Star Wars – Der Aufstieg Skywalkers
Entgegen meiner Aussage im Last Jedi Artikel saß ich gestern spät im Kino Saal, um mir den neuen und letzten Film der Trilogie anzuschauen. Irgendwie war ich in Star Wars Stimmung und eigentlich wollte ich nur bestätigt sehen, welche Details der Geschichte, die seit Jahren existieren, dann doch ihren Weg auf die Leinwand finden.
Ich glaube mittlerweile habe ich als Fan verstanden, wie Medienereignisse dieses Ausmaßes aus dem Hause Disney im Jahre 2019 funktionieren. Lässt man seine Fan Erwartungen der ersten Stunde am Eingang zurück und wird mental wieder zum kleinen Kind, dann kann man durchaus viel Freude am aktuellen Star Wars finden.
Nach Episode 8 versucht dieser Film möglichst viele enttäuschte Fans wieder ins Boot zu holen und möglichst alle offenen Plotlines zu schließen, allerdings übernimmt sich der Film dabei und wirkt überladen. Als Zuschauer bekommt man jedoch viel Unterhaltung auf einmal, vielleicht schon zu viel.
Ich finde es ironisch und irgendwie auch nachvollziehbar, dass auch diese Trilogie dann wieder kreativ in die Anfänge des Franchise zurückkehrt. Man möchte das Rad dann doch eben nicht neu erfinden. Als jemand der dem Franchise Zeit seines gesamten Lebens die Treue hält, frag ich nicht dann aber doch schon, muss ich mir das noch ansehen? Hab ich das nicht schon mehrfach (besser) erzählt bekommen? Es existieren genug negative Kritiken zum Film, drum möchte ich da nicht den gleichen Weg gehen. Der Film ist das, was man von Disney erwarten kann. Nicht mehr und nicht weniger.
Ähnlich wie die Filme zuvor existieren einige tolle neue Ideen, die leider nicht zu Ende geschrieben wurden. Design by Committee ist dann leider für solche großen Werke der kreative Bankrott. Einen Glücksgriff haben die neue Filmen bei ihren Darstellern gemacht. Auch in diesem Film brillieren Daisy Ridley und Adam Driver.
Wer die vorherigen zwei Filme gesehen hat, der sollte sich auch Rise of Skywalker anschauen, allein nur für diesen Abschluss gibt es von mir ein Daumen Hoch als Fazit. Bonuspunkte für die Vermeidung des Alternativtitels Star Wars – Der Aufstieg von dem/der Skywalker.
Der Rest des Artikels widmet sich dann weniger dem Film selbst auch Star Wars und Franchises dieser Art an sich. Wer mag kann weiterlesen.
Die George Lucas Enkel und Mega Franchises anno 2000
Es ist das erste Mal überhaupt das Geschichten wie Star Wars Menschen wie mich ihr komplettes Leben lang begleiten. Mit der Ankündigung Disney’s neue Filme mit den alten Charakteren zu kreieren, war im Nachhinein das Schicksal dieser Filme besiegelt. Niemand kann 30 eher 40 Jahre Fan Erwartungen erfüllen, besonders nicht im Zeiten des Internets.
Die Unterhaltungswelt hat sich verändert. Milliarden fühlen sich heute vom spontan aufgenommenem Handyfilmchen in dem Onkel Bernd sein Bier verschüttet besser unterhalten, als beim 150 Millionen Dollar Blockbuster. Hinzu kommt ein Echo aus zynischer Kritik – ähnlich wie auch hier in diesem Webblog – deren primäre Funktion auch nur das Sammeln von Klicks ist und weniger das Werten eines kreativen Werkes.
Beides in Kombination sorgt dafür, dass Mega Franchises wie Star Wars dann wohl doch kreativ bankrott sind und das ist vielleicht auch gut so. Einst in den 70ern als Drogentraum eines einzelnen Hippies konzipiert sind heute Armeen von teuer bezahlten Autoren beschäftigt, die Magie zu wiederholen. Es wird nicht funktionieren. Star Wars ist da nicht die Ausnahme. Meine Generation muss sich einfach damit abfinden, dass wir zu unserer Lebenszeit einfach nichts mehr Neues erleben werden, dass uns so beeindrucken wird, wie das erste mal Star Wars. Wir sind anders, Unterhaltung ist anders und die Welt ist eine andere.
Je mehr ich darüber grüble umso genialer finde ich die Entscheidung Lucas, dieses Franchise zu verkaufen. Hier gibt es kreativ nichts mehr zu gewinnen.
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