700 Millionen Dollar für Online-Pinguine
In den letzten Tagen finden sich wirklich mal wieder viele gute Informationen rund ums Thema Online-Gaming, dass ich garnicht weiß womit ich anfangen soll. Es gibt neue furchtbar trockene aber interessante Zahlen um WoW, aber diese möchte ich passend aufbereiten und das dauert noch etwas. Drum gibt es heute erstmal folgendes zum Thema Casual-Online-Gaming.
Club Penguin ist ein ehemals völlig unabhängig entwickelter MMO-Hybrid, für eine Zielgruppe von 6 bis 14 Jahren. Ihr Business-Modell sieht ein völlig kostenloses Spielen vor. Jedoch gibt es Bereiche im Spiel, die nur gegen Bezahlung zugänglich sind, gestafelt in verschiedenen Preis-Kategorien, angefangen von 6,- bis 50,- Dollar im Jahr. Das Projekt selbst spricht von 12 Millionen registrierten Nutzern davon 700.000 Zahlende.
Club Penguin scheint im amerikanischen und kanadischen Markt sehr willkommen zu sein, darum ist es nun von Disney gekauft worden zum Preis von 350 Millionen und dem Versprechen, die gleichen Summe nochmals in das Projekt zu investieren. Disney ist das Potential dieses Casual-MMOs für junge Spieler, zukünftig also 700 Millionen Dollar Wert. Zum Vergleich dazu mal so das Budget von World of Warcraft pendelt irgendwo zwischen 80 und 100 Million.
Um diesen Kauf irgendwie zu rechtfertigen, kamen nun mehr Zahlen heraus. Club Penguin schafft in diesem Jahr einen Umsatz von 65 Millionen mit einem Gewinn von 35 Millionen. Das ist eine Gewinn-Rate von der WoW nur träumen kann. Dieses „Kidie-Game“ dürfte mit einem winzigen Team zu pflegen sein, Blizzard dagegen beschäftigt global Armeen von GMs um WoW am Laufen zu halten und die wollen alle ordentlich bezahlt werden. Bevor nun alle laut schreien „Aber WoW bringt monatlich mehr als 90 Millionen in Blizzard’s Kassen!“ sei gesagt, dass nur wie Europäer und die Amerikaner einen festen monatlichen Betrag zahlen und wir der kleine Teil der absoluten Spielerzahl sind. Die Asiaten stellen die Masse der 9 Millionen Spieler und zahlen nur für gespielte Zeit und keinen Fix-Betrag wie wir.
Wieso schreibe ich hier über ein Kinder-MMO? Nun wie man sieht ist der Markt nicht nur groß, sondern riesig, extrem lukrativ und zeigt, dass man mit Masse statt Klasse das große Geld machen kann. Man darf hoffen, dass ähnliche Projekte, auch den traditionellen Projekten wie WoW Konkurrenz machen können. Einmal mehr sehen wir hier ein wunderschönes Beispiel, dass Blizzards eingeschlagener Weg, Content für 0.1% seiner Spieler zu liefern, nicht endlos gut verlaufen wird. Ein simples Browser-Game zieht heute die Aufmerksamkeit aller MMO-News-Outlets auf sich, es wird nicht das letzte sein.
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