Spider-Man: Homecoming
Guardians of the Galaxy wird als Meilenstein des Marvel Blockbuster Kinos in die Filmgeschichte gehen. Nicht weil es ein perfekter Film ist, sondern weil es ein Wendepunkt in der Schablone Disney/Marvel sein wird und eigentlich schon ist. Jeder Film nach Guardians kopiert seinen Tonwechsel, weg vom bierernsten Kinderkino für Erwachsene, hinzu weniger Kinderkino für mehr Erwachsene.
Spider-Man: Homecoming ist dabei ein großartiger Hybrid beider Ansätze. Es ist das einzige Marvel Franchise, was ich als Kind in den 90er mal in Form eines Cartoons regelmäßig geschaut habe. Dieser Spider-Man war großartig, die ersten Verfilmungen ebenso aber irgendwie war die Tricktechnik noch nicht so weit, wie seine Macher. Die nun mittlerweile dritte Verfilmung des Teenager-Superhelden weiß gleich zu Beginn die großen Fehler zu vermeiden und wir bekommen keine Making-Of Geschichte mehr.
Spider-Man: Homecoming kommt von allen Verfilmungen am nächsten an jene Erinnerungen und Eindrücke heran, die mir vor vielen Jahren auch die Zeichentrickserie lieferte. Der Film ist weniger epische Apokalypse und mehr High-School Drama. Die sonst so bombastischen Action Szenen, sind hier nur notwendiges Beiwerk. Mehr denn je, versucht ein Marvel Film destillierten Spaß zu vermitteln. Dabei fällt auch ein leichtgewichtiger Bösewicht nicht schwer ins Gewicht. Superhelden Filme hatten schon deutliche miesere Antagonisten, aber irgendwie habe ich mir dann doch mehr vom ehemaligen Batman Darsteller Michael Keaton versprochen.
Der Twist des Films ist auch wieder so etwas, was die Formel Marvel-Disney wieder und wieder einsetzt, der Zuschauer aber früher und früher weit voraus riechen kann. Diesmal ist es Setup für die einzig gute Dialogszene zwischen Held und Bösewicht. Immerhin mehr, als viele andere Filme heute liefern.
Diesem Film geht eine gewisse Geschichte in Form eines Lizensstreits voraus. In der Regel kein gutes Zeichen für einen Film. Hier jedoch bekam viele Leute genug Zeit, um ein solides Drehbuch auf die Beine zu stellen. Viele Köche haben hier den Brei eher leckerer werden lassen.
Ich habe in den letzten Monaten so viele Superhelden Filme gesehen, wie noch nie. So langsam setzt bei mir eine Sättigung ein. Nicht das Filme wie dieser schlecht oder langweilig sind. Ganz im Gegenteil. Nur am Ende ist doch sehr schnell erkennbar, wie selbst diese Qualität konstruiert ist. Homecoming ist ein toller Film, eines Genres, dass sich jedes Jahr neu erfinden müsste. Daumen hoch … noch.
0 Kommentare
Für diesen Eintrag wurden die Kommentare geschlossen.
global $hemingway ?>