Schtonk!
Schtonk! im Jahr 2016 zu schauen fühlt sich weniger wie Satire an, als zur Entstehungszeit des Films. Heute rückt der Film in eine andere Perspektive. Eine Komödie über die ersten so richtig populären Fake News Deutschlands, finde ich heute noch unterhaltsamer als damals und die beste Arbeit des Regisseurs und Autors Helmut Dietl. Es ist genau das, was das Deutsche Kino bei mir selten ist: pure Unterhaltung ohne erhobenen Zeigefinger.
Die Realität auch auch diesen Film fasst schon eingeholt, wenn Reichsbürger heute ihre eigenen neuen Königreiche gründen, um der alten Zeit nachzutrauern. Genau dieses Szenen des Films finde ich am komischsten. Überhaupt trägt Schtonk! keinen Ballast mit sich herum. Man kann über die Besetzung von Götz George streiten. Für mich funktionierts, wenn auch mit wenigen Startschwierigkeiten. Dietl hat nie mehr einen Film gemacht, der soviel Loriot Komik in sich trägt wie Schtonk!.
Am Ende hat niemand aus Schtonk! „Lehren“ gezogen. Besonders nicht der schnöde Zuschauer, der heute für weitaus Absurderes zugänglich ist, als gefälschte Tagebücher des Führers. Muss man aber auch nicht. Dieser Film möchte einfach nur unterhalten und das tut er bei mir heute besser denn je.
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