Lo and Behold, Reveries of the Connected World
Bislang kannte ich Werner Herzog nur als Regisseur und Autor mal mehr, mal weniger lustiger Filme. Sein episches Werk diverser Dokumentationen ist mir bisher unbekannt. Lo and Behold, Reveries of the Connected World ist ein relativ aktuelles Werk und widmet sich der Technologie des Internets und all seiner Auswirkungen.
Herzog führt Interviews mit führenden Köpfen des Mediums, erklärt Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, mal tolle und mal weniger tolle Randeffekte. Seine Sicht auf das Thema gefällt. Ich habe nichts grundlegend Neues erfahren, aber fühlte mich hier köstlich unterhalten und Lo and Behold verzichtet sehr gekonnt darauf, zu sehr ins teschnische Detail zu gehen. Auch wenn das Thema Technologie ist, Herzog versteht es, sich auf Menschen zu konzentrieren, besonders wenn es um die weniger schönen Seiten geht. Ganz persönlich stecke ich vielleicht zu sehr im Thema drin. Soll heißen, einige Punkte werden hier wirklich nur ganz sanft angekratzt. Lo and Behold ist auch nicht für mich gemacht, muss es auch nicht um zu unterhalten.
Eine Szene blieb mir in Erinnerung. Herzog interviewt auch eine Familie, die eher die unschönen Seiten des Mediums ertragen muss. Tagesaktueller könnte die Dokumentation kaum sein und ich frage mich, ob das Medium in diesen Situationen einfach nur zum Trichter für schlechtes menschliches Verhalten wird. Am Ende steht hinter allem immer noch ein Mensch. In ein paar Jahren mag das anders sein, heute aber noch nicht.
Daumen hoch für Lo and Behold.
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