicht ohne weiteres zu lösen. Folge dessen ist die Suche nach einer neuen Basis für diese Seite. Eine Seite dieser größe und dieses Alters auf neue Füße zu stellen, möchte sehr gut geplant und überlegt sein.
Problem#1
Die wahrscheinlich größte Hürde ist die URL Struktur dieser Seite. Movable Type bietet völlige Kontrolle über die URL-Struktur der generierten Seiten. Hier disqualifizieren sich schonmal sehr viele andere Lösungen, ja fast sogar alle. Üble RewriteMods per .htaccess möchte ich mir sparen.
Die bisher beste bzw. einfachste Übernahme der URLs bietet hier wohl WordPress, was eine fast perfekte Lösung bietet, oder sogar verschiedene. Für eine nahtlose Übernahme bisheriger URLs, kommt eigentlich nur noch WordPress in Frage.
Problem#2
Seit mehr als 2 Jahren werden hier alle Einträge im sogenannten Markdown-Format geschrieben. Markdown ist ein sehr bekanntes Plugin für diverse Blog-Systeme, um eine einfachere und logische Eingabe von Text zu realisieren. Markdown nimmt einem die Arbeit ab, alles in HTML-Tags schreiben zu müssen und setzt statt dessen auf einfache Semi-Codes. Beispielsweise führen drei Rauten (###) zu einer H3-Überschrift.
Jedes neue CMS müsste diese Text-Formatierung übernehmen können. Markdown ist glücklicherweise so populär, dass für quasi jedes noch so kleine CMS, eine Version existiert.
Problem#3
Was hier zur Zeit als Tags eines Eintrags erscheint, sind eigentlich keine. Meine momentane MT-Version untertützt keine Tags, erst spätere Versionen bieten dieses Feature. Bei mir werden nur Schlüsselwörter erstellt, die dann mit einem weiteren Plugin als „Tags“ behandelt werden. Das funktioniert soweit auch alles ganz gut, nur diese „Tags“ als Tags ins neue CMS zu bekommen, ist sehr schwierig. Hierfür habe ich noch nichtmal den Ansatz einer Lösung. Zwar gibt es Plugins Schlüsselwörter MT-intern zu echten Tags zu formen, aber dafür bräuchte ich eine aktuelle MT-Version und deren Installation versagt zur Zeit immer noch.
Problem#4
MT-Kritik hin oder her, aber da floß sowohl Zeit hinein, dass ich das System, die Template-Tags und die Plugins mittlerweile beherrsche und nicht diese mich. Ein neues CMS bedeutet von Punkt 0 neu zu beginnen. MT’s Stärke ist das sehr einfache aber dennoch flexible Template-Tag-System, sowie seine oft angepriesene Schwäche, statische Seiten zu generieren. Nicht jeder kleine Blog braucht dynamische Abfragen der Seiten, die darauf ausgelegt sind gut zu skalieren. Nicht jeder Blog hat Millionen von Hits pro Tag. Viele Tricks die mit MT’s statischen Seiten möglich sind, versagen bei dynamischen Systemen.
dennoch
Ein Wechsel scheint dennoch angebracht und ob ich es mag oder nicht, aber WordPress scheint die logische Konsequenz zu sein, da ich nicht einfach die Arbeit von 3 Jahren, mit neuen URLs verwerfen möchte. Für WordPress spricht einfach die große Nutzerzahl. Wo mehr Nutzer sind, da schimpfen auch mehr Nutzer, dort wird auch hoffentlich schneller und effektiver verbessert. So die Theorie. MT-4 und der Schritt zur Open Source mag zwar zu begrüßen sein, aber MT hat zu viel aufzuholen. SixApart hat mit dem Schritt zur Open Source signalisiert, dass man andere Sorgen als MT hat. MT ist zum rotharigen Stiefkind der Firma geworden.
Nächste Woche hab ich etwas Luft, um die Sache mal genauer anzugehen. Plan bisher sieht vor, MT auf Version 3.5 zu zwingen, dann alle Keywords zu Tags mit einem Plugin transformieren, anschließend alle Einträge exportieren, URL Wechsel vorbereiten, WordPress installieren, Einträge importieren, URL-Wechsel abschließen. Dann und erst dann, könnte ich anfangen das neue Template-System zu durchschauen und eine neue Version vom aktuellen Design umzusetzten.
