Ein Indie PC-Game, dass mir wertvollen Schlaf raubt.
Torchlight
Eigentlich ist mein Gaming Budget des Jahres lang ausgeschöpft. Borderlands ist wenige Tage alt und nett, aber soll ich hier nicht Thema sein. Eigentlich ist sowieso zu viel Zeugs auf der Festplatte und trotzdem konnte ich dem Hype nicht widerstehen, also gestern Torchlight beim Steam gekauft. Zwei Klicks und zwanzig Minuten später war das beste spielerische Preis-Leistungs-Verhältnis der letzten Jahre geladen. Für 15,- Euro bekommt man einen exzellenten Diablo-Clone. Torchlight ist purer Spaß ohne große Umwege. Dungeon-Crawling auf der Jagd nach XP und neuen Items. Es gibt drei Charaktere mit jeweils drei Talent-Bäumen ala WoW. Ausführlicher gespielt habe ich Torchlight’s Version des Magiers und der Jägerin.
Die Präsentation ist 100% Diablo: überstilisiert, laut, bunt später chaotisch. Selbst auf niedrigsten Grafikeinstellungen sieht Torchlight toll aus. Es exsitiert ein Netbook-Modus, der garantiert, dass man selbst auf einfachen Systemen angenehmen zocken kann. Die Musik ist eines der subtileren Highlights des Spiels.
Die kleinen Details am Rande machen diese Spiel zu etwas Besonderem. Zum Standard eines Charakters gehört ein Pet, wahlweise Katze oder Hund. Dieses Pet vereint die besten Mechanismen, die sich in 20 Jahren des Genres angesammelt haben. Pets sind hier DPS, Tank, Behälter für Items und Müllcontainer für Trash-Loot. Statt immer wieder in die Stadt zu laufen um Platz für neue Gegenstände zu schaffen, schickt man das Pet und wühlt sich weiter durch die Dungeons. Dieses Pet möchte ich als Standard in jedem MMO/RPG sehen. Machen wir uns nix vor, Torchlight ist ein typisch oberflächlicher Grind ohne große Ambitionen. Rein ins Dungeon, alle Räume säuber, Items looten und raus.
Gegenstände gibt es in Torchlight zu viele. Loot wird wie vieles im Spiel per Zufall vom Spiel generiert. Gegenstände droppen ohne Werte im Farbsystem, dass man von Diablo/WoW kennt. Mit einem weiteren Item, verpasst man jenen Gegenständen dann finale Werte. Wahrscheinlich setzt man auf so eine Lösung, um den Zufallsgenerator pro Item zwei mal anzuwerfen. Itemdrop per zufälligem Wurzelwert, der dann beim Finalisieren, nochmal Zufall ins Spiel bringt. Items werden in diesem Spiel fast im Minutentakt ausgewechselt. Für meinen Geschmack dropt wirklich zu viel Loot. Später filtern Epics und legendäre Items sowie Sets etwas. Items lassen sich über alle Charaktere teilen, was sinnvoll ist, wenn zaubernden Alchemisten mal eine legendäre Axt vor die Füße fällt.
Es gibt auch was zu meckern. Durch den vielen Loot und das Identifizieren von Items, unterbricht man immer wieder den Fluß im Spiel. Torchlight ist zu einfach. Ich bin dem Rat gefolgt und spiele auf Hard und mit Level 15 ist mein Alchemist erst zwei mal gescheitert. Ohne Mod gibt es keine Möglichkeit, seine Skills zu resetten, aber hierfür existiert eben schon ein Mod. Alle Klassen lassen sich mit allen Waffenarten spielen. Magier mit Dual-Wield Äxten? Kein Problem. Ich mag mein Character-Design lieber eng aber effektiv. Torchlight ist irgendwo dann doch kein Multimillionen Budget Produkt. Das Interface ist zu Beginn wenig intuitiv und es existieren kleine Bugs (verschobene UI Elemente, NPCs reagieren erst beim zweiten Klick).
Alles in allem und Angesichts des Preises, erhält man hier aber unglaublich viel Unterhaltung für wenig Geld. Befindet man sich einmal im Rausch des Gameplays, vergehen die Stunden in einem irren Tempo und lassen das Warten auf Diablo 3 länger und länger werden. Absolute Kaufempfehlung für Torchlight, auch um diese Art der Produktion zu unterstützen. Torchlight ist auch 100% Indiestudio mit OpenSource-Middleware.
1 Kommentar
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global $hemingway ?>dem brauch und kann ich nichts mehr hinzufügen…