der gut schlechte Film
Wird ein kurzer Eintrag. Habe die Tage The Bone Collector gesehen, ein schrecklicher Film eigentlich, dessen beste Elemente Al Bundy und Lara Croft sind. Ich bin völlig ohne Vorwissen an den Film heran getreten, um vom Payoff schließlich auf’s Übelste enttäuscht zu werden. The Bone Collector ist hierbei aber so schlecht, dass er schon wieder wunderbar als Negativbeispiel funktioniert.
Hier haben wir einen Film, dessen Spur Anfang der 90er vom Schweigen der Lämmer gelegt wurde. Nennen wir es für den Rest des Eintrag das Serien-Killer-Genre. Es gibt zwei Varianten den Bösewicht zu inszenieren. Entweder es ist der große Unbekannte, der langsam enthüllt wird, oder es ist eine bekannte Figur, von der man es nicht erwartet. In beiden Fällen funktioniert auch ein Bösewicht hier nur, wenn er dem Zuschauer Zugang verschafft. Ein völlig Fremder funktioniert niemals, weil man keinen Bezug zur Figur hat.
The Bone Collector setzt auf die Variante, dass man den Bösewicht aus einer Figur zaubert, von der man es nicht erwartet. Kann man machen. Was man nicht machen kann, ist das komplette Motiv und somit den kompletten Film, auf einer 30 sekündigen Exposition aufzubauen, die einfach lächerlich ist. Noch bevor man aber den Schwachsinn realisieren kann, spielt der Film sein letztes Crescendo ab, was schon wieder sehenswert ist. Selten zeigt Film so agile Querschnittsgelähmte.
Eigentlich bin ich kein Fan dieses Genres, einfach weil mit Sieben und eben Schweigen der Lämmer die Formel schon lange perfektioniert ist. Sicher kann man hier noch weiter gehen, aber nur ohne grünes Licht eines großen Studios zu bekommen. Insofern ist jeder neue Versuch zwecklos. Das Problem dieses Genres ist immer der/die/das Böse. Jeder Held ist nur so gut wie sein Gegenstück und im Falle von The Bone Collector existieren viele durchaus greifbare Helden, denen ein Hauch von Nichts entgegengestellt wird. Getreu dem Motto „Oh no they didn’t.“
2 Kommentare
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global $hemingway ?>Oh man tut das gut!Ich weiss noch das ich damals im Kino war udn ich wollte den Film wirklich mögen. Aber wie Du schon geschrieben hast die beiden Perlen des Films die Du bereits in deinem Artikel erwähntest, sind quasi die Genrereferenz und gegen eben diese beiden Werke, wirkt der Rest einfach nur noch recht farblos.Zum glück habe ich vieles schon verdrängt, aber ich erinnere mich noch das ich mich über nahezu die gesamte Filmstrecke gelangweilt habe und das ich nach dem Ende dachte „WIE?!? WTF!?! DAS solls jetzt gewesen sein? Für wie beschränkt halten die mich?“Was mir allerdings anschließend noch viel unverständlicher war, dass ich mit meiner Meinungen über den Film nahezu alleine war in meinem Bekanntenkreis.
Was alles über diesen Film sagt: Ich habe den vor einigen Jahren gesehen und die Handlung komplett vergessen.