6 Kommentare
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global $hemingway ?>hm du sprichst nicht von CMS Systemen sondern von Blogs. Ich persönlich benutze Serendipity, ist ganz ok…
Webblogs sind auch von CMS getrieben – immerhin heißt CMS ja Content Management System – und das kann so ein Weblog-System nunmal – Inhalte verwalten. Der kluge Schiss ging also in die Hose 😉
Ich persönlich würde dir auch zu WordPress raten, aber: nur wenn dein PHP-Setup ziemlich sicher ist. WordPress hat zu viele Lücken als das man da nicht selber Hand am Server anlegen muss um es sicher zu machen (Suhosin z.B.) 😉
@Problem#1: mit Drupal kann man so ziemlich jede URL basteln. Und zwar wahlweise mit dem PathAuto-Modul per Interface oder in einem eigenen Modul per einfacher Code-Konvetion.Sehr sauber.
Und in WordPress neue URLs zu denen, die das System anbietet zu generieren ist, genau das was Du nicht willst, nämlich Rewrite-Geraffel
@Problem#2: Da gibt es in Drupal das Modul „Markdown with SmartyPants“ das genau das zu machen scheint. Ansonsten, wie immer bei Drupal, läßt sich das zur Not auch sehr sauber selber machen. Neue „Filter“ die solche Aufgaben übernehmen gehören zum Kern des CMS und lassen sich sehr leicht über ein eigenes Modul erstellen und auf einzelne Felder einer Node (Artikel) anwenden.
@Problem#3: Drupal bringt ein ausgefuchstes Kategorien-System mit, das es erlaubt unterschiedliche Vokabulare anzulegen, die unterschiedliche Funktionen haben, u.a. auh free-tagging. Die Datenmigration wird aber so oder so ein Akt.
@Dennoch: Tja. Ich zitiere mal aus Hamlet:
„Doch guter Bruder, handle nicht wie mancherehrlose Priester und zeige mir den jähen und dornigen Wegzum Himmel, dieweil er selbst wie ein stolzer und sorgloserFreigeist den blumigen Pfad der Liebelei betritt und deseignen Rates nicht achtet.“
Zu meiner eigenen Schande muss ich ja gestehen, dass ich in einer geistigen Zwickmüle gefangen bin. Ich blogge jetzt schon seit fast zwei Jahren mit WordPress und habe seit etwa einem Jahr im Job mit Drupal zu tun. Drupal ist defintiv das bessere System. Drupal ist so unglaublich sauber und schön, dass es mich manchmal geradezu blendet. Drupal hat eine fantastische Community und ist in vielerlei Hinsicht extrem Nachhaltig. Durpal hat eine große Zukunft, da bin ich mir sicher, und einem Kunden – so ich denn noch welche hätte – würde ich jederzeit für faste jede Aufgabe und mit bestem Gewissen Drupal empfehlen.
Aber auch für den normalen und kompetenten Blogger wie Dich, bietet Drupal eine viele Möglichkeiten, das was Du mit deinem Blog machst, zu verbessern, zu erweitern, zu entwickeln.
Aber warum blogge ich dann immer noch selber mit WordPress. WordPress ist inzwischen grauenhaft aufgeblasen. 98% aller WordPressblogs sind hackbar. Der Code ist grauenhaft und dafür Plugins zu schreiben ist kein Spaß. Und mit Version 2.3 hat die WordPressentwicklergemeinde zu guter Letzt bewiesen, dass sie keinen Weitblick haben. Und ich mache mir ernsthafte Sorgen um die Zukunft von WordPress.
Aber: 90% aller Blogger, die ich kenne und schätze bloggen mit WordPress. Und die werden nicht so schnell auf Drupal wechseln. WordPress und die Blogsphäre sind schon fast tragisch mit Ketten aneinander gefesselt. Alles, was dem einen zustößt, trifft auch den anderen und alles was dem einen an gutem wiederffährt, kommt auch dem anderen zu gute. Mit WordPress ist schlicht der wichtigste Ansatzpunkt um auf Code-Ebene an die Blogsphäre anzudocken.