Was vom Tage übrig blieb
Ein solches Kontrastprogramm hatte ich beim Film des Tages noch nicht. Nach Furious 7 nun also Was vom Tage übrig blieb, welchen ich zur Weihnachtszeit genießen durfte. Athony Hopkins als ungkücklich reservierter Butler und schweigender Zeuge von Weltgeschichte. Ich kann nur schwer ausdrücken, warum ich hier nicht nach der ersten halben Stunde ausgestiegen bin. Eigentlich verbuche ich ähnliche Filme immer als Kostüm-Schinken und gebe auf.
Wieder einmal sind es die Darsteller, die eine zähe Handlung butterweich erscheinen lassen. Der Film kennt seinen Fokus und das „große“ Drama ist hier nur auswechselbarer Hintergrund und Köder für eine viel simplere Geschichte rund um die zwei Hauptdarsteller. Subtil beschreibt es gut. Was vom Tage übrig blieb lässt sich Zeit, versteht es aber gekonnt mich als langsam verlierenden Zuschauer mit Schlüsselszenen wieder und wieder zu füttern. Mit nur halber Laufzeit wäre die Geschichte auch erzählt, aber darum geht es in Filmen wie diesem nicht.
Film definiert sich dann auch was es nicht zeigt, was zwischen Szenen verschwindet. Hier finde ich auch ein großartiges Beispiel für ein Konzept, das auch außerhalb des Mediums funktioniert. Thompson und Hopkins kann man überall platzieren, um pure Magie zu kreieren. Bonuspunkte für ein dem Rest des Films gebührendes Ende. Selbst und besonders wenn man wie ich kein großer Anhänger solchen schwer wirkenden Dramen ist, empfehle ich diesen Film. Kein gute Laune Film, hinterlässt Was vom Tage übrig blieb einen bleibenden Nachgeschmack, den man jedoch genießen sollte. Es existieren so viele Filme in denen „nichts“ passiert, aber selten habe ich es so perfekt inszeniert gesehen. Beide Daumen nach oben.
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