
L.A. Confidential
Ab und zu geschieht es dann doch noch. Ich hörte L.A. Confidential sei ein guter Film, ich hatte aber keine Ahnung wie gut. Jetzt würde ich diesen Film zu meinen persönlichen Top Zehn dazu zählen, gebe aber auch zu, in den 90ern wäre ich für solch ein Werk noch nicht vorbereitet gewesen. Dies ist ein Film, der dann doch auch etwas vom Zuschauer verlangt, eine gewisse Reife was das Genre Film betrifft und eine gewisses Aufmerksamkeitsspanne, die heute eher unmodern wirkt.

Ich kann mich nicht erinnern, jemals so viele diverse Figuren so gekonnt in einem Film zu sehen und alle bekommen genug Platz, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Die Geschichte an sich ist zwar bekannt, aber das Szenario Hollywood verleiht de Ganzen genug Frische, um auch die x-te „innerhalb der Polizei stinkt’s“ Geschichte zu erzählen.
Seit French Connection hab ich nicht mehr eine so toll-furchtbare Polizisten im Film gesehen. Ähnlich wie Gene Hackman überzeugt Hauptdarsteller Russel Crowe allein durch seine Erscheinung, im Kontrast Guy Pearce, als Blaupausen Good Cop. Auch wenn der geübte Zuschauer, das Ende recht schnell erkennen kann, bei L.A. Confidential ist wirklich die Reise selbst das Ziel. Ein kleiner Wermutstropfen bleibt: so wirklich viele weibliche Rollen gibt es hier leider nicht. Auch wenn das Marketing zum Film Kim Basingers Rolle gern ins Zentrum dieses Films rücken möchte, so marginal ist ihr wahres Gewicht im Plot des Films. Rein objektiv gibt es dafür Minuspunkte, aber subjektiv kann man dem Film dafür nichts ankreiden.
Ein durch und durch großartiger Film, den ich erst 20 Jahre später genießen kann. Beide Daumen hoch für L.A. Confidential.
